ANMERKUNGEN

PROLOG

1 Die Schätzungen der genannten Vermögenswerte basieren auf Dokumenten, die die Autorin einsehen konnte und die Pugatschow offenlegte, als er eine Klage im Rahmen des Investitionsschutzabkommens einreichte und 12 Milliarden Dollar wegen mutmaßlicher Enteignung forderte. Aus ihnen geht hervor, dass die westliche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO den Wert der Werften auf 3,5 Milliarden Dollar schätzte, während die japanische Investmentbank Nomura ihnen einen Wert zwischen 2,2 und 4,2 Milliarden Dollar zuschrieb. Ernst & Young setzte den Wert des Kokskohleunternehmens EPK auf 4 Milliarden Dollar fest. Und tatsächlich hatten die Käufer von EPK, Ruslan Bajsarow und Igor Altuschkin, der russischen Presse anfänglich erklärt, das Unternehmen für 4 Milliarden Dollar gekauft zu haben.

2 Kopien eines Schriftwechsels zwischen Gläubigern, die durch die Nomura-Investmentbank vertreten wurden, und der russischen Zentralbank zeigen, dass die Zentralbank als Sicherheit für einen Notkredit Unternehmensanteile an den Werften erhalten hatte. Ein Verkauf zum Marktpreis hätte die Ansprüche aller Gläubiger decken können, heißt es dort.

3 Interview der Autorin mit Richard Hainsworth im Juni 2014.

4 Dem französischen Innenministerium wurde im Rahmen der Ermittlungen wegen der Drohungen ein Mitschnitt des Gesprächs übergeben, zu dem die Autorin Zugang hatte.

5 Jane Croft und Neil Buckley, »Kremlin Critic Loses $6.5 Billion Lawsuit Against Fellow Oligarch«, Financial Times, 1. September 2012; Konstantin Kagalowski, einstiger Vertreter der russischen Regierung bei internationalen Finanzinstituten und Architekt des Darlehen-gegen-Anteile-Privatisierungsprogramms, erklärte mir später, nach seinem Verständnis sei Beresowski einer der Besitzer von Sibneft gewesen; als er an der Privatisierung von Sibneft gearbeitet habe, hätte er Dokumente gesehen, die das belegten. Diese seien jedoch später vernichtet worden, sagte er. (Kagalowski war zugleich stellvertretender Vorsitzender von Chodorkowskis Menatep-Bank und bemühte sich Anfang des Jahres 1998 um einen Zusammenschluss von Chodorkowskis Jukos-Konzern und Sibneft.) In einem Interview vom 24. März 2013 sagte er der Zeitung Vedomosti, Beresowski sei Aktionär von Sibneft. „Ich wusste das hundertprozentig. Jeder in Russland wusste, dass Beresowski Anteile an Sibneft besaß. Allerdings bevorzugten es die mit der Angelegenheit Vertrauten, davon kein Aufhebens zu machen. Die Entscheidung des englischen Gerichts dazu war, meiner Ansicht nach, falsch.“ Inmitten der Pläne eines Zusammenschlusses hatte Chodorkowski öffentlich erklärt, Beresowski würde an dem zusammengelegten Jukos-Sibneft-Konzern Anteile halten durch „seine früheren Investitionen in die Sibneft-Gruppe“.

6 „Roman Abramovich wins Court Battle against Berezovsky“, BBC News, 31. August 2012. David Leppard, »Berezovsky Cries Foul Over £3.5bn Abramovich Trial Judge«, Sunday Times, 22. September 2012. Richterin Gloster verweigerte einen Kommentar zu der Sache, während das »Judicial Office«, die Vertretung der Richter und Richterinnen, verkündete, Gloster habe den Umstand angegeben und Beresowski keine Einwände erhoben.

7 Abljasow behauptete, Opfer einer politischen Hexenjagd geworden zu sein. Er war Nasarbajews einziger echter politischer Gegner. Der Zusammenbruch der Bank war ihm zufolge darauf zurückzuführen, dass dieser sie ihm weggenommen habe.

8 Interview der Autorin mit Pugatschow im Mai 2014.

9 Die Gerichtsmediziner kamen bei der Obduktion von Beresowskis Leiche zu keinem klaren Urteil, trotz aller Einwände der Polizei von Thames Valley. Ein Forensikexperte, der von Beresowskis Familie hinzugezogen wurde, sagte, dass er nach Begutachtung der Fotos des Leichnams nicht an einen Selbstmord glaube. Es fehle das V-förmige Mal am Hals, das vorhanden sein müsse, wenn Beresowski sich erhängt hätte. Zum Fingerabdruck, der auf der Duschstange gefunden wurde, konnte die Polizei in den Datenbanken von FBI und Interpol keine Übereinstimmung ausmachen (Jane Croft, »Open Verdict Fails to Dispel Mystery Over Death of Kremlin Critic Berezovsky«, Financial Times, 28. März 2014).

10 Im März 2018 erklärte die damalige Innenministerin Amber Rudd, dass die britische Polizei und der MI5 die Ermittlungen zu einer Reihe russischer Todesfälle auf britischem Boden wieder aufnehmen werde, darunter wohl auch Beresowskis (»Russia Spy Poisoning: Rudd Says Inquiry Widened to Other Deaths«, BBC News, 13. März 2018).

11 Unterlagen der Schweizer Bundesanwaltschaft, die der Autorin vorliegen. Die russische Untersuchungsbehörde behauptet jedoch, dass die überwiesenen Gelder nicht aus Pugatschows Unternehmen OPK Development stammten, sondern aus dem Notkredit der Zentralbank. Laut den russischen Ermittlern wurden die OPK-Einlagen bei der Meschprombank, die bereits seit dem 19. Juni 2008, lange vor dem Notkredit der Zentralbank, Mittel aus einem Geschäftskredit der russischen Staatsbank VTB enthielten, gefälscht und zurückdatiert. Doch dieser Vorwurf beruht auf der Aussage zweier führender Mitarbeiter der Meschprombank, die sich unter Druck auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft einließen. Einer der beiden, Dmitri Amunts, willigte ein, die Fälschung der Einlagen zu bestätigen, nachdem die Staatsanwaltschaft ihm Straffreiheit versprach, wie den Transkripten der aufgezeichneten Gespräche zwischen Amunts’ Frau und der Anwältin Marina Jarosch zu entnehmen ist, in denen hochrangige FSB-Funktionäre zitiert werden. (Amunts sagte entsprechend aus, kam aber nicht frei.) Der andere Bankmitarbeiter, Alexander Didenko, ließ sich ebenfalls auf eine Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft ein und wurde schnell aus der Haft entlassen. Er bekleidet heute eine hohe Position in einer Bank, die der Einlagensicherungsbehörde unterstellt ist, also der staatlichen Stelle, die hinter der Klage gegen Pugatschow steht. Für weitere Details vgl. Ilja Roschdestwenski, »Sbezhavshie Milliardy: kak Bankir Pugachev Vyvodil Dengi iz Rossii«, RBK, 14. November 2016.

12 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld der anwaltlichen Vertretung des russischen Staates im Februar 2018. Der Insolvenzfall gegen Pugatschow basierte auch auf dem Vorwurf, er habe einen hochrangigen Bankmitarbeiter angewiesen, die Verpfändung von Anteilen an seinem Kokskohleunternehmen EPK aufzuheben, um einen Verkauf vorzubereiten, was angeblich zu einer weiteren Verschlechterung der finanziellen Situation der Bank beigetragen habe.

13 Interview der Autorin mit einer Person, die der anwaltlichen Vertretung des russischen Staates nahestand, im Februar 2018.

14 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im März 2018.

1 »OPERATION LUTSCH«

1 Igor Schadchan, Vlast, 1992.

2 Interview der Autorin mit Igor Schadchan im Juni 2013.

3 Wladimir Usolzew, Sosluzhivets, S. 239.

4 Interview der Autorin mit Oberstleutnant Horst Jehmlich, dem Sonderberater des Dresdner Stasi-Chefs Horst Böhm, im März 2018; Mark Franchetti, »Germans Flush Out Putin’s Spies«, Sunday Times, 16. Januar 2000.

5 Andreas Förster, Auf der Spur der Stasi-Millionen: Die Wien-Connection, S. 20-22.

6 John O. Koehler, Stasi: The Untold Story of the East German Secret Police, S. 75.

7 Interview der Autorin mit Jehmlich im März 2018.

8 Kristie Macrakis, Die Stasi-Geheimnisse. Methoden und Technik der DDR-Spionage, S. 169.

9 Interview der Autorin mit Franz Sedelmayer im April 2018.

10 Interview der Autorin mit Jehmlich im März 2018.

11 Förster, Auf der Spur, S. 111.

12 Ebd., S. 50, 51, 68–71.

13 Ebd., S. 23–25.

14 Deutscher Bundestag, Beschlussempfehlung und Bericht, 27. Mai 1994, S. 97–102, 117–128, 137–141, 176–211.

15 Koehler, Stasi, S. 74, 76, 79–80.

16 Christopher Andrew und Wassili Mitrochin, Das Schwarzbuch des KGB. Moskaus Kampf gegen den Westen, S. 309, 566.(Die Autoren schreiben auch, dass die Hauptverwaltung Aufklärung, der DDR-Auslandsnachrichtendienst, eine wichtige Quelle für Informationen über westliche Technologien gewesen sei.)

17 Interview der Autorin mit Jehmlich im März 2018.

18 https://www.youtube.com/watch?v=9PAQ_Y5ins8, 21.7.2017. Putin beantwortet die Fragen von Schülern am Sirius-Bildungszentrum für Hochbegabte in Sotschi.

19 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Mitglied der Rote Armee Fraktion im März 2018.

20 Michael Wines, »Putin Was Once Decorated as a Spy. Few Agree on his Deeds«, New York Times, 10. Januar 2000. Vgl. auch das Interview der Autorin mit Franz Sedelmayer im April 2018.

21 Guy Chazan und David Crawford, »In From the Cold: A Friendship Forged in Spying Pays Dividends in Russia Today«, Wall Street Journal, 23. Februar 2005.

22 Ebd.

23 Warnig wurde von der Abteilung für Raketentechnologie rekrutiert. Vgl. Macrakis, Die Stasi-Geheimnisse, S. 75; Karen Dawisha, Putin’s Kleptocracy: Who Owns Russia, S. 51–52.

24 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Mitglied der Rote Armee Fraktion im März 2018.

25 Mark Franchetti, »Germans Flush Out Putin’s Spies«, Sunday Times, 16. Januar 2000; Geoffrey York, »Putin Brings Spies in From the Cold«, Globe and Mail, 8. Mai 2000.

26 Interview der Autorin mit Jehmlich im März 2018.

27 Natalja Geworkjan, Andrei Kolesnikow und Natalja Timakowa, Aus erster Hand. Gespräche mit Wladimir Putin, S. 82.

28 Förster, Auf der Spur, S. 111.

29 Interview der Autorin mit einem Bankier im Februar 2018; die Prinzessin reiste später in ihre Heimatstadt Sankt Petersburg, als Putin dort stellvertretender Bürgermeister war. Sie leitete den Lazarus-Orden, einen Wohltätigkeitsorden, der in den Monaten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion humanitäre Hilfe und Lebensmittelspenden nach Sankt Petersburg schickte. Von Putin hieß es später, er »schätze sie sehr«. (Zitat aus Tatjana von Metternichs Nachruf im Daily Telegraph am 19. August 2006. Außerdem schickte Putin einen Dankesbrief an von Metternich in ihrer Funktion als Leiterin des Lazarus-Ordens: »Putin Tenders Thanks to Leader of German Charitable Order«, ITAR-TASS, 25. Februar 2003.)

30 Förster, Auf der Spur, S. 31.

31 Koehler, Stasi, S. 411.

32 Förster, Auf der Spur, S. 29.

33 Ebd.

34 Ebd., S. 30.

35 Ebd., S. 29–31.

36 Stasi-Archiv Dresden, BStU-Nr. 10448. Das Dokument, das auf den 22. Dezember 1988 datiert ist, listet die Geburtstage der sowjetischen Genossen in Dresden auf. Putin ist dort als Verbindungsoffizier und Parteisekretär aufgeführt. Er selbst behauptet in Aus erster Hand. Gespräche mit Wladimir Putin, S. 86, abseits von offiziellen Empfängen nie mit Modrow zu tun gehabt zu haben. »Unsere Arbeit betraf übrigens prinzipiell nicht die Parteifunktionäre, auch nicht die unsrigen. Das war verboten.« Seine offizielle Funktion als Parteisekretär straft diese Behauptung Lügen.

37 Förster, Auf der Spur, S. 33.

38 Leonid Nikitinski und Juri Spakow, »Putin v razvedke«, Interviews mit Wladimir Krjutschkow und Markus Wolf, Moskowskie Nowosti, 20. Januar 2000, http://flb.ru/info/3508.html.

39 Ebd.

40 Interview der Autorin mit Jehmlich im März 2018. In Aus erster Hand. Gespräche mit Wladimir Putin, S. 86–88, behauptet Putin ebenfalls, nichts mit der Operation Lutsch zu tun gehabt zu haben. »Jetzt verfolge ich nicht ohne Neugier, dass in den westlichen Staaten Agenten gesucht werden, die ich angeworben haben soll. Alles Unsinn. Unsere Freunde, wie wir die Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes der DDR nannten, haben Kopien von allem, was wir zusammentrugen. Sie haben alles in ihren Archiven. (…) Alles ist eindeutig und transparent.« Dabei haben Putin selbst und seine Kollegen beschrieben, wie sie alle Unterlagen vernichteten, auch die der Stasi. Die Mitarbeiter des Dresdner Stasi-Archivs und Jehmlich bestätigen, dass die Russen fast alles zerstören konnten.

41 Förster, Auf der Spur, S. 26.

42 Ebd., S. 9–10. (Dieser hochrangige deutsche Funktionär war Dr. Klaus-Peter Wild, der Generalbevollmächtigte für den Bereich »Sondervermögen« innerhalb der Treuhandanstalt, die für die Privatisierung der DDR-Betriebe zuständig war.)

43 Ebd., S. 36; vgl. auch Deutscher Bundestag, 2. Untersuchungsausschuss »DDR-Vermögen«, Protokoll der Zeugenvernehmung von Herbert Köhler, Bonn, 27. Februar 1997.

44 Bericht der Schalck-Kommission, Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Untersuchungsausschusses nach Artikel 44 des Grundgesetzes. Drucksache 13/10900, 1998, S. 221–223, und Andreas Förster, Auf der Spur, S. 98–107; vgl. auch Kristie Macrakis, Die Stasi-Geheimnisse, S. 185–186.

45 Förster, Auf der Spur, S. 131. Im Rahmen der 1997 erfolgten Vernehmung durch die Behörden des wiedervereinigten Deutschlands gab Köhler an, dass der Plan, ein Netz operativer Firmen für den Fall eines Zusammenbruchs der DDR zu erschaffen, nie umgesetzt worden sei, da die rasche Abfolge der Ereignisse alle überrascht und die Pläne hinfällig gemacht habe. Doch Unterlagen aus dem Stasi-Archiv zeigen, dass die Dresdner Stasi unter Köhlers Führung auch nach dem Fall der Berliner Mauer eine Reihe von Verträgen zur Einfuhr von Bauteilen für die Festplattenfabrik unterschrieb, die aber anscheinend nie eintrafen. Hunderte weitere Millionen Mark verschwanden durch verschiedene Verträge in Schlaffs Tarnfirmen in Liechtenstein, der Schweiz und Singapur. Im Gegenzug gewährten Schlaffs Unternehmen Firmen, die von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern betrieben wurden, eine Reihe ungesicherter Darlehen. Zu den Kreditempfängern gehörten eine Reisebürokette und ein Stasi-IM, der ein Luxusgästehaus mit Blick auf die Elbe gekauft hatte, in dem auch Markus Wolf häufig zu Gast war. Köhler selbst übernahm einen Job als Berater für Schlaff. Was genau aus der Festplattenfabrik wurde, bleibt ein Geheimnis. Die deutsche Regierung erhob Ende der Neunzigerjahre in der Schweiz Anklage gegen Schlaff wegen Verdachts auf Hinterziehung von Dutzenden Millionen Mark, die für die Festplattenfabrik vorgesehen waren. 2002 wies ein Schweizer Gericht diese Klage ab. Schlaff bestreitet, je für die Stasi tätig gewesen zu sein. Auf eine Interviewanfrage für dieses Buch reagierte er nicht.

46 Interview der Autorin mit Jehmlich im März 2018.

47 Vgl. Kapitel 11.

48 Förster, Auf der Spur, S. 91.

49 Interview der Autorin mit Sven Scharl vom Stasiarchiv Dresden im März 2018.

50 Putins Stasi-Akte, Dresden, BStU, MfS, BV Dresden, 1. Stellvertr. d. LTR. 3, BStU 000004, 7. September 1989.

51 Christoph Seils, »Was tat Putin in Dresden?«, Cicero Magazin, November 2004; vgl. auch Leonid Nikitinski und Juri Spakow, »Putin v razvedke«.

52 Wladimir Usolzew, Sosluzhivets, S. 61–62; Putin gestand seine Tätigkeit im Zusammenhang mit der »Illegalen«-Abteilung des KGB in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehkanal Rossija anlässlich des 95. Jahrestages der berüchtigten Uprawlenije S am 24. Juni 2017 ein, vgl. https://ria.ru/politics/20170624/1497226538.html

53 Wladimir Usolzew, Sosluzhivets, S. 69–70, 109–110. Im Buch geht es hauptsächlich um das Alltagsleben der in Dresden stationierten KGB-Agenten und ihrer Familien, um Ausflüge, um Besuche auf dem Weihnachtsmarkt und bei anderen Sehenswürdigkeiten Dresdens, um das Bier, das sie tranken, und die vielen offiziellen Feierlichkeiten, die sie aus »Protokollgründen« mit ihren Stasi-»Freunden« besuchen mussten. Der Autor ist sehr darauf bedacht, keinerlei Details über die eigentlichen Aktivitäten des KGB zu verraten, und betont die Banalität der Arbeit. Vgl. auch »Intervyu s byvshim sosluzhivtsom Vladimira Putina«, Radio Swoboda, 11. November 2003.

54 Putin, Aus erster Hand, S. 83.

55 Interview der Autorin mit einem ehemaligen RAF-Mitglied im März 2018.

56 Unterlagen aus dem Politbüro, beschafft vom sowjetischen Dissidenten Wladimir Bukowski. https://www.bukovsky-archives.net, Dokumente Nr. 0903, 0911, 0912.

57 Koehler, Stasi, S. 359.

58 Dr. Marian K. Leighton, »Strange Bedfellows: The Stasi and the Terrorists«, International Journal of Intelligence and CounterIntelligence, Bd. 27, 2014. (Laut diesem Text war Leighton ab 1980 für den US-Geheimdienst tätig, zunächst als Sowjetanalystin beim CIA, später als Expertin für Terrorismusbekämpfung beim militärischen Nachrichtendienst DIA und dann wieder als freie Auftragnehmerin für den CIA.)

59 Koehler, Stasi, S. 360.

60 Ebd., S. 361–362, 368–371; vgl. auch Leighton, »Strange Bedfellows«.

61 Leighton, »Strange Bedfellows«.

62 Koehler, Stasi, S. 333.

63 Ebd., S. 344.

64 Oleg Kalugin, CNN-Interview, 6. Februar 2007.

65 Ion Mihai Pacepa, »Russian Footprints: What does Moscow have to do with the recent war in Lebanon?«, National Review Online, 24. August 2006.

66 Ebd.

67 Koehler, Stasi, S. 389.

68 Interview der Autorin im April 2018.

69 Koehler, Stasi, S. 392.

70 Butz Peters, »Dresden vergessen«, Sächsische Zeitung, 1. August 2017, https://web.archive.org/web/20170802045025/http:/www.sz-online.de/sachsen/dresden-vergessen-3739077.html; vgl. auch Leighton, »Strange Bedfellows«.

71 Koehler, Stasi, S. 392; vgl. auch Steven Kinzer, »Spy Charges Widen in Germany’s East«, New York Times, 28. März 1991.

72 Jeffrey Steinberg, »Arrests Prove Stasi-KGB Control of Baader-Meinhof Terrorists«, EIR, Bd. 17, Nr. 27, 29. Juni 1990.

73 Interview der Autorin mit einem ehemaligen RAF-Mitglied im März 2018.

74 Koehler, Stasi, S. 370.

75 Leighton, »Strange Bedfellows«.

76 Koehler, Stasi, S. 392.

77 Interview der Autorin im April 2018.

78 Lally Weymouth, »East Germany’s Dirty Secret«, Washington Post, 14. Oktober 1990. Den Überläufer, der im Rahmen dieses Artikels interviewt wurde, bezeichneten die westdeutschen Behörden als »einen der wichtigsten Geheimdienstmitarbeiter des Ostblocks, die ausgewandert sind«.

79 Interview der Autorin mit einem ehemaligen RAF-Mitglied im März 2018.

80 Koehler, Stasi, S. 392; vgl. auch David Crawford, »The Murder of a CEO«, Wall Street Journal, 15. September 2007.

81 Interview der Autorin mit einem westlichen Geheimdienstexperten im März 2018.

82 Koehler, Stasi, S. 392.

83 Interview der Autorin im März 2018; weitere Anschläge, die auf das Konto der RAF gingen, während Putin in Dresden stationiert war, waren das Sprengstoffattentat auf dem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Rhein-Main und die Ermordung eines Forschungsleiters von Siemens.

84 Interview der Autorin mit Horst Jehmlich im März 2018.

85 Interview der Autorin mit einem Verbündeten Putins im Oktober 2018.

86 David Crawford und Marcus Bensmann, »Putin’s Early Years«, Correctiv, 30. Juli 2015.

87 Ebd.

88 Putin, Aus erster Hand, S. 90.

89 Ebd., S. 94.

90 Ebd.

91 Ebd., S. 95.

92 Wladimir Usolzew, Sosluzhivets, S. 253. »Alle Unterlagen, die etwas mit uns zu tun hatten, wurden von Thomas Müller eingesammelt, der sie auf Anordnung von Böhm allesamt an Wolodja Putin überreichte.«

93 Wladislaw Kramar, »Gruppa v Dresdene byla nebolshaya, no moshchnaya«, Woenno-Promyschlennyi Kurier, 14. Dezember 2005.

94 Ebd.

95 Masha Gessen, Der Mann ohne Gesicht. Wladimir Putin – eine Enthüllung, S. 126.

96 Interview der Autorin mit Jehmlich.

97 Zuchold hingegen war unmittelbar zum Westen übergelaufen und hatte fünfzehn Agenten in Berlin, Leipzig, Dresden und Erfurt enttarnt (Thomas Schade, »Verbrannte Vögel«, Sächsische Zeitung, 15. Oktober 2015).

98 »Putin Rasskazal o nelegalnoi razvedke i svoei rabote v KGB«, RIA Nowosti, 24. Juni 2017.

99 Weymouth, »East Germany’s Dirty Secret«. Laut dem Artikel sagte der Überläufer, dass Modrow am 12. November 1989 bei einer Geheimkonferenz in der sowjetischen Botschaft in Ostberlin als Nachfolger von Egon Krenz, dem damaligen SED-Generalsekretär, ausgewählt worden sei. Anwesend gewesen seien Walentin Falin, der Leiter der Internationalen Abteilung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Markus Wolf, Krenz und Modrow.

100 Förster, Auf der Spur, S. 122.

101 Weymouth, »East Germany’s Dirty Secret«.

102 Oleg Blotski, Wladimir Putin: Doroga k Vlasti, S. 281–286.

103 Interview der Autorin mit Andrej Illarionow, einem ehemaligem Wirtschaftsberater Putins und Freund von Starowoitowa aus Leningrader Tagen, im September 2014.

104 Interview der Autorin mit Franz Sedelmayer im April 2018.

105 Archivaufnahmen in Delo Sobchaka, einem Film von Xenia Sobtschak und Wera Kritschewskaja aus dem Jahr 2018, zeigen, wie Putin vor der Ansprache zusammen mit Sobtschak ins Sendergebäude geht.

106 Interview der Autorin mit Alexander Beljajew, damals stellvertretender Stadtratsvorsitzender von Sankt Petersburg und Augenzeuge der Ereignisse, im Juni 2013.

107 Ebd.

108 Interview der Autorin mit Franz Sedelmayer, April 2018.

2 VON INNEN HERAUS

1 Sowerschenno Sekretno, Taina Zolota Partii, 2007. Interview mit Walentin Falin.

2 Walentin Stepankow, Kremlyevsky Zagovor: Versiya Sledstviya, S. 238–239. Dieser Bericht des russischen Generalstaatsanwalts, der für die Ermittlungen im Fall des verschwundenen Parteivermögens zuständig war, basiert auf den Aussagen von Krutschinas Frau und des KGB-Wachmanns, der die Leiche fand. Vgl. Sowerschenno Sekretno, Taina Zolota Partii.

3 Ebd., S. 235–236.

4 Ebd., S. 236.

5 Interview der Autorin mit Geraschtschenko im September 2013.

6 Interview der Autorin mit Leonow im September 2013.

7 »Soviet Turmoil; New Suicide: Budget Director«, New York Times, 27. August 1991.

8 Sergej Pluschnikow und Sergej Sokolow, »Kak KGB Svodil Schety c KPSS«, Komsomolskaja Prawda, 1. Januar 1992.

9 Peter Torday und Tony Barber, »Communists Pillaged Party Gold – Officials Investigate Flight of Soviet Billions«, Independent, 27. März 1992; John Rettle, »Russian government Launches Investigation into Missing Communist Party Billions«, Guardian, 10. September 1991. Nikolai Ryschkow berichtete später bei einer Parlamentsanhörung, dass die Goldreserven der Sowjetunion bei Gorbatschows Amtsantritt 1200 Tonnen betragen hätten, bis zu seinem Rücktritt aber auf fast nichts zusammengeschrumpft seien. Die russische Zeitung Komsomolskaja Prawda zitierte aus Dokumenten, die offenbar belegten, dass die Partei 280 Milliarden Rubel (12 Milliarden Dollar) auf Hartwährungskonten bei ausländischen Banken überwiesen hatte. Der entsprechende Artikel ist mittlerweile aus dem Internet verschwunden. Sowerschenno Sekretno, Taina Zolota Partii.

10 Stephen Handelman, »How Man’s Conscience Overcame His Fear«, Toronto Star, 14. Februar 1992.

11 Stepankow, Kremlevsky Zagovor, S. 313–314.

12 Ebd., S. 284; Handelman, Toronto Star, 14. Februar 1992.

13 Stepankow, S. 286–287.

14 Ebd., S. 290.

15 Handelman, Toronto Star, 14. Februar 1992.

16 Bei späteren Vernehmungen zeigte sich, dass viele der Parteikader glaubten, im Recht zu sein, und die Interessen der Partei und die des Staates für ein und dasselbe hielten. Im Grunde war die Partei der Staat – und das schon seit der Oktoberrevolution durch die Bolschewiki. »Diese Vorgehensweise war keineswegs unüblich«, erklärte der ehemalige stellvertretende Generalsekretär der Partei, Wladimir Iwaschko, der Staatsanwaltschaft später. »Die Unterstützung gesellschaftlicher Kräfte (…) um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, war immer schon eine der wichtigsten Aufgaben des Staates.« Aussage von Iwaschko, Kremlevsky Zagovor, S. 295–296.

17 Stepankow, S. 285. An anderer Stelle sagt Smirnow, dass zwischen 1977 und 1989 mindestens 200 Millionen Dollar pro Jahr aus der Sowjetunion ins Ausland überwiesen worden seien, um kommunistisch orientierte Parteien zu unterstützen: Handelman, Toronto Star, 14. Februar 1992.

18 Stepankow, S. 301; Wadim Belych und Waleri Rudnjew, »Dengi Partii: Milliardy Obnaruzheny, no sledstvie, pokhozhe, v tupike«, Iswestija, 10. Februar 1992, https://old.flb.ru/info/4896.html.

19 Interview der Autorin mit Antonio Fallico im Juni 2013. Fallico nannte drei befreundete Firmen, mit denen italienische Unternehmen zusammenzuarbeiten hatten, um Geschäfte in der Sowjetunion machen zu können. Eine davon hieß Restital, und selbst wenn sie nicht direkt an einem Auftrag beteiligt war, mussten die italienischen Firmen ihr laut Fallico einen Anteil zahlen. Die Namen der beiden anderen lauteten Italimpec und Esteuropa, während alle Touristen mit dem Ziel Sowjetunion ihre Reise über Italtourism, ein Unternehmen im Besitz der Kommunistischen Partei, buchen mussten.

20 Mary Dejevsky, »Maxwell’s former firm on List of Soviet Favourites«, Independent, 9. November 1991; Peter Pringle, »Soviets to Conduct Inquiry Over Friendly Firms«, Independent, 11. November 1991.

21 Interviews der Autorin mit einem ehemaligen KGB-Mitglied im Mai 2013 und dem Betreiber einer der befreundeten Firmen, die medizinische bzw. militärische Ausrüstung lieferten, im März 2013. Christopher Andrew und Wassili Mitrochin bieten in Das Schwarzbuch des KGB. Moskaus Kampf gegen den Westen, S. 565–566, jedoch eine realistischere Erklärung an: Thyssen, Siemens und andere seien von sowjetischen Agenten infiltriert gewesen, die es auf westliche Technologien abgesehen hatten.

22 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Mitarbeiter Gorbatschows im Juni 2014.

23 Wadim Belych und Waleri Rudnjew, »Dengi Partii: Milliardy Obnaruzheny, no sledstvie, pokhozhe, v tupike«, Iswestija, 10. Februar 1992, https://old.flb.ru/info/4896.html; Interview der Autorin mit Tommy Helsby, einem früheren Vorstandsmitglied von Kroll, im März 2013. Weitere Informationen zu den Aktivitäten der befreundeten Firmen und der Plünderung des Parteivermögens durch den KGB finden sich in der detaillierten Aussage von Richard Palmer, dem ehemaligen Leiter des CIA-Standorts in der Sowjetunion, vor dem Banken- und Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses am 21. September 1999, in der er sich zur Infiltration des westlichen Finanzsystems durch Mitglieder des russischen organisierten Verbrechens äußert.

24 Stepankow, S. 301.

25 Interview der Autorin mit Witali Schlykow im September 2006.

26 Stepankow, S. 301–303.

27 Stepankow, S. 236; Belych und Rudnjew, »Dengi Partii: Milliardy Obnaruzheny, no sledstvie, pokhozhe, v tupike«, Iswestija, 10. Februar 1992; Sokolow und Pluschnikow, »Zoloto KPSS: Desyat Lyet Spustya«, Moskowskie Nowosti, 18. September 2001, http://kompromat.flb.ru/mate-rial1.phtml?id=566

28 Sokolow und Pluschnikow, »Zoloto KPSS: Desyat Lyet Spustya«, Moskowskie Nowosti, 18. September 2001.

29 Stepankow, S. 296; Sokolow und Pluschnikow, »Zoloto KPSS: Desyat Lyet Spustya«, Moskowskie Nowosti, 18. September 2001; Richard Palmer, Aussage vor dem Banken- und Finanzausschuss des Repräsentantenhauses, 21. September 1999; Interview der Autorin mit Juri Schwez im Mai 2018.

30 Sokolow und Pluschnikow, Moskowskie Nowosti, 18. September 2001.

31 Ebd.

32 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018.

33 Sokolow und Pluschnikow, Moskowskie Nowosti, 18. September 2001. Das Ermittlungsverfahren zum verschwundenen Parteivermögen durch die russische Staatsanwaltschaft wurde später als vertraulich eingestuft – alle zweihundert Aktenordner stehen unter Verschluss. Bisher sind daraus nur Bruchstücke an die Öffentlichkeit gelangt.

34 Sowerschenno Sekretno, Taina Zolota Partii, Interview mit Oleg Schenin, einem ehemaligen Mitglied des Politbüros, der sagt, dass Gorbatschow das Memo von Iwaschko ignoriert habe und nichts weiter geschehen sei.

35 Stepankow, S. 303.

36 Eines der Gemeinschaftsunternehmen, das Seabeco in Toronto gründete, war der »Sowjetische Zentralrat der Gewerkschaften«, dessen Ziel darin bestand, »Ferienanlagen, ein Kaufhaus und sogar einen Mietwagenverleih« aufzubauen (»Soviet Organisation, Toronto Group of Firms Join Forces in Projects«, Globe and Mail, 12. Oktober 1988); ein weiteres entstand durch die Zusammenarbeit zwischen Seabeco und Georgi Arbatow, dem Direktor des Instituts für US-amerikanische und kanadische Studien in Moskau, das angeblich vom sowjetischen Geheimdienst betrieben wurde (Canada Newswire, 15. November 1988).

37 Sowerschenno Sekretno, Taina Zolota Partii. Interview mit Krjutschkow.

38 Sowerschenno Sekretno, Taina Zolota Partii. Das mitgeschnittene Gespräch führten offensichtlich Dmitri Jakubowski, der Anfang der Neunzigerjahre für Seabeco tätig war, und Juri Kotow, ein ehemaliger Oberst des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, der in den Siebzigerjahren über enge Verbindungen zu Primakow verfügte.

39 »Ex-Aide to Gaidar Targets Rutskoi in business scandal«, AFP, 12. August 1993. Der Schweizer Nachrichtendienst bezeichnete Seabeco später als eines der Unternehmen, bei denen man davon ausging, dass sie im Zentrum der vom KGB aus der Sowjetunion geschleusten Staats- und Parteigelder stünden, und behauptete zudem, dass Birstein früher beim KGB tätig gewesen sei.

40 Sokolow und Pluschnikow, »Zoloto KPSS: Desyat Lyet Spustya«, Moskowskie Nowosti, 18. September 2001. Das Magazin »Sowerschenno Sekretno« berichtet in der Ausgabe Taina Zolota Partii, dass die Staatsanwaltschaft sechshundert Banken und Firmen in der Sowjetunion und fünfhundert weitere im Ausland ausfindig machen konnte, darunter Dutzende deutsche, Schweizer und Offshore-Unternehmen.

41 Andrej Illesch und Waleri Rudnjew, »Poisk deneg KPSS: Pessimistichesky Konyets«, Iswestija, 1. April 1993, https://old.flb.ru/info/4910.html.

42 Interview der Autorin mit Pjotr Awen im Mai 2015.

43 Interview der Autorin mit Tommy Helsby im März 2013.

44 Ebd. Rich wurde wegen Betrugs und organisierter Kriminalität verurteilt und später in einer umstrittenen Entscheidung vom US-Präsidenten Bill Clinton begnadigt. Ein leitender Staatsanwalt aus dem italienischen Bologna, Paolo Giovagnoli, sagte, dass Marc Rich eng mit einer in Wien ansässigen Handelsfirma zusammenarbeitete, die Grigori Lutschanski gehörte, einem mutmaßlichen Mitglied der russischen Mafia. Laut Giovagnoli war auch dessen Firma Nordex nur gegründet worden, um Gelder der Kommunistischen Partei vor dem Ende der Sowjetunion aus dem Land zu schleusen. (P. K.. Semier, »US Fugitive Rich Linked to Money Laundering; Russian-Mafia Prosecutors May Subpoena Him«, Washington Times, 21. Juni 2002.)

45 Interview der Autorin mit Pawel Woschtschanow im März 2013.

46 Interview der Autorin mit einem bedeutenden russischen Geschäftsmann im Mai 2018.

47 David Remnick, »Soviet Union’s Shadow Economy – Bribery, Barter, Black Market deals are the Facts of Life«, Washington Post, 22. September 1990; weitere Informationen zu den Engpässen der unausgewogenen sowjetischen Wirtschaft liefert David Hoffmans hervorragendes Werk The Oligarchs: Wealth and Power in the New Russia, S. 11–20.

48 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Währungsspekulanten.

49 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018.

50 Interview der Autorin mit einem Mitarbeiter von Milstein im Mai 2018; Vesti, Programma 60 Minut: »Mikhail Milshtein: Genialny Razvedchik I Borets s Kholodnoi Voinoi«, 15. September 2010, https://www.vesti.ru/doc.html?id=392836.

51 Interview der Autorin mit Rair Simonjan im November 2013.

52 Interview der Autorin mit Wladimir Jakunin im August 2018; vgl. auch Wladimir Jakunin, The Treacherous Path, S. 21.

53 Interview der Autorin mit Christian Michel im Juni 2004.

54 Interview der Autorin mit Anton Surikow im Februar 2005.

55 Ein Bericht des Schweizer Nachrichtendienstes, der im Juni 2007 verfasst wurde und der Autorin vorliegt, legt dar, dass Lutschanski und Birstein vom KGB rekrutiert worden waren, um das sowjetische Vermögen in letzter Minute in private Hände zu überführen: »Das Geld war zum Teil für politische Kampagnen vorgesehen, wurde aber zum Teil auch gestohlen, um damit private Wirtschaftsvorhaben zu finanzieren.«

56 Michail Chodorkowski und Natalja Geworkjan, Tyurma I Volya, S. 91–92.

57 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Chodorkowskis.

58 Chodorkowski und Geworkjan, S. 94.

59 Interview der Autorin mit Michail Chodorkowski im Mai 2014.

60 Hoffman, The Oligarchs, S. 107–110; Interview der Autorin mit Chodorkowski im Mai 2014; Chodorkowski und Geworkjan, S. 75–82.

61 Hoffman, The Oligarchs, S. 107–108; Interview der Autorin mit Chodorkowski im Mai 2014.

62 Interview der Autorin mit Christian Michel im Januar 2014.

63 Interview der Autorin mit Thomas Graham im Juni 2014.

64 Interview der Autorin mit Michel im September 2013.

65 Interview der Autorin mit Chodorkowski im Mai 2014.

66 So berichtet es der ehemalige Vorsitzende des Sicherheitsausschusses der Duma, Wiktor Iljuchin, der in einem Brief an den russischen Innenminister schrieb, dass Fridman seit seiner Studienzeit mit dem KGB zusammenarbeite.

67 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Regierungsbeamten im Juni 2014.

68 Interview der Autorin mit Chodorkowski im Mai 2014; Chodorkowski und Geworkjan, S. 82–86.

69 Interview der Autorin mit Artjom Tarasow im November 2013; vgl. auch dessen Autobiografie Millionaire: The Sermon of the New Russia’s First Capitalist, Kapitel 5.

70 Interview der Autorin mit Michel im Januar 2014.

71 Ein wichtiger Vermittler in den Gesprächen mit dem KGB, in denen es darum ging, eine Stürmung zu verhindern, war Arkadi Wolski, ein ehemaliger Wirtschaftsberater des KGB-Chefs Juri Andropow, der enge Kontakte zum Geheimdienst pflegte und später als Chef des einflussreichen russischen Industrie- und Unternehmerverbandes eine Art Großvaterfigur für die neuen Tycoons darstellte. Wolski war ebenfalls am Goldrausch beteiligt gewesen: Sein Unternehmen Simako hatte die Genehmigung erhalten, Rubel zum parteieigenen Sonderkurs von 1,8 Rubel pro Dollar einzutauschen und darüber hinaus große Mengen an Waffen zu exportieren.

72 Interview der Autorin mit Andrej Illarionow im September 2015.

73 Interview der Autorin mit Simonjan im November 2013.

74 Interview der Autorin mit Graham im Juni 2014.

75 Interview der Autorin mit einem ehemaligen ranghohen KGB-Agenten im Mai 2013.

76 Richard Palmer, Aussage vor dem Banken- und Finanzausschuss des Repräsentantenhauses, 21. September 1999; diese Aussage enthält auch eine klarsichtige Beschreibung der verschiedenen Phasen der KGB-Pläne, das Parteivermögen in den Westen zu schaffen.

77 Ebd.

78 Vgl. Kapitel 15; Interview der Autorin mit Juri Schwez im Mai 2018.

79 Pete Earley, Comrade J: The Untold Secrets of Russia’s Master Spy in America After the End of the Cold War, S. 285–288.

80 Eine der größten Zweckgesellschaften namens Fimaco war nur Monate nach Iwaschkos Anordnung zum Aufbau einer »unsichtbaren Wirtschaft« still und leise von hochrangigen sowjetischen Bankmitarbeitern auf Jersey gegründet worden. Ein russischer Staatsanwalt behauptete später, darüber seien in den Neunzigerjahren Zentralbankreserven in Höhe von 50 Milliarden Dollar abgeflossen, darunter Milliarden aus Krediten vom Internationalen Währungsfonds. (»Acht Tonnen Platin, sechzig Tonnen Gold, große Mengen an Diamanten und geschätzt fünfzehn bis fünfzig Milliarden Dollar in Bargeld wurden (…) zwischen 1989 und 1991 von der Spionageabteilung des KGB in unbekannte Hände weitergereicht«, sagte Palmer später vor dem US-Kongress aus.)

81 Yevgenia Albats (= Jewgenija Albaz), KGB: State Within a State, S. 303.

82 Interview der Autorin mit einem Verbindungsmann des KGB im März 2013.

83 Interview der Autorin mit Andrej Illarionow im September 2015. Die 200 Millionen Dollar ergaben sich aus der Preisdifferenz zwischen den gelieferten Erdölerzeugnissen und den erhaltenen Zuckerimporten. Für eine umfassende Beschreibung dieses Deals vgl. Illarionow, »Trudny Put k Svobode« Teil 2, Journal Kontinent, Nr. 146, 4. Mai 2011, S. 13–17.

84 Interview der Autorin mit Illarionow im September 2015. Die fehlende Milliarde aus dem IWF-Kredit machte Illarionows Partner, dem damaligen Finanzminister Boris Fjodorow, nach 1992 lange zu schaffen. Was passiert war, fand Illarionow erst nach seiner Ernennung zum Wirtschaftsberater des Kreml im Jahr 2000 heraus. Ab da hatte er als Mitglied im Beirat der Zentralbank nämlich Zugriff auf die Konten der russischen Staatsbanken im Ausland, unter anderem der Eurobank: »Wir prüften die Konten, nachdem der Eurobank-Verbund weiterverkauft worden war, und ich sagte: ›Woher kommt diese eine Milliarde? Wir müssen diese Summe, die die Bank Ende 1992 erhalten hat, unter die Lupe nehmen.‹ Wie sich herausstellte, war der IWF-Kredit an die Eurobank weitergeleitet worden, um sie zu retten. Sie war eine KGB-Bank, und Gaidar hatte es geschafft, sie am Laufen zu halten.« Die Regierung hatte den Kredit erst von der Zentralbank an die staatliche Bank für Außenwirtschaft, die Wneschekonombank, überwiesen, von dort an die Eurobank und dann weiter an Fimaco im Steuerparadies Jersey, wo man das Geld dazu nutzte, die ungedeckten Schulden der Eurobank aufzukaufen. Weitere Details dazu finden sich in Illarionow, »Trudny Put k Svobode« Teil 2, Journal Kontinent, Nr. 146, S. 150–156.

85 Interview der Autorin mit Michel im Januar 2014.

86 Filip Bobkow, der ehemalige Chef der fünften KGB-Hauptverwaltung für Minderheiten, wechselte zur Most-Bank seines engen Schützlings Wladimir Gussinski, wo er als Leiter der Analyseabteilung tätig war. Leonid Schebarschin, der in den letzten Jahren der Sowjetunion die KGB-Auslandsabteilung geführt hatte, wurde Sicherheitschef der ersten Bank, die eine Fremdwährungslizenz erhielt, die Allrussische Börsenbank. Nikolai Leonow, der einflussreiche Mann an der Spitze der Abteilung für Auslandsanalyse, übernahm einen Posten als Vizepräsident dieser Bank. Auf dem Papier wurde sie vom dreiundzwanzigjährigen Finanzgenie Alexander Konanychin geleitet, aber in Wahrheit handelte es sich um ein Tarnunternehmen des KGB. Leonow arbeitete zudem eng mit einem Mann zusammen, der damals einer der verkanntesten Banker des Landes war, Sergej Pugatschow, dessen Meschprombank ebenfalls als eine der ersten eine Fremdwährungslizenz erhielt.

87 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018.

88 Hoffman, The Oligarchs, S. 120–121.

89 Jeffrey D. Sachs, »Russia’s Failure to Reform«, Project Syndicate, 30. August 1999.

90 Janine R. Wedel, »The Harvard Boys do Russia«, The Nation, 14. Mai 1998. (Wedel weist darauf hin, dass einer dieser in Harvard ausgebildeten Wirtschaftswissenschaftler, Andrej Schleifer, in seinem Buch Privatising Russia schreibt: »Hilfsleistungen haben Auswirkungen auf das politische Gefüge, weil sie den Reformern, die einen freien Markt anstreben, dabei helfen, sich gegen ihre politischen Gegner durchzusetzen.«)

91 Interview der Autorin mit Jawlinski im Februar 2014.

92 Interview der Autorin mit Pawlowski im Mai 2014.

93 Chrystia Freeland, Sale of the Century, S. 169.

94 Ebd., S. 173–174.

95 Chrystia Freeland, John Thornhill und Andrew Gowers, »Moscow’s Group of Seven«, Financial Times, 1. November 1996. Interessanterweise hatte Chodorkowski vorab eine Vereinbarung mit den Geschäftsführern von Jukos getroffen, unter ihnen zwei ranghohe Ex-KGBler, die ihn verpflichtete, ihnen später 30 Prozent des Unternehmenswertes auszuzahlen. Einer der Beamten, der für die Jukos-Versteigerung zuständig war, gab später zu, dass Chodorkowski seine Verbindungen zum Unternehmen genutzt habe, um über die Zusicherung zukünftiger Ölverkäufe das nötige Geld für die Versteigerung aufzubringen.

96 Interview der Autorin mit Michel im Dezember 2012.

97 Interview der Autorin mit Simonjan im November 2013.

98 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018.

3 »DIE SPITZE DES EISBERGS«

1 Interview der Autorin im Februar 2014.

2 Interview der Autorin im Juni 2014.

3 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen KGB-Mitarbeiter im Mai 2013.

4 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Petersburger FSB-Mitarbeiter im Juni 2014.

5 Marina Salje, »V. Putin – ›President‹ Korrumpirovannoi Oligarkhii!«, Glasnost Foundation, 18. März 2000.

6 Anastasia Kirilenko, »Pochemu Marina Salye Molchala o Putine 10 Lyet?«, Interview mit Marina Salje, Radio Swoboda, 2.–4. März 2010; für weitere Informationen vgl. den hervorragenden Artikel von Wladimir Iwanidse, »Spasaya Polkovnika Putina: Vtoraya Popytka«, Radio Swoboda, 16. März 2010.

7 Wladimir Iwanidse, »Spasaya Polkovnika Putina: Vtoraya Popytka«, Radio Swoboda, 16. März 2010. Laut den von der Salje-Stiftung zusammengetragenen – und von der Autorin eingesehenen – Unterlagen über die Geschäfte schickte Putin am 4. Dezember 1991 einen Brief an Pjotr Awen, in dem er ihn ersucht, der Stadt den Export von Rohstoffen im Wert von 124 Millionen Dollar gegen Lebensmittelimporte zu bewilligen, da das die einzige Möglichkeit sei, die Lebensmittelversorgung in den ersten beiden Monaten des Jahres 1992 zu gewährleisten. In diesem Brief bittet Putin darum, über sein Komitee für Außenbeziehungen Exportlizenzen an Firmen vergeben zu dürfen, die mit den Geschäften befasst seien. Jegor Gaidar, der russische Ministerpräsident, gab seine Zustimmung offenbar am 5. Dezember 1991 per Unterschrift (die Echtheit dieser Unterschrift wird von einigen angezweifelt). Die staatliche Genehmigung des Exportprogramms erging jedoch erst am 9. Januar 1992. Ein auf den 3. Februar 1992 datierter Brief vom Petersburger Vertreter des Ministeriums für Außenhandelsbeziehungen, Alexander Pachomow, an Awen deutet hingegen an, dass ein anderes Tauschprogramm für Sankt Petersburg bereits im November genehmigt worden, aber gescheitert sei. Diesem Brief ist zu entnehmen, dass die erste Lizenz für den Verkauf von 100 000 Tonnen Dieseltreibstoff am 21. November 1991 von Gaidar ausgestellt wurde und an das Unternehmen Kirischinefteorgsintes ging, das den Treibstoff laut Brief verkauft, von den Einnahmen aber nichts an die Stadt weitergeleitet habe, damit diese Lebensmittel davon kaufen könnte. Pachomow schreibt, dass die Gaidar-Regierung daraufhin eine neue Reihe von Lizenzen vergeben habe.

8 Interview der Autorin mit Alexander Beljajew, dem ehemaligen Vorsitzenden des Petersburger Stadtrats, im Juni 2013.

9 Marina Salje, »Nastal Chered Putina – ›Presidenta‹ Korrumpirovannovo Klana«, 29. Februar 2012; Iwanidse, »Spasaya Polkovnika Putina: Vtoraya Popytka«; Brief von Beljajew an Wladimir Putin mit der Aufforderung, am 14. Januar 1992 vor dem Stadtrat auszusagen und jegliche Unterlagen zu den Geschäften vorzulegen.

10 Iwanidse, »Spasaya Polkovnika Putina«; Marina Salje, »Nastal Chered Putina – ›Presidenta‹ Korrumpirovannovo Klana«; die zwei Seiten, die Putin vorlegte, finden sich auch in den Unterlagen der Salje-Kommission: Anhang 16 »O sostoyanii del po Vydache Litsenzii pod obespechenie goroda prodovolstviem«, W. Putin; Tabelle 1 »Prodovolstvie, poluch-aemoe v schet Vydannoi Litsenzii«.

11 Iwanidse, »Spasaya Polkovnika Putina«.

12 Salje, »V. Putin – ›President‹ Korrumpirovannoi Oligarkhii!«.

13 Ebd.

14 Ebd.; Salje, »Nastal Chered Putina – ›Presidenta‹ Korrumpirovannovo Klana«.

15 Unterlagen der Salje-Kommission: ein auf den 27. Januar 1992 datierter Brief vom Leiter des Petersburger Zollamts, W. T. Stepanow, an Putin, in dem es heißt, dass eine Holzlieferung nicht genehmigt werden könne, weil die Exportlizenz nicht den Gesetzen zu solchen Tauschgeschäften entspräche – nur 50 Prozent der Erträge aus dem Verkauf seien für den Kauf von Lebensmitteln vorgesehen, die Lizenz sei nicht von der richtigen Person unterschrieben und der Wert der Ware sei bewusst zu niedrig angesetzt worden; ein auf den 12. Februar 1992 datierter Brief von Fjodor Schkrudnew, dem stellvertretenden Vertreter des Präsidenten in der Region Sankt Petersburg, an Putin, in dem es heißt, die Lizenzen enthielten eine Reihe von Fehlkalkulationen hinsichtlich des Werts der exportierten Waren und der Sanktionen, die auferlegt werden sollten, wenn der Zwischenhändler seinen Teil des Auftrags nicht erfüllte; ein auf den 3. Februar 1992 datierter Brief von Alexander Pachomow, dem Petersburger Vertreter des Außenhandelsministeriums, an Awen, in dem darauf hingewiesen wird, dass die von Putin ausgestellten Lizenzen nicht vom Ministerium für Wirtschaft und Finanzen bestätigt worden seien, dass die Lizenzen an obskure Unternehmen gegangen seien statt an Firmen, die auf Auslandsgeschäfte spezialisiert seien, und dass die Fünfzig-fünfzig-Aufteilung der Erträge zwischen der Stadt (für Lebensmittelimporte) und den Zwischenhändlern nicht den Gesetzen zu Tauschgeschäften entspräche.

16 Fachgutachten der Salje-Kommission, Anhang 12.

17 Salje-Kommission: Kopien der Verträge und Lizenzen; Salje, »V. Putin – ›President‹ Korrumpirovannoi Oligarkhii!«.

18 Salje, »V. Putin – ›President‹ Korrumpirovannoi Oligarkhii!«.

19 Ebd.; Unterlagen der Salje-Kommission: ein auf den 4. Dezember 1991 datierter Brief von Putin an Awen mit der Bitte, dem Komitee für Außenbeziehungen das Recht zu erteilen, Exportlizenzen an mit den Tauschgeschäften betraute Firmen zu vergeben (vgl. Anmerkung 7). Später wies Gaidar Putins Befugnis in dieser Frage offenbar zurück und schreibt an den Vorsitzenden des Zollamts, dass dieses Recht laut einem Regierungserlass vom 31. Dezember 1991 nur dem Außenhandelsministerium und dessen regionalen Vertretern zukäme. Doch Awen verfasst am 25. März 1992 eine Anordnung, laut der Alexander Pachomow, der Petersburger Vertreter ebendieses Ministeriums, die Befugnis für den Außenhandel betreffende Aktivitäten an Putins Komitee für Außenbeziehungen zu übertragen habe, sodass Putins Komitee die Entscheidungsgewalt über die Ausstellung der Lizenzen behielt.

20 Unterlagen der Salje-Kommission: Anhang 3, Datum 20.12.1991.

21 Unterlagen der Salje-Kommission: Anhänge 30, 59, Datum 14.1.1992.

22 Salje, »V. Putin – ›President‹ Korrumpirovannoi Oligarkhii!«.

23 Dabei handelte es sich um einen Aserbaidschaner namens Dschandir Ragimow. »Er hatte eine sehr enge Beziehung zu Putin«, sagte ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma Dschikop im März 2014 im Interview mit der Autorin. Auf dem Papier gehörte das Unternehmen dem Deutschen Peter Bachmann, von dem seither nie wieder etwas gehört wurde (Iwanidse, »Spasaya Polkovnika Putina«).

24 Salje, »V. Putin – ›President‹ Korrumpirovannoi Oligarkhii!«; Iwanidse, »Spasaya Polkovnika Putina«.

25 Irena Pietsch, Pikantnaya Druzhba, S. 171.

26 Interview der Autorin mit Beljajew im Juni 2013.

27 Laut den Unterlagen der Salje-Kommission, die der Autorin vorliegen (Anhang 44 vom 31.3.1992), erhielt Kirischinefteorgsintes, eine Raffinierie aus Kirischi, die zu der Zeit zur Handelsgesellschaft Kirischineftechimexport mit ihrem Geschäftsführer Timtschenko gehörte, im Rahmen des Öl-gegen-Lebensmittel-Programms die Genehmigung zum Export von 150 000 Tonnen Diesel und Treibstoff. (Andrej Kortschagin, ein ehemaliger Mitarbeiter der Petersburger Stadtverwaltung, erklärte mir, dass Timtschenko 1991 bis 1992 auch als Finanzdirektor von Kirischinefteorgsintes tätig war.) Laut diesen Unterlagen gingen die Lizenzen zum Verkauf der Exporte entgegen der Gewohnheit an eine Firma namens Newski Dom, nicht an Timtschenkos Kirischineftechimexport, obwohl Letztere sich normalerweise um alle Exporte der Raffinerie in Kirischi kümmerte. Einer von Timtschenkos ehemaligen Partnern bei Kirischineftechimexport erzählte mir jedoch, dass das Unternehmen doch am Öl-gegen-Lebensmittel-Programm beteiligt gewesen sei und seine Verpflichtungen in vollem Umfang erfüllt habe (vgl. Anmerkung 34), und da Beljajew als hochrangiger Beamter eine bessere Übersicht über das Programm hatte als Salje (Saljes Kommission hatte nicht auf alle dazugehörigen Unterlagen Zugriff), ist seine Aussage, dass Timtschenko und Co. am Programm beteiligt gewesen seien, durchaus glaubwürdig.

28 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Timtschenkos bei Kirischineftechimexport im Juni 2013. »Wir entschieden, ein externes Handelsunternehmen für die Raffinerie zu gründen«, sagte er. »So fing es an … Wir gingen [zu den Chefs der Raffinerie] und lernten sie kennen. Die Initiative ging von uns aus.«

29 Interview der Autorin mit einer ehemaligen Geheimdienstquelle des Westens im Juli 2013.

30 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen KGB-Mitglied im März 2014; Interview der Autorin mit einem weiteren ehemaligen hochrangigen KGB-Mitglied und Ex-Geschäftspartner von Timtschenko im September 2013.

31 Irina Mokroussowa und Irina Resnik, »Chelovek s Resursom«, Wedomosti, 21. Januar 2013.

32 Interview der Autorin mit einem hochrangigen KGB-Mitglied im März 2014.

33 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im September 2017; vgl. auch Alexander Lewinski, Irina Malkowa und Waleri Igumenow, »Kak Matthias Warnig stal samim nadezhnym ›ekonomistom‹ Putina«, Forbes, 28. August 2012.

34 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Timtschenko im Juni 2013. Über die Beteiligung des Unternehmens am Öl-gegen-Lebensmittel-Programm äußerte sich der Interviewpartner wie folgt: »Wir verkauften Erdölerzeugnisse – Diesel und Treibstoff – und erhielten als Gegenleistung Nahrungsmittel. Es handelte sich um Tauschgeschäfte gemäß einem Sondererlass der Gaidar-Regierung. (…) Natürlich haben wir die Ware nicht selbst ausgesucht. Wir kamen in die Stadt und fragten: ›Was braucht ihr? Wir verkaufen für euch‹, und was wir für die Stadt kaufen sollten, wussten wir nicht. Was das anging, erhielten wir natürlich Anweisungen von der Stadtverwaltung. (…) 100 Prozent der Einnahmen flossen in Lebensmittel. Wir fragten, was gebraucht wurde. Ich weiß nicht mehr, was wir kauften. Ich glaube, es war zum Beispiel Kindernahrung.« Außerdem erzählte Timtschenkos ehemaliger Partner, dass sich die Firmengründer damals mit Putin getroffen hätten: »Zu seinen Zuständigkeiten gehörte auch der Außenhandel. Natürlich hatten wir mit ihm zu tun.« In einem früheren Interview mit der Russian Forbes (Irina Malkowa und Igor Terentjew, »U menya vezde yest optsiony«, November 2012), hatte Timtschenko bestritten, dass Kirischineftechimexport, auch als »Kinex« bekannt, an den Öl-gegen-Lebensmittel-Geschäften beteiligt gewesen sei. »Kinex hatte nie etwas damit zu tun. Ich habe lange gar nicht verstanden, woher die Geschichte kam. Wir wurden ständig überprüft. Und vor Kurzem habe ich endlich Unterlagen erhalten, die zeigen, dass Kinex nicht in diese Dieselsache involviert war. Es ging um ein Unternehmen mit einem ähnlichen Namen.« Darüber hinaus erklärten Timtschenkos Anwälte in einem Schreiben im Zusammenhang mit diesem Buch, dass jegliche Unterstellungen, Kinex – und damit auch Timtschenko – seien in irgendeine Form von illegalen oder anderweitig unangemessenen oder unethischen Geschäften verwickelt gewesen, »absolut unwahr« seien. »Jegliche Aktivitäten von Kinex waren voll und ganz transparent und zulässig.«

35 Interview der Autorin mit einer Person aus Saljes Team im März 2014.

36 Interview der Autorin mit Felipe Turover an drei Tagen im Mai 2013.

37 Ebd.

38 Zweites Interview der Autorin mit Felipe Turover im März 2014.

39 Ebd.

40 Interview der Autorin mit Wiktor Geraschtschenko im September 2013.

41 Interview der Autorin mit Turover im März 2014.

42 Andere, die sich mit diesen Geschäften befassten, wurden eingeschüchtert oder Schlimmeres. Juri Gladkow, ein Petersburger Beamter, der bei der parlamentarischen Untersuchung eng mit Salje zusammengearbeitet hatte, weigerte sich jahrelang, Interviews zu dem Thema zu geben. Als er 2007 nach langer Krankheit verstarb, glaubte ein Geschäftspartner, er sei vergiftet worden: »Als ich ihn ein Jahr vor seinem Tod sah, zitterte er. Es schien, als wäre er mit irgendetwas vollgepumpt worden.« Ein anderer Mitarbeiter von Sobtschak, Juri Schutow, der Putins erklärter Feind gewesen war, verstarb in einer der gnadenlosesten und abgelegensten Strafkolonien des Landes, nachdem er 1998, als Putin gerade im Kreml aufstieg, verhaftet worden war. Die vielen Geheimnisse, die er über Putin während dessen Zeit als stellvertretender Bürgermeister ausgegraben hatte, nahm er mit ins Grab.

43 Interview der Autorin mit Illarionow im September 2015.

44 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner von Chartschenko im November 2013.

45 S. Otschinski, »Vozrozhdenie Flota – Zalog Stabilnosti Razvitiya Rossii. Konkurentskiya I Rynok«, 2013, Nr. 4 (60). 1991 betrugen allein die Nettogewinne aus dem Transportgeschäft 571 Millionen Dollar.

46 Ebd.

47 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner von Chartschenko im November 2013.

48 Interview der Autorin mit zwei Geschäftspartnern von Chartschenko im November 2013 und im März 2014; »Vmeste rabotali, vmeste I syadem«, Kommersant, 24. Oktober 1996.

49 »Ubistvo Gendirektora Parokhodstva«, Kommersant, 4. Oktober 1995.

50 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner von Chartschenko im März 2014.

51 Ebd.

52 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner von Chartschenko im November 2013.

53 Unterlagen des spanischen Gerichts: Protokolle der ursprünglichen Ermittlung Nr. 321/06, Zentrales Ermittlungsgericht Nr. 5, Fiscalía Especial Contra la Corrupción y la Criminalidad Organizada; außerdem eine Notiz von Interpol Monaco vom 3. Juli 2006, die der Autorin vorliegt und in der steht, dass Traber der Zutritt zum Fürstentum ab April 2000 untersagt sei, aufgrund seiner »Aktivitäten im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität in Russland«. Auch in einer (der Autorin ebenfalls vorliegenden) Nachricht von Robert Eringer, dem damaligen Chef des monegassischen Geheimdienstes, an den Kabinettschef von Prinz Albert, Jean-Luc Allavena, vom 10. April 2006 ist zu lesen, dass Traber über »Verbindungen zur organisierten Kriminalität in Form der Tambow-Mafia« verfüge und »in deren Auftrag mit Drogen, Öl und Metall gehandelt habe«.

54 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Traber im November 2015.

55 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Traber im November 2015; Doschd-TV, »Minstr Porta: Kak Peterburgsky Avtoritet Ilya Traber Svyazan s Vladimirom Putinym I yevo okru-zheniem«, 25. August 2017.

56 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Petersburger FSB-Mitglied im Juni 2014.

57 Interviews der Autorin mit zwei ehemaligen Geschäftspartnern von Traber im März 2013 und im September und November 2015 und mit einem ehemaligen Mitarbeiter der Stadt Sankt Petersburg im März 2014. Unterlagen, die der Autorin vorliegen, belegen, dass Traber im Mai 2001 über drei zypriotische Unternehmen – Hellman Holdings Ltd., Myra Holdings Ltd. und Almont Holdings Ltd. – einen Anteil von 52,5 Prozent am Petersburger Ölterminal hielt.

58 Interviews der Autorin mit zwei ehemaligen Geschäftspartnern von Traber im März 2013 und im September und November 2015.

59 Interview mit Ljudmila Narussowa im Juni 2014, in dem sie bestätigte, dass ihr Mann nach seiner Flucht aus Russland nach Paris 1996 weiterhin in engem Kontakt zu Traber stand und dass sie dort Nachbarn gewesen seien.

60 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Mitarbeiter der Stadt Sankt Petersburg im März 2014.

61 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Petersburger FSB-Mitglied aus der Abteilung für Schmuggel im Juni 2014.

62 Kumarin wurden 1996 Vizepräsident von PTK, während sein enger Geschäftspartner Wladimir Smirnow den Vorstand übernahm, sobald Kumarins Führungsrolle bei PTK an die Öffentlichkeit gelangt war. Zu den Mitgründern der PTK 1994 gehörte auch die Bank Rossija.

63 Unterlagen des spanischen Gerichts: Protokolle der ursprünglichen Ermittlung Nr. 321/06, Zentrales Ermittlungsgericht Nr. 5, Fiscalía Especial Contra la Corrupción y la Criminalidad Organizada.

64 Roman Anin, »Druzya – Ne Razlei Neft«, Nowaja Gaseta, 15. April 2011; Interview der Autorin mit Maxim Freidson, dem ehemaligen Eigentümer der Ölhandelsgesellschaft Sowex, im September 2015. »Es war alles eine Einheit, und an der Spitze stand Putin. Ohne ihn hätte PTK nicht erschaffen werden können, während [Wiktor] Tscherkessow als Chef des FSB für die passende Tarnung sorgte«, sagte Andrej Kortschagin, ein ehemaliger Beamter der Petersburger Stadtverwaltung.

65 Die deutsche Staatsanwaltschaft eröffnete 2003 ein Verfahren gegen SPAG wegen Geldwäsche im Auftrag der Tambow-Mafia. Die konkreten Verbindungen wurden damals explizit benannt: »SPAG ist Kumarin. Alle Befehle stammen von Kumarin«, erklärte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Zu den Gründungsmitgliedern von SPAG gehörte ein Liechtensteiner Bankier namens Rudolf Ritter, der 2003 verhaftet wurde, weil man ihn verdächtigte, betrogen, für das kolumbianische Cali-Kartell Drogeneinnahmen in Millionenhöhe gewaschen und über SPAG Gelder für das organisierte Verbrechen in Russland verschoben zu haben. Ein Liechtensteiner Gericht befand Ritter im Oktober 2003 für schuldig. Die übergeordnete Untersuchung in Sachen SPAG endete 2009 wegen Verjährung, weil sich die russischen Ermittlungsbehörden bis dahin quergestellt hatten. Der Kreml hatte Putins Posten im Aufsichtsrat von SPAG als rein »ehrenhalber« abgetan – solche Positionen habe er als stellvertretender Bürgermeister, in dessen Aufgabengebiet der Außenhandel fiel, in vielen Unternehmen innegehabt. Ein Dokument, das die Autorin einsehen konnte, scheint jedoch eine aktivere Rolle nahezulegen: In einer von ihm selbst unterschriebenen eidesstattlichen Erklärung von Dezember 1994 übertrug Putin Wladimir Smirnow, Kumarins Geschäftspartner bei PTK und einem engen Verbündeten seiner selbst, »in unserer Abwesenheit das Stimmrecht« für zweihundert SPAG-Anteile, was damals etwa 20 Prozent des Firmenwertes entsprach. Darüber hinaus erzählte mir ein weiterer Mitgründer von SPAG, Klaus-Peter Sauer, im Jahr 2003, dass er Putin fünf- oder sechsmal in Frankfurt und Sankt Petersburg getroffen habe, um über die Zweigstellen von SPAG in Sankt Petersburg zu sprechen.

66 Vgl. beispielsweise Irina Malkowa und Igor Terentjew, »Tot samy Timchenko: Pervy Interview Bogateishevo iz Druzei Putina«, Russian Forbes, 26. Oktober 2012.

67 Irina Mokroussowa und Irina Resnik, »Chelovek s Resursom«, 21. Januar 2013.

68 Diesen Bericht des französischen Geheimdienstes, der der Autorin vorliegt, zitierte Robert Eringer, der damalige Leiter des Nachrichtendienstes in Monaco, in einer am 10. April 2006 verfassten Nachricht an Prinz Alberts Kabinettschef Jean-Luc Allavena, die der Autorin ebenfalls vorliegt.

69 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Timtschenkos im August 2019.

70 Ebd.

71 Anmeldeunterlagen der Stadt Sankt Petersburg, bereitgestellt von Wladimir Pribilowski.

72 Interviews der Autorin mit einem leitenden westlichen Banker, der in den Vorgang verwickelt war, im Mai 2014, und mit einem ehemaligen Geschäftspartner Timtschenkos, der ebenfalls involviert war, im Mai 2014 und im August 2019.

73 Ebd.

74 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Timtschenkos im Mai 2014. (Der leitende Banker aus dem Westen erklärte, dass die Gespräche ins Stocken geraten seien, weil das Projekt ins Visier des organisierten Verbrechens rückte.)

75 Ebd.

76 Interviews der Autorin mit zwei leitenden westlichen Bankern im Mai 2014 und im Juni 2013. Ihnen zufolge war es der deutsche Banker Matthias Warnig, der sich in Deutschland darum kümmerte, dass Putins Töchter sicher waren – der ehemalige Stasi-Mitarbeiter, der in Dresden Teil derselben KGB-Zelle wie Putin gewesen war. Warnig habe die juristische Vormundschaft für Putins Töchter übernommen, erzählte einer der beiden. »Putin hatte Angst.« Warnig war kurz nach Putins Ernennung zum stellvertretenden Bürgermeister ebenfalls nach Sankt Petersburg gezogen, als Chef der im Dezember 1991 neu eröffneten Petersburger Zweigstelle der Dresdner Bank.

77 Interviews der Autorin mit zwei ehemaligen Geschäftspartnern Timtschenkos im Juni 2013 und März 2014 sowie im Mai 2014 und im August 2019.

78 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Trabers im November 2015.

79 Interview der Autorin mit einem ehemaligen KGB-Mitglied, das in Sankt Petersburg mit Putin zusammenarbeitete, im Mai 2013.

80 Roman Anin, »Druzya – Ne Razlei Neft«, Nowaja Gaseta, 15. April 2011.

81 Alexander Lewinski, Irina Malkowa und Waleri Igumenow, »Kak Matthias Warnig stal samym nadezhnym ›ekonomistom‹ Putina«, Russian Forbes, 28. August 2012.

82 So berichtet es der ehemaligen Geschäftspartner Timtschenkos im Interview mit der Autorin im Juni 2013 und März 2014.

83 Aussage von Maxim Freidson, dem ehemaligen Geschäftspartner Skigins bei Sowex, im Interview mit der Autorin im September 2015.

84 Ebd.

85 Ebd.

86 Anastasia Kirilenko, »On Prosto Pisal Summu vo vremya besedy«, Interview mit Freidson, Radio Swoboda, 24. Mai 2015.

87 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Trabers im März 2013.

88 Nachricht von Robert Eringer, dem damaligen Chef des monegassischen Geheimdienstes, an Prinz Alberts Kabinettschef, Jean-Luc Allavena, vom 10. April 2006.

89 Interview der Autorin mit zwei ehemaligen Geschäftspartnern Trabers. Laut Maxim Freidson erstreckte sich Putins Interesse am Ölhandel auch auf eine Bezahlung für seine logistische Unterstützung. So habe er es zumindest bei der deutlich kleineren Ölhandelsgesellschaft Sowex erlebt, die er zusammen mit Skigin besaß. Sowex erstand Treibstoff bei Timtschenko und verkaufte ihn an den Petersburger Flughafen Pulkowo. Putin hatte Sowex mit allem versorgt, was das Unternehmen benötigte: eine Ölhandelslizenz, das Recht, das Öl in den Speicheranlagen am Flughafen zwischenzulagern, und die Genehmigung, das Pipelineterminal dort zu nutzen. Freidson behauptete, dass Putin als Gegenleistung für seine Dienste Unternehmensanteile in Höhe von 4 Prozent erhalten habe. Diese Anteile seien über zwei der engsten Geschäftspartner Trabers gelaufen, Alexander Ulanow und Wiktor Korytow, der beim Leningrader KGB eng mit Putin zusammengearbeitet hatte. Freidson war überzeugt, dass es solche Vereinbarungen auch mit anderen Firmen wie dem Hafen und dem Ölterminal gegeben haben musste, konnte es aber nie beweisen. Der Gewinn von Sowex wurde über Liechtenstein geleitet, wo Skigin das Unternehmen angemeldet hatte. Das Gleiche galt für Skigins und Trabers Anteile am Hafen und am Ölterminal. Die Kontrollmehrheit hielt und verwaltete ein Unternehmen namens Fibeko Treuhandanstalt, als dessen Fassade ein Antiquariat diente, betrieben von zwei Finanzmanagern, die zu Sowjetzeiten kommunistische Propaganda in Westeuropa verbreitet hatten. Einige der Verbindungsleute aus Sowjetzeiten waren eben immer noch da. »Diese Netzwerke verschwanden nicht einfach«, sagte ein ehemaliger Mittelsmann des KGB, der mit den Finanzexperten aus Liechtenstein zusammengearbeitet hatte. (Interview der Autorin im November 2015.) »Die Verbindungen blieben bestehen. Wenn es erst einmal einen vertrauensvollen Kontakt gibt, experimentiert man nur ungern.«

90 Der von Juri Schwez zitierte Bericht besagte, dass Wiktor Iwanow, ein Vertrauter von Tscherkessow und Putin, der in jenen Jahren die Schmuggelabteilung des FSB leitete, enge Verbindungen zum Kopf der Tambow-Mafia, Wladimir Kumarin, geknüpft und dadurch ein Interesse am Hafen entwickelt habe. Außerdem bestätigte der Bericht, dass auch Putin in diese Geschäfte verwickelt war (Litwinenko-Untersuchung, Bericht zum Tod von Alexander Litwinenko, Vorsitzender: Sir Robert Owen, Januar 2016, S. 100–101, https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/493860/The-Litvinenko-Inquiry-H-C-695-web.pdf; https://www.litvinenkoinquiry.org/files/2015/03/INQ006481.pdf).

91 Olbi-Dschas, eine Firma, die unter anderem einem russischen Geschäftsmann gehörte, gegen den das FBI Anfang der Neunzigerjahre ermittelte, weil er Kokain nach Sankt Petersburg geschleust haben sollte, importierte offiziell Bananen. Die Zeitung Wedomosti verweist allerdings auf Verbindungen zu Schabtai Kalmanowitsch, dem russischen Mafiamitglied, das laut FBI eng mit dem KGB und der Solnzewskaja zusammenarbeitete.

92 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Trabers im November 2015; Doschd-TV, »Minstr Porta: Kak Peterburgsky Avtoritet Ilya Traber Svyazan s Vladimirom Putinym I yevo okru-zheniem«, 25. August 2017.

93 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Trabers im November 2015.

94 Konstantin Alexejew, »Zavety Ilyicha, Versiya v Pitere«, 28. September 2009. Alexejew zitiert einen Artikel aus der Zeitschrift Sowerschenno Sekretno-Wersija vom 9. Oktober 2001, der Schewtschenkos Aussage in voller Länge wiedergibt. Vgl. auch Nadeschda Iwanizkaja, »Namyvnoe delo«, Russian Forbes, 2. November 2012; Dmitri Matwejew, »Tsapki Ministra Levitina«, Versiya v Pitere, 20. Dezember 2010; Arkadi Butlitski, »Rokovaya Druzhba«, Moskowskaja Prawda, 16. August 2003; Anton Grischin, »Vorotily ›Zolotykh Vorot‹«, Wersija, 9. Oktober 2001. Dieser Artikel berichtet, dass Schewtschenko die Aussage am 19. Februar 1999 vor der stellvertretenden Ermittlungsleiterin der Petersburger Staatsanwaltschaft, N. A. Litwinowa, getätigt habe.

95 In einer E-Mail durch seinen Moskauer Anwalt weigerte sich Traber, eine Reihe von Fragen zum Inhalt dieses Kapitels zu beantworten, und antwortete nur: »Fantasiegespinste, Verleumdungen, Erfindungen und Dummheiten lassen sich unmöglich kommentieren.«

96 So steht es in Hafenunterlagen, die der Autorin vorliegen und die darüber hinaus besagen, dass OBIP zu 50 Prozent im Besitz von Nasdor war. Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Trabers im November 2015. Siehe auch Anastasia Kirilenko, »4 % Putina. Kak blizkie k Kremlyu kriminalniye avtoritety otmyvayut neftyaniye dengi v Monako«, The Insider, 19. Dezember 2017, und Roman Anin, »Zavody, Tsisterny, Offshory, Sosedy«, Nowaja Gaseta, 20. April 2011. Der neue Liegenschaftsverwalter von Sankt Petersburg, der Manewitschs Platz einnahm und die Verlängerung absegnete, war German Gref, ein enger Verbündeter Putins, der unter dessen Präsidentschaft ein hohes Amt im Staatsapparat erhielt und offensichtlich den Kontakt zu Traber aufrechterhalten sollte.

97 Anatoli Sobtschak, »Kak Rossiya Poteryala Flot na Baltike I Kto v Etom Vinovat?«, Moskowskie Nowosti, 6. Oktober 1998, abgerufen unter https://web.archive.org/web/20131029211741/http://datarhiv.ru/51/85.

98 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Chartschenkos im März 2014. Zu Sobtschaks Tod vgl. Kapitel 5.

99 Interview der Autorin mit einem ehemaligen KGB-Mitglied im Mai 2013.

100 Interview der Autorin mit Jakunin im Juni 2013.

101 Ebd. »Alles, was mit Seltenen Erden zu tun hatte, lief über das Joffe-Institut«, erklärte Alexander Beljajew, der ehemalige Vorsitzende des Petersburger Stadtrats. »Dort saßen die Experten.«

102 Interview der Autorin mit Jakunin im Juni 2013.

103 Ebd.

104 So steht es im Bericht des Finanzministeriums, das zwischen dem 12. Dezember 1996 und dem 7. April 1997 die Bilanzen des Zwanzigsten Trust für die Jahre 1993–1996 prüfte. Dieser Bericht liegt der Autorin vor. Für weitere Informationen vgl. Roman Schleinow, »Ugolovniye Dela, v kotorykh upominalsya Vladimir Putin, obyasn-yayut kadrovuyu politiku prezidenta«, Nowaja Gaseta, 3. Oktober 2005; Ilja Barabanow, »Ptentsy gnezda Petrova. Delo XX Tresta«, The New Times, 23. März 2009.

105 Diese Informationen stammen von Oberstleutnant Andrej Sykow, einem ehemaligen Ermittler des Innenministeriums, der die Untersuchungen zu Putin und der Veruntreuung von Haushaltsmitteln der Stadt Sankt Petersburg über den Zwanzigsten Trust leitete. (Interview der Autorin im März 2014.)

106 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Putins im Januar 2013.

107 Interview der Autorin mit einem Nachbarn der Osero-Datschengemeinschaft im Juni 2014.

108 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Putins im Januar 2013.

109 Interview der Autorin mit einem Nachbarn der Osero-Datschengemeinschaft im Juni 2014.

110 Alexander Bondarenko, »Ob etom, mozhet byts, kogda-nibud rasskazhut«, Krasnaja Swesda, 10. Januar 2002, Interview mit Gennadi Belik.

111 Interview der Autorin mit einem Verbündeten Putins im August 2018.

112 Interview der Autorin mit Jakunin im Juni 2013.

113 Interview der Autorin mit einem ehemaligen KGB-Mitglied im Mai 2013.

114 Interview der Autorin mit Sobtschaks Witwe Ljudmila Narussowa im Juni 2014.

115 Ebd.; Delo Sobchaka, Film von Xenia Sobtschak und Wera Kritschewskaja, Moskau 2018.

116 Interview der Autorin mit einem Verbündeten Putins im August 2018.

117 Ebd.

118 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

119 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Putins im Januar 2013.

120 Interview der Autorin mit Andrej Kortschagin, einem ehemaligen Beamten der Stadt Sankt Petersburg, im Januar 2015.

121 Interview der Autorin mit Linkow im November 2013.

122 Maria Kaluschskaja, »Desyat Lyet bez Starovoitovy«, Waleria Nowodworskaja über Starowoitowa, grani.ru, 20. November 2008, https://graniru.org/Politics/Russia/m.144242.html.

123 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Trabers im November 2015.

124 Interview der Autorin mit einem ehemaligen FSB-Mitglied im Juni 2014. Im April 2019 erhob die Petersburger Staatsanwaltschaft schließlich Anklage gegen den ehemaligen Anführer der Tambow-Mafia, Wladimir Kumarin, weil sie davon ausging, dass er den Mord an Starowoitowa in Auftrag gegeben hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte Kumarin bereits mehr als elf Jahre Gefängnis hinter sich; nachdem er sich mit den Machthabern im Kreml entzweit hatte, war er unter anderem wegen der Leitung einer kriminellen Vereinigung zu einer vierundzwanzigjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die Führung der Tambow-Mafia war längst an Gennadi Petrow übergegangen.

125 Interview der Autorin mit Eringer im Juni 2016; Eringer hat ein Foto dieses Treffens veröffentlicht. In einem offenen Brief an Putin schrieb Prelin, wie er auf einer Pressekonferenz im Frühjahr 1999 vorausgesagt habe, dass Russlands nächster Präsident jemand mehr oder weniger Unbekanntes sein würde, der nicht der aktuellen politischen Elite entstammte. Als seine Prophezeiung eintraf, habe die ausländische Presse dann behauptet, er habe im Voraus gewusst, wer Präsident würde, und sei sogar an einer Spezialaktion des Geheimdienstes beteiligt gewesen, der »seinen Mann« an die Macht bringen wollte. Er schrieb: »So seltsam es auch klingen mag, aber nach all den albernen Artikeln verspürte ich eine gewisse persönliche Verantwortung für Ihr Handeln als Präsident Russlands, als hätte ich tatsächlich eine direkte Rolle bei der Auswahl Ihrer Person für dieses hohe Amt innegehabt.« Er hoffe, eine Inspiration für Putin gewesen zu sein, und deutete an, dass Putins Gewohnheit, die Armbanduhr am rechten Handgelenk zu tragen, obwohl er Rechtshänder war, ein Anzeichen dafür sein könne. »Ich hege eine gewisse Hoffnung in diese Richtung, da Sie, soweit ich weiß, nach dem Treffen mit mir begannen, die Uhr rechts zu tragen, wie ich es bereits mein ganzes Leben lang tue«, schrieb er. (Prelin trug die Uhr rechts, weil er Linkshänder war.) Beim Schreiben dieses Buch hatte ich Prelin noch nicht ausfindig machen können.

4 OPERATION NACHFOLGER: »ES WAR BEREITS NACH MITTERNACHT«

1 Interview der Autorin mit Wawilow im Januar 2013.

2 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

3 Arkady Ostrovsky, »Ailing Yeltsin will not Stand Down«, Financial Times, 30. Oktober 1998. Bei dem im Artikel erwähnten Kreml-Mitarbeiter handelt es sich um den stellvertretenden Stabschef Oleg Sjusujew, der sich als enger Verbündeter Primakows herausstellte. Er erzählte der Zeitung, Jelzin werde in seiner Neujahrsrede vor dem Parlament seinen teilweisen Rückzug verkünden und die Alltagsaufgaben im Bereich Wirtschaft an Primakow übergeben.

4 Der Autorin liegt eine Kopie dieses sechsseitigen Schreibens an den Vorsitzenden der Duma, Gennadi Selesnjow, vom 1. Februar 1999 vor.

5 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

6 Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013.

7 Turover legte der Autorin eine Reihe von Dokumenten vor, die belegten, dass die Banco del Gottardo bei der Rückzahlung von Auslandsschulden aus Sowjetzeiten, vor allem für strategisch bedeutende Güter, über verschiedene Tauschgeschäfte als Mittlerin fungiert hatte. Ein Dokument, das am 9. März 1994 von Russlands stellvertretendem Finanzminister Andrej Wawilow und dem Minister für Außenhandel, Oleg Dawydow, unterschrieben worden war, bekundete die Gründung eines »Gemeinsamen Russisch-Schweizer Bankenclubs Gottardo«. Auf Nachfrage erklärte Wawilow, dass die Überlegungen, die Banco del Gottardo als Zwischeninstanz einzusetzen, nie umgesetzt worden seien. Doch mehrere der Unterlagen von Turover belegen, dass die Banco del Gottardo mindestens drei Jahre lang in dieser Rolle tätig war. Seitens des russischen Staates ist die Beteiligung der Bank an der Rückzahlung dieser Schulden nie offengelegt worden. Offiziell galt zu der Zeit ein internationales Moratorium für alle Auslandsschulden der russischen Föderation. Andere internationale Kreditgeber erhielten kein Geld. Ein weiteres Dokument vom 4. März 1994 ernannte Turover zum Berater der Banco del Gottardo, zuständig für »alle Angelegenheiten in Zusammenhang mit unserer Beziehung zu den staatlichen Autoritäten und Behörden der Russischen Föderation und unseren Aktivitäten mit dort angesiedelten Finanz-, Handels- und Wirtschaftsinstituten, – unternehmen und – verbünden«. In einem Protokoll vom 2. Juni 1997 findet sich der Vorschlag, dass der russische Staat die ausstehenden Schulden beim Schweizer Handelsunternehmen NOGA durch den Verkauf russischer Luftverteidigungssysteme des Herstellers Mari-El Konstruktionen (der Russlands strategisch enorm wichtiges S-300-Luftabwehrsystem produzierte) über NOGA begleichen könne – ein weiteres Geschäft, das nie vom russischen Staat offengelegt wurde.

8 Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013.

9 Ebd.

10 Juri Skuratow, Kremlyevskie Podryady Mabeteksa, S. 63–64.

11 Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013.

12 Interview der Autorin mit Skuratow im Oktober 2013. Die angeblich von Tatjana Djatschenko ausgegebene Summe, die Skuratow in seinem Buch nennt (Kremlyevskie Podryady, S. 185–186), ist deutlich weniger eindrucksvoll. Hier beruft er sich auf Kreditkartenabrechnungen, die die Schweizer Bundesanwaltschaft geschickt habe und die zeigten, dass Tatjana und ihre Schwester Elena insgesamt »viele Zehntausende Dollar« ausgegeben hätten. Bei Tatjana, schreibt er, seien es bei einer Gelegenheit 13 000 Dollar an einem Tag gewesen. Außerdem besäße er Kopien von Kontoauszügen, die belegten, dass Tatjana Djatschenko in drei Jahren mehr als 100 000 Dollar ausgegeben habe.

13 Interview der Autorin mit Skuratow im Oktober 2013. Auch in Bezug auf Jelzin klingt es bei Skuratow in Kremlyevskie Podryady, S. 185, so, als handle es sich um eine deutlich geringere Summe. Er zitiert Turovers Aussage gegenüber der New York Times, dass der Betrag, den Jelzin selbst ausgegeben habe, »rein symbolischer Natur« gewesen sei.

14 Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013.

15 Skuratow, Kremlyevskie Podryady, S. 76.

16 Thane Gustafson, Wheel of Fortune: The Battle for Oil and Power in Russia, S. 90, The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts, 2012.

17 Interview der Autorin mit Skuratow im Mai 2014.

18 Skuratow, Kremlyevskie Podryady, S. 78–79.

19 Ebd.

20 Ebd., S. 80.

21 Ebd., S. 78; Skuratow zitiert den Schweizer Bundesanwalt Daniel Devaud, der sagte, dass MES durch die Ölverkäufe ganze 1,5 Milliarden Dollar eingenommen haben könnte, von denen aber nur 200 Millionen in die Renovierung des Kreml flossen.

22 Interview der Autorin mit Pugatschow. Skuratow beschreibt die enge Beziehung zwischen Borodins Liegenschaftsverwaltung und Pugatschows Meschprombank in Kremlyevskie Podryady, S. 95. Dort heißt es, dass die Meschprombank der wichtigste Geldgeber der Behörde gewesen sei und dass die Bank auch ausländische Kreditsummen verwaltet habe, für die das Finanzministerium bürgte, unter anderem für die Renovierung des Kreml.

23 Borodin gab in einer Pressekonferenz im Januar 1999 sogar an, dass die Liegenschaften einen Wert von 600 Milliarden Dollar hätten. Das ist aller Wahrscheinlichkeit nach zu hoch angesetzt, aber Borodin behauptete, dass die Zahl auf einer Schätzung durch US-Experten beruhe.

24 Interview der Autorin mit Pugatschow im Mai 2014. (Jumaschew sagte, Borodin habe Wohnungen für »jeden« gekauft – Interview der Autorin im Oktober 2017.)

25 Interview der Autorin mit Pugatschow im Juni 2018.

26 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016; vgl. auch Skuratow, Kremlyevskie Podryady, S. 95.

27 Ein Dokument, das Pugatschow der Autorin zur Verfügung stellte, ist ein Brief, den Patriarch Alexi II. am 21. März 1996 an Jelzin schickte. Darin appelliert der Patriarch an Jelzin, Pugatschow zu seinem Vertreter beim russischen Präsidenten zu ernennen. »Während eines unserer letzten Treffen (am 1. Februar) brachte ich die Frage auf, ob es zweckdienlich sein könnte, ein Bindeglied zwischen Ihnen und mir einzuführen, um wirksamer über aufkommende Fragen zwischen der Kirche und dem Präsidenten entscheiden zu können, auch angesichts der komplizierten Situation im Land und der schicksalsträchtigen Zeiten, in denen wir leben. Meiner Ansicht nach könnte Sergej Wiktorowitsch Pugatschow, der Vorsitzende der Meschprombank, dieses Bindeglied, wie ich es Ihnen gegenüber erwähnt habe, verkörpern. Ich kenne S. W. Pugatschow als einen guten Christen, der viel zum Wiederaufbau der Kirche beigetragen hat.«

28 Diese Zweigstelle der Meschprombank in San Francisco trug den Namen International Industrial Bank Corp.

29 Unter den Dokumenten, die die Autorin sichten konnte, war ein Schreiben von Tatjana Djatschenko an Pugatschow, in dem sie ihm für seine Unterstützung im Wahlkampf 1996 dankte, und ein Schriftwechsel zwischen Pugatschow und Fred Lowell, einem Anwalt aus San Francisco mit engen Verbindungen zur Republikanischen Partei in Kalifornien. Lowell zog George Gorton hinzu, einen ehemaligen Mitarbeiter des kalifornischen Gouverneurs Pete Wilson, der sich zusammen mit Joseph Shumate und Richard Dresner als Wahlkampfberater betätigte. Offiziell wurden die drei von Oleg Soskowez angeheuert, Jelzins stellvertretendem Ministerpräsidenten, aber ihr erster und direkter Kontakt war Felix Braynin, einer von Pugatschows Angestellten bei der International Industrial Bank Corp in San Francisco. Die Geschichte der US-amerikanischen Wahlkampfberater erzählt Michael Kramer in »Rescuing Boris« (Time Magazine, 24. Juni 2001). Die Rolle der US-Berater in der Wiederwahlkampagne ist umstritten, da Tatjana Djatschenko später behauptete, die Amerikaner hätten ihre Bedeutung übertrieben. Doch genauso gut ist möglich, dass sie selbst deren Einfluss als minimal darstellen wollte, weil es für Jelzin politisch nicht opportun war, von US-Beratern unterstützt worden zu sein. Bis zum Artikel im Time Magazine 2001 war ihr Mitwirken an der Kampagne überhaupt nicht bekannt gewesen.

30 Skuratow, Kremlyevskie Podryady, S. 60–61.

31 Ebd.

32 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

33 Skuratow, Kremlyevskie Podryady, S. 62.

34 Ebd.

35 Ebd., S. 81; Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016, in dem er sagt, er habe Wawilow dazu gebracht, dass das Finanzminsteriums die Garantien für die Anleihen übernahm.

36 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

37 Paul Beckett und David S. Cloud, »Banking Probe Reaches Yeltsin Family – Cayman Accounts Now Draw US Scrutiny«, Wall Street Journal, 22. September 1999. Das WSJ berichtete, dass das Geld auf Konten von Belka Energy eingezahlt worden sei, Djatschenkos Ölhandelsgesellschaft, die wiederum Beziehungen zu Runicom pflege, der Schweizer Ölhandelsgesellschaft von Abramowitsch. Ein Anwalt von Belka erklärte der Washington Post (Robert O’Harrow Jr, »Bank Subpoenas Trading Firm«, Washington Post, 1. Oktober 1999), dass es sich bei dem Geld um eine Entlohnung für Djatschenkos Arbeit für das Unternehmen handle und es keinerlei Verbindung zu kriminellen Aktitvitäten gebe.

38 »Podrobnosti Dela Mabeteksa«, Wremja MN, 28. Januar 1999; Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013; Interview der Autorin mit Skuratow im Oktober 2013.

39 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

40 Interview der Autorin mit Skuratow im Oktober 2013.

41 Skuratow, Kremlyevskie Podryady, S. 25.

42 Ebd., S. 34–44.

43 Ebd., S. 29.

44 Ebd., S. 54–55.

45 Interview der Autorin mit Skuratow im Oktober 2013.

46 Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013.

47 Interview der Autorin mit Skuratow im Oktober 2013.

48 Kalendereinträge aus dieser Zeit, die die Autorin einsehen konnte, verweisen auf Treffen mit »Tanja« und »Walja«, wie Djatschenko und Jumaschew damals vertraulich genannt wurden, an drei Tagen ab dem 27. Januar 1999, direkt nach der Razzia bei Mabetex, sowie auf eine Reihe weiterer Treffen mit Walja, Tanja, Beresa (so lautete der Spitzname von Beresowski), Putin und Woloschin im Verlauf des Jahres.

49 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

50 In einem Interview im Oktober 2017 räumte Jumaschew ein, dass es Pugatschow gewesen sein mochte, der das Video auftrieb, wollte aber nicht weiter ins Detail gehen: »Ich weiß nicht, wer das Video fand. Wahrscheinlich war es Pugatschow, denn er verfügte über gute Beziehungen zu Chapsirokow. Und Chapsirokow war der Leiter der Liegenschaftsverwaltung der Staatsanwaltschaft.« Jumaschew meinte, es sei »absolut möglich«, dass Pugatschow die Sache wichtig gewesen sei, weil er durch seine Zusammenarbeit mit Borodin irgendwie in die Mabetex-Affäre verwickelt gewesen sein könnte. Aber er beharrte darauf, dass die Angelegenheit nichts mit der Entscheidung des Kreml zu tun gehabt habe, Skuratow abzusetzen: »Ich wiederhole: Für Jelzin – und in unseren Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern, mit Tschubais, mit Gaidar – war vor allem wichtig, dass der Generalstaatsanwalt sich zu einem Werkzeug der Wirtschaft entwickelt hatte, statt sich um echte Kriminalfälle zu kümmern. Skuratow hatte wegen seiner menschlichen Schwächen seine Unabhängigkeit verloren – er glaubte, er könne Geschäfte mit Leuten machen, die ihm Schmiergelder und Prostituierte zahlten. Der Kreml war der Ansicht, dass ein Generalstaatsanwalt, der sich manipulieren ließ, kein Recht darauf hatte, eine solche Position zu bekleiden.« Chapsirokow übernahm im Jahr 2000 einen Posten bei Pugatschow in der Meschprombank, bevor er 2001 zum Referenten des damaligen Leiters der Präsidialverwaltung, Alexander Woloschin, berufen wurde.

51 David McHugh, »Primakov Plan Sees Sidelined President«, Moscow Times, 27. Januar 1999.

52 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

53 Simon Saradzhyan, »Primakov to Clear Jails for Corrupt«, Moscow Times, 2. Februar 1999.

54 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

55 Simon Saradzhyan, »Prosecutor Resigns as Sibneft Oil Raided«, Moscow Times, 3. Februar 1999.

56 Michael Wines, »Yeltsin Son-in-law at Center of Rich Network of Influence«, New York Times, 7. Oktober 1999.

57 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Beresowskis im Juni 2018.

58 Auf Jumaschew folgte Nikolai Bordjuscha, der ebenfalls aus den Sicherheitsbehörden stammte und eine deutlich engere Beziehung zu Primakow pflegte.

59 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

60 Interview der Autorin mit Pugatschow im Januar 2015.

61 Sarah Karush, »Kremlin Rulers Set Up at Elite Hospital«, Moscow Times, 17. März 1999.

62 Natalya Shulyakovskaya, »Prosecutor Skuratov Slips Back to Work«, Moscow Times, 10. März 1999.

63 Die Schweizer Bundesanwältin Carla del Ponte hatte Skuratow angerufen und ihn darüber informiert, dass bei den Razzien bei Mabetex tatsächlich, wie erhofft, Kopien von Kreditkartenabrechnungen der Jelzin-Familie aufgetaucht waren, die belegten, dass Pacolli für sie bürgte und die Ausgaben beglich. Obwohl diese konkreten Beweise für eine Verbindung zwischen den Ermittlungen und der »Familie« damals nicht veröffentlicht wurden, waren die Voraussetzungen für eine Revolte geschaffen.

64 David McHugh, »Upper House Reinstates Prosecutor«, Moscow Times, 18. März 1999.

65 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

66 Ebd.

67 Interview der Autorin mit Pugatschow im Juni 2018.

68 Sarah Karush, »Prosecutor Steps Up Pressure on Yeltsin«, Moscow Times, 24. März 1999.

69 »Ilyukhin Nashel Scheta Yeltsina«, Kommersant, 24. März 1999.

70 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

71 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

72 Interview der Autorin mit Pugatschow im Januar 2015.

73 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon mit engen Verbindungen zu Luschkow im April 2018.

74 Interview der Autorin mit Pugatschow im Januar 2015.

75 Später stellte sich heraus, dass sich unter ihnen auch Borodin befand.

76 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

77 Ebd.

78 In Kremlyevskie Podryady, S. 354–356, stellt Skuratow die Ereignisse jener Nacht etwas anders dar. Er sagt, er habe später herausgefunden (über einen Mitarbeiter, der mit Rosinski gesprochen hatte), dass Rosinski tatsächlich vom FSB um zwei Uhr morgens in den Kreml gefahren worden sei. Dort sei er aber zu Woloschin geführt worden, der ihm das Video zeigte und ihm eine vorbereitete Anklage vorlegte. Woloschin habe ihn angewiesen, sich damit in Tatjana Djatschenkos freies Büro zu setzen und die Anklage zu überarbeiten, und wenn er irgendwelche Schwierigkeiten hätte, stünden zwei stellvertretende Generalstaatsanwälte parat. Laut diesem Bericht waren Putin und Stepaschin in Woloschins Büro dabei, während Tschaikas und Demins Wagen in jener Nacht laut einem Augenzeugen vor dem Kreml parkten. Von Pugatschow ist keine Rede. Es ist allerdings möglich, dass Rosinski Pugatschow nicht erwähnt, weil dieser ihm seine Belohnung organisisert hatte. (Skuratow meinte zudem, dass all dies an jenem Tag passierte, weil die Generalstaatsanwaltschaft am folgenden Tag eine Verhaftung Beresowskis geplant hatte.)

79 Valeria Korchagina, »Yeltsin Loses Vote to Oust Skuratov«, Moscow Times, 22. April 1999.

80 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2015.

81 Ebd.

82 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

83 Jelzin hatte Primakow bereits Monate zuvor absetzen wollen, im Winter. Aber davon hätten ihn seine Mitarbeiter abgehalten, berichtete Jumaschew: »Wir hatten erkannt, dass Primakow im Winter noch mächtige Kräfte hinter sich stehen hatte und dass der Kreml schwach war. Im Winter waren die Folgen der Rubelkrise noch nicht ausgestanden. Aber im Frühling war abzusehen, dass wir die Krise überwunden hatten und es wieder möglich war, harte politische Entscheidungen zu treffen.«

84 Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013.

85 Interview der Autorin mit Skuratow im Juni 2014.

86 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016. Anlass zur Sorge bot auch die Frage, wie Stepaschin sich den Kontakt zu Primakow bewahrt hatte, zu dem er seit seiner Zeit an der Spitze des FSB eine enge Verbindung gepflegt hatte.

87 Stepaschin behauptete später, man habe ihm von Anfang an deutlich zu verstehen gegeben, dass er durch Aksjonenko ersetzt werden könne; Interview mit Stepaschin in der Nesawissimaja Gaseta vom 14. Januar 2000. Pugatschow hingegen sagt, dass Aksjonenko immer nur eine nachrangige Option gewesen sei und dass Jelzin dessen aggressives Auftreten nicht mochte, das dem eines sowjetischen Fabrikchefs glich.

88 Ebd.; Skuratow schreibt in Kremlyevskie Podryady zudem, dass Pugatschows Bank der größte Geldgeber der Liegenschaftsverwaltung gewesen sei.

89 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

90 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017. Jumaschew bezog sich auf den Zeitraum zwischen Dezember 1998 und März 1999, kurz nachdem er als Leiter der Präsidialverwaltung abgetreten war und den Weg für Bordjuscha und später für Woloschin freigemacht hatte: »Die Hauptaufgabe bestand zu der Zeit darin, jemanden zu finden, der Präsident werden könnte (…) und Putin – ich hatte Putin nicht im Auge. Zwischendurch gingen mir verschiedene andere Kandidaten durch den Kopf. Ich dachte beispielsweise an [Sergej] Jastrschembski. Wenn es dieses Problem [Jastrschembski hielt offen zu Luschkow] nicht gegeben hätte, wäre er einer der stärksten Kandidaten gewesen. Er war ein brillanter Redner. Er sah gut aus und war interessant. Ein großer Liberaler. Ehrlich gesagt habe ich mir auch die Regierung angeschaut, denn dort gab es ebenfalls Kandidaten, die Präsident hätten werden können. Zum Beispiel Aksjonenko [der Eisenbahnminister], der ein absoluter Workaholic war. Der einzige Bereich, der trotz der furchtbaren Krise weiterhin gut lief, war die Eisenbahn, und das war dem Organisationstalent von Aksjonenko zu verdanken. (…) Hinsichtlich seiner Auffassung, wie mit dem Markt zu verfahren war, und ideologisch gesehen passte er gut rein.« Als Jelzin Stepaschin dann im Mai zum Ministerpräsidenten machte, war laut Jumaschew auch Putin in der Auswahl. »Aber er war nicht der vorrangige Kandidat. (…) Damals wurde es Stepaschin, weil Jelzin glaubte, dass er die politische Erfahrung hätte, und Tschubais sich sehr aktiv für ihn einsetzte. Tschubais’ Meinung war Boris Nikolajewitsch sehr wichtig. Putin blieb bei seiner Tätigkeit als Sekretär des Sicherheitsrates und träumte natürlich nicht davon, Präsident zu werden.«

91 Ebd.

92 Zu Beginn des Jahres hatten finstere Kräfte unter der Führung des abtrünnigen Generals Lew Rochlin, desillusioniert durch die sinnlosen Verluste und das Blutvergießen des Tschetschenienkriegs, mutmaßlich einen Putsch gegen Jelzin geplant – bis Rochlin nur wenige Wochen vor Putins Ernennung zum Chef des FSB auf mysteriöse und brutale Weise ermordet wurde. Unter diesen Umständen »brauchte die Jelzin-Familie wirklich einen eigenen Mann an der Spitze des FSB«, meinte Leonid Newslin, ein weiterer Oligarch der Jelzin-Ära, der für Chodorkowskis Menatep-Bank tätig war.

93 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

94 Interview der Autorin mit Sobtschaks Witwe Ljudmila Narussowa im Juni 2014; Delo Sobchaka, Film von Xenia Sobtschak und Vera Kritschewskaja, Moskau 2018.

95 Jumaschew meinte unter anderem, dass Putin ihm von seiner Beteiligung an Sobtschaks Flucht erzählte, weil »wir ein ziemlich offenes Verhältnis hatten. Ich glaube, er hätte das Gefühl gehabt, mich zu hintergehen, wenn er mich nicht einweihte. Wenn ein Stellvertreter sich auf ein solches Suizidkommando einlässt – und ich hatte ihn Jelzin empfohlen und ihn zum Teil meines Teams gemacht –, musste er mich in seinen Augen wohl zumindest warnen.« Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

96 Ebd.

97 Ebd.

98 Ebd.

99 Interview der Autorin mit einem früheren engen Geschäftspartner Putins.

100 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier/Auslandsagenten im Dezember 2018.

101 Interview der Autorin mit einem engen Geschäftspartner Beresowskis im Oktober 2019.

102 Masha Gessen, Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung, S. 27–28; Interview der Autorin mit Leonid Newslin im Juli 2018, in dem auch Newslin sagte, dass er sich durchaus vorstellen könne, Beresowksi habe bei Putins Beförderung zum FSB-Chef eine Rolle gespielt. Beresowski wusste, dass Putins Vorgänger in dem Amt, Nikolai Kowaljow, ihn hasste. »Kowaljow war kein schlechter Kerl«, sagte Newslin. »Aber er verabscheute Beresowksi aus tiefstem Herzen. Deshalb haben sie ihn ersetzt. (…) Er hasste ihn mehr, als man es sich vorstellen kann. Beresowski traf sich ein paar Mal mit Kowaljow und betrachtete ihn immer als Feind.«

103 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Beresowskis im Juli 2018.

104 Interview der Autorin mit Alex Goldfarb im Juli 2015. In seinem Gespräch mit Gessen für Der Mann ohne Gesicht behauptete Beresowski allerdings, dass er Mitte Juli 1999 zu Putin gegangen sei und ihm vorgeschlagen habe, Präsident zu werden. Dabei ging er jedoch nicht ins Detail, und Jumaschew und Djatschenko gaben an, dass die Entscheidung da schon gefallen gewesen sei.

105 Melissa Akin und Natalya Shulyakovskaya, »Swiss Tie Kremlin to Money-Laundering«, Moscow Times, 15. Juli 1999; Andrew Higgins, »Yeltsin Aide is Focus of Corruption Probe – Swiss Investigators Allege Money-Laundering«, Wall Street Journal, 16. Juli 1999.

106 Interview der Autorin mit Pugatschow im August 2019.

107 »Luzhkov Schitayet ›Politicheskoi Provokatsii‹ Vozbuzhdeniye FSB Ugolovnovo Dela, v Kotorom Figuriruet Firma Evo Zheny«, Interfax, 17. Juli 1999.

108 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

109 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017. Jumaschew bestritt, dass Pugatschow irgendeine Rolle bei Putins Aufstieg zur Macht gespielt habe. Er beharrte darauf, dass Pugatschow übertrieb. »Genau genommen war sein Einfluss auf jegliche politischen Ereignisse jener Zeit minimal«, sagte er. »Wir sprachen mit ihm, ja. Aber ich habe als Leiter der Präsidialverwaltung auch mit Dutzenden anderen Geschäftsleuten gesprochen – mit Potanin, mit Chodorkowski und Alekperow. (…) Es war wichtig für uns, sie auf unserer Seite zu wissen.« Er räumte allerdings ein, dass Pugatschow mit Chapsirokow bekannt gewesen sei, dem Mitarbeiter des Generalstaatsanwalts, der ihnen das Skuratow-Video verschafft hatte, und es durchaus möglich sei, dass Pugatschow das Video besorgt habe. Außerdem gestand er zu, dass Pugatschow eng mit Borodin zusammengearbeitet habe, auch an den Mabetex-Verträgen. Aber die Idee, Stepaschin durch Putin zu ersetzen, sei ursprünglich von Woloschin gekommen, dem damaligen Leiter der Präsidialverwaltung. »Der Hauptinitiator war Woloschin. Er kam auf den Gedanken, weil die Situation im Kaukasus eskalierte – die Terrorgefahr war allgegenwärtig – und die Vorstellung, weniger als ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl einen Ministerpräsidenten zu haben, der unter dem Pantoffel seiner Frau stand (…) und dem man das Land nicht anvertrauen konnte. Es war klar, dass man den Ministerpräsidenten nicht drei Monate vor der Wahl aus dem Amt entlassen konnte. Wer das tat, würde die Wahl verlieren. Der neue MP sollte zumindest ein Jahr haben, damit das Land ihn kennenlernen konnte. Es war klar, dass wir ziemlich schnell handeln mussten und nicht mehr bis zum Herbst warten konnten. Deshalb nahmen natürlich auch wir an den Gesprächen teil – ich, Tatjana, Woloschin und Tschubais. Es gab heftige Auseinandersetzungen. Tschubais hielt es für einen Fehler. (…) Er glaubte, dass die Entlassung Stepaschins nach nur drei Monaten den Kreml als absolut unfähig dastehen ließe. Seiner Meinung nach würde die Duma Putin nicht bestätigen, weil man ihn dort nicht kannte.«

110 Andere Geschäftsleute hatten nicht einer Reihe von Leitern der Präsidialverwaltung als Berater gedient, wie es bei Pugatschow der Fall war (das belegen Unterlagen, die die Autorin sichten konnte). Sie hatten auch nie einen Plausch mit Jumaschew gehalten, wie der, der mitgeschnitten wurde und in dem sich die beiden darüber unterhalten, wie sie Putin an die Macht gebracht hätten. Kalendereinträge zeigen, wie häufig sich Pugatschow damals mit Jumaschew und Djatschenko traf. Eine Anrufliste aus Pugatschows Büro in der Moskauer Innenstadt beweist, dass Jumaschew und er 1999 allein über die Geschäftsleitung mindestens achtundachtzigmal miteinander sprachen – nicht mitgezählt sind Telefonate über das Mobiltelefon oder aus Pugatschows Büro im Kreml. Die Unterlagen belegen auch, wie tief Pugatschows übrige Verbindungen in den Kreml reichten: Es gab Gespräche zwischen ihm und Putin sowie mit Tatjana Djatschenko, Treffen mit Woloschin, Telefonate mit dem Generalstaatsanwalt Wladimir Ustinow und Nachrichten, dass »Derewo«, so ein weiterer Spitzname Beresowskis, angerufen habe.

111 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

112 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2015. Tschubais gab zu, dass er alles in seiner Macht Stehende unternommen habe, um Putins Ernennung zu verhindern, und erzählte Ljudmila Telen in Pokolenie Putina, S. 53: »Ich ging davon aus, dass Stepaschin als Kandidat größere Chancen hätte, gewählt zu werden als Putin. Diesen Standpunkt habe ich bis zum Ende verfochten. Bis zu dem Augenblick [am 9. August], in dem Jelzin Stepaschin über seine Entlassung informierte.« In seiner Autobiografie Mitternachtstagebuch. Meine Jahre im Kreml beschreibt auch Jelzin auf S. 320, dass Tschubais am Wochenende einen letzten verzweifelten Versuch unternommen habe, die Ernennung zu stoppen, von dem er selbst aber erst viel später erfahren habe. »Dank Tschubais hätte alles anders laufen können«, gab Pugatschow zu. »Für Jelzin gehörte Jumaschew zur Familie. Aber für Tschubais hegte er großen professionellen Respekt. Wenn er es geschafft hätte, ihm zu sagen: Lass Stepaschin in Ruhe, wäre [Putins Ernennung] wahrscheinlich nie passiert.« (Im Mitternachtstagebuch, S. 319, schreibt Jelzin, dass er Stepaschin und Putin am 5. August zunächst (einzeln) in sein Büro gerufen habe, um ihnen seine Entscheidung mitzuteilen. Doch dann habe er sich das Wochenende über Bedenkzeit genommen.) In seinem Buch Vremya Berezovskovo berichtet auch Pjotr Awen, der russische Oligarch und Vorsitzende der Alfa-Bank, von Tschubais verzweifeltem Versuch an jenem Sonntag, ein »Treffen der Oligarchen« einzuberufen, um zu erreichen, dass die großen Firmen eine einheitliche Meinung vertraten. »Es war klar, dass Stepaschin am Montagmorgen aller Wahrscheinlichkeit nach geschasst würde, aber noch ließ sich über das Wochenende etwas bewirken«, sagte Awen. »Bei diesem Treffen sprach sich Tschubais klar und deutlich gegen Putins Kandidatur aus.« Awen schreibt auch, dass Tschubais ihn gebeten habe, sich mit Putin zu treffen und ihn davon zu überzeugen, die Ernennung abzulehnen. Daraufhin sei er am Sonntagabend zu Putins Datscha gefahren, aber als er dort eintraf, teilte Putin ihm mit, er habe bereits zugesagt.

113 Interview der Autorin mit Pugatschow im August 2019. »In diesem Fall handelte er nicht als Präsident oder als Zar. Er handelte als Großvater, der in erster Linie Angst um Tanja und um seine Enkel hatte«, sagte Pugatschow.

114 Brian Whitmore, »Yeltsin Sacks Stepashin, Anoints Putin«, Moscow Times, 10. August 1999.

115 Putin erreichte ganz knapp die notwendige Unterstützung, seine Mehrheit betrug sechs Stimmen.

116 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

117 Einige Berichte legen nahe, dass die »Familie« tatsächlich Pläne für einen zweiten Tschetschenienkrieg gehegt hatte: Woloschin, der Leiter der Präsidialverwaltung, war am 4. Juli offenbar vom französischen Geheimdienst bei einem Treffen mit dem tschetschenischen Rebellenführer Schamil Bassajew in einer Villa am Rand von Nizza beobachtet worden, einen Monat bevor die Tschetschenen in Dagestan einfielen (John Dunlop, The Moscow Bombings of September 1999, S. 66–68). Später gab Stepaschin eine Reihe von Interviews, in denen er einräumte, dass man im Kreml Monate zuvor, als er noch Ministerpräsident war, durchaus erwogen habe, erneut militärisch gegen Tschetschenien vorzugehen, vielleicht sogar tschetschenisches Gebiet einzunehmen. Er deutete an, dass diese Pläne Teil eines Szenarios gewesen seien, um die Situation zu destabilisieren und den Ausnahmezustand auszurufen. Dunlop verweist auf drei Interviews von Stepaschin: eines in der Frankfurter Rundschau im Februar 2000, in dem er sagt, es habe seit März Pläne gegeben, die Grenze zu Tschetschenien zu schließen und »einen Schutzkorridor« rund um Tschetschenien zu errichten, »wie die Berliner Mauer«. Im Juli habe man sich entschlossen, das tschetschenische Territorium nördlich des Terek einzunehmen. Damit gab Stepaschin zu, dass die Pläne, in Tschetschenien einzumarschieren, schon vor dem Überfall der Tschetschenen auf Dagestan im August festgestanden hätten. Das zweite Interview hatte Stepaschin Michael Gordon gegeben (»A Look at How the Kremlin Slid into the Chechen War«, New York Times, 1. Februar 2000) und darin erklärt, dass der Plan im März nur darin bestanden habe, die tschetschenische Grenze zu sichern, im Juli dann aber auf eine Invasion des nördlichen Drittels des Landes erweitert worden sei, samt Spezialeinheiten, um die Rebellen aufzuspüren. Im dritten Interview mit der russischen Zeitung Moskowski Komsomolez im September 1999 deutet Stepaschin an, dass Beresowski versucht habe, einen klar begrenzten Konflikt zu provozieren, der Jelzin ermöglichte, den Ausnahmezustand auszurufen. »Was die Frage einer Verschwörung angeht, [muss man wissen,] dass es in jener Region schwer ist, schnell einen Sieg zu erringen, wenn man einen Krieg provoziert hat. Eine ganz andere Sache ist es, bestimmte Vereinbarungen zu treffen, um die Situation zu destabilisieren und den Ausnahmezustand zu verhängen. Das ist durchaus machbar.«

118 Gleb Pawlowski, »Eksperimentalnaya Rodina«, Moskau, Juli 2018.

119 Interviews der Autorin mit zwei engen Geschäftspartnern von Beresowski im Oktober 2019. Beide bestätigten, dass Beresowski den tschetschenischen Anführer Schamil Bassajew kannte.

120 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

121 Carlo Bonini und Giuseppe D’Avantso, »Svizerra, carte di credito accusano Eltsin«, Corriere della Sera, 25. August 1999.

122 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

123 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

124 Andrew Higgins, »Former Legislator Clears Yeltsin Family«, Wall Street Journal, 28. September 1999.

125 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

126 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

127 Raymond Bonner und Timothy L. O’Brien, »Activity at Bank Raises Suspicion of Russian Mob Tie«, New York Times, 19. August 1999.

128 Paul Beckett und David S. Cloud, »Banking Probe Reaches Yeltsin Family – Cayman Accounts Now Draw US Scrutiny«, Wall Street Journal, 22. September 1999. Ein Anwalt von Djatschenko sagte, dass das Geld als Entlohnung für dessen Arbeit für die Ölhandelsgesellschaft gezahlt worden sei und in keinerlei Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten stünde.

129 Das Dokument der Schweizer Bundesanwaltschaft, das auf den 28. Juli 2000 datiert ist, belegt, dass die Bundesanwälte eine Überweisung in Höhe von 235 Millionen Dollar über die Banco del Gottardo auf ein Konto der East-West United Bank in Luxemburg untersuchten, das auf ein Unternehmen namens Questor Corporation Ltd registriert war und dessen Nutznießerin laut Bundesanwaltschaft Djatschenko war. In seiner Antwort auf schriftlich eingereichte Fragen erklärte Jumaschew, dass jede Andeutung, Tatjana hätte jemals derartige Summen erhalten, »schlicht gelogen« seien. »Tatjana verfügte nie über Briefkastenfirmen – über gar keine Firmen, weder in Russland noch im Ausland. Und wenn diese Überweisung stattgefunden hat, stand Tatjana in keinerlei Verbindung zum Unternehmen.«

130 Interview der Autorin mit Pugatschow im Mai 2014.

131 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

132 Primakow, »Vosem mesiatsev plus«, S. 222–223: Primakow schreibt, dass Putin ihn nach seiner Entlassung aus dem Amt des Ministerpräsidenten angerufen und ein Treffen mit der FSB-Führung vorgeschlagen habe. Er brachte alle hohen Tiere des FSB in Primakows Datscha zusammen, wo sie gemeinsam auf ihn anstießen. »Das war eine aufrichtige Geste, und ich glaube nicht, dass Putin die Details mit jemandem abgestimmt hatte«, schrieb Primakow. Als dann später Putin zum Ministerpräsidenten ernannt worden war, nahm er die Einladung zur Feier von Primakows siebzigstem Geburtstag an und hielt erneut eine Rede. »Ich hatte natürlich niemanden aus Jelzins engstem Kreis eingeladen«, schrieb Primakow. Der Kontakt zwischen den beiden sei auch nach Putins Wahl zum Präsidenten weiter eng gewesen.

133 Walentin Jumaschew, »My glotnuli svobody I otravilis yeyu«, Interview mit Moskowski Komsomolez am 31. Januar 2011.

134 Gleb Pawlowski, »Eksperimentalnaya Rodina«, Moskau, Juli 2018.

135 Interview der Autorin mit Turover im Mai 2013.

5 »KINDERSPIELZEUG IN SCHLAMMPFÜTZEN«

1 Interview der Autorin mit einem früheren hochrangigen KGB-Mitglied aus Putins Umfeld im August 2018.

2 Ebd.

3 Interview der Autorin mit Graham im Juni 2014.

4 Pawlowski, »Eksperimentalnaya Rodina«, Juli 2018. »Von 1996 bis zum Ende von Jelzins Präsidentschaft sprachen wir im Kreml nie über einen ›Nachfolger‹, sondern immer darüber, die Macht zu verfestigen«, sagte Pawlowski.

5 Interview der Autorin mit Illarionow im September 2015.

6 Ebd.

7 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014 und im August 2018.

8 Pugatschows Behauptung, die Entscheidung sei bereits früh gefallen, kurz nach Putins Ernennung zum Ministerpräsidenten und der Ankündigung, dass er Jelzins Nachfolger werden solle, passte deutlich besser zu den damaligen Ereignissen. Auch zwei weitere Kreml-Insider deuteten an, dass der Entschluss viel früher gefasst wurde: In einem Interview mit Newsweek International am 10. Januar 2000 sagte Anatoli Tschubais, der ehemalige Leiter der Präsidialverwaltung und Privatisierungszar, dass die Idee schon lange bekannt und besprochen gewesen sei, während Gleb Pawlowski, der Spindoktor des Kreml, behauptete, die Entscheidung sei Anfang des Jahres gefallen (»Eksperimentalnaya Rodina«, Juli 2018).

9 Interview der Autorin mit einem engen Verbündeten Putins im August 2018.

10 Oksana Yablokova, Simon Saradzhyan und Valeria Korchagina, »Apartment Block Explodes, Dozens Dead«, Moscow Times, 10. September 1999.

11 Valeria Korchagina und Simon Saradzhyan, »Tensions Grow as Toll Rises to 118«, Moscow Times, 15. September 1999.

12 Sergej Juschenkow, ein führender liberaler Abgeordneter, wurde im April 2003 vor seinem Haus erschossen, ein Jahr nachdem er Mitglied einer unabhängigen öffentlichen Kommission geworden war, die sich mit der Untersuchung der Sprengstoffanschläge befasste. Juri Schekotschikin, ein bekannter Investigativjournalist, der ebenfalls in der Kommission saß, erlag drei Monate später einer mysteriösen Krankheit, deren Symptome zu einer Vergiftung mit radioaktiven Stoffen passten. Der ehemalige FSB-Oberst Michail Trepaschkin, auch Mitglied der Kommission, wurde im Oktober 2003, kurz nachdem er Informationen, die auf eine Beteiligung eines FSB-Agenten am Anschlag in der Gurjanow-Straße 19 hindeuteten, an einen Journalisten weitergeleitet hatte, festgenommen und saß vier Jahre lang in einem Militärgefängnis ein, angeblich wegen unangemessenen Umgangs mit streng geheimen Dokumenten.

13 Said Islamyev, »Thousands Flee Grozny as Bombs Fall«, Moscow Times, 25. September 1999.

14 Brian Whitmore, »Real Target of Airstrikes May Be PR«, Moscow Times, 28. September 1999.

15 Putin im Helikopter und im Zelt: https://www.youtube.com/watch?v=8Xn7p-JQmATI; www.ntv/ru/video/1749560.

16 Brian Whitmore, »Prime Minister’s Popularity Rating Skyrockets«, Moscow Times, 30. November 1999.

17 Brian Whitmore und Simon Saradzhyan, »Moscow Awash in Explosion Theories«, Moscow Times, 14. September 1999.

18 »Gennadiya Seleznyova Predupredili o vzryve v Volgodonske za tri dnya do terakta«, Newsru.com, 21. März 2002.

19 John Dunlop, The Moscow Bombings of September 1999: Examination of Russian Terrorist Attacks at the Onset of Vladimir Putin’s Rule, S.170–171; »Taimer Ostanovili za Sem Chasov do Vzryva: Terakt Predotvratil Voditel Avtobusa«, Kommersant, 24. September 1999; »Nezavisimoye Rassledovanie: Ryazansky Sakhar«, NTW, 24. März 2000: Bevor Putin die Medien auf Linie brachte, hatte NTW eine fast einstündige Debatte zu den Ereignissen in Rjasan ausgestrahlt, in der die Bewohner des Hauses, unter ihnen Alexej Kartofelnikow, der die Säcke entdeckt hatte, Zweifel daran äußerten, dass es sich um eine Übung gehandelt habe, und Antworten vom FSB verlangten.

20 Dunlop, The Moscow Bombings of September 1999, S. 170–171; vgl. auch Pawel Woloschin, »Chto bylo v Ryazani: sakhar ili geksogen?«, Nowaja Gaseta, 14. Februar 2000, und »Taimer Ostanovili za Sem Chasov do Vzryva: Terakt Predotvratil Voditel Avtobusa«, Kommersant, 24. September 1999.

21 Dunlop, The Moscow Bombings of September 1999, S. 172–177; Simon Saradzhyan, »Police Find Dummy Bomb in Ryazan«, Moscow Times, 24. September 1999; »Taimer Ostanovili za Sem Chasov do Vzryva: Terakt Predotvratil Voditel Avtobusa«, Kommersant, 24. September 1999.

22 »Nezavisimoye Rassledovanie: Ryazansky Sakhar«, https://www.youtube.com/watch?v=K-lEi_Uyb_U.

23 Ebd. Die Sendung zeigt, wie Ruschailo den Behörden am 24. September im Innenministerium verkündet, dass in Rjasan eine Explosion verhindert worden sei. Außerdem enthalten sind Aufnahmen von Patruschew, der einem Fernsehreporter dreißig Minuten später erzählt, dass alles nur eine Übung gewesen sei, in den Säcken habe sich nur Zucker befunden.

24 Patruschew hatte gemeinsam mit Putin bei der Spionageabwehr des Leningrader KGB begonnen und dann die Führung der Abteilung für Schmuggel übernommen. Er kam 1994 nach Moskau, wo ihm der FSB die Leitung der äußerst wichtigen Abteilung für innere Sicherheit übertrug.

25 Alexander Litwinenko und Juri Felschtinski, »FSB Vzryvayet Rossiyu«. Die Autoren zitieren eine Erklärung, die der FSB in Rjasan anscheinend kurz nach Patruschews Verlautbarung, es habe sich nur um eine Übung gehandelt, herausgab: »Wie nun bekannt wurde, war das Objekt, das am 22. September 1999 entdeckt wurde und bei dem es sich um ein Imitat eines Sprengkörpers handelte, Teil einer überregionalen Übung. Diese Nachricht war uns neu und erreichte uns erst nachdem der FSB in Rjasan den Wohnort derjenigen ermittelt hatte, die das Objekt platziert hatten, und sich gerade bereit machte, sie festzunehmen.« Darüber hinaus wird der Ermittlungsleiter des FSB Rjasan zitiert, Juri Maximow, der am 21. März 2000 sagte: »Wir haben die Ereignisse in jener Nacht sehr ernst genommen, wie eine militärische Situation. Die Nachricht, dass es sich um eine Übung des FSB handelte, traf uns absolut unerwartet und kam zu einer Zeit, als wir die Wohnorte derjenigen, die das Imitat (als das sich das Objekt später herausstellte) platziert hatten, bereits ermittelt hatten und uns darauf vorbereiteten, sie festzunehmen.« Anatoly Medetsky, »Sacks in the Basement Still Trouble Ryazan«, Moscow Times, 24. September 2004.

26 »Nezavisimoye Rassledovanie: Ryazansky Sakhar«; Medetsky, »Sacks in the Basement Still Trouble Ryazan«.

27 »Nezavisimoye Rassledovanie: Ryazansky Sakhar«.

28 Alexander Litwinenko und Yury Felschtinski, »FSB Vzryvayet Rossiyu«; Blowing up Russia, Dokumentarfilm, Produzenten: Jean Charles Deniau und Charles Gazelle, 2002.

29 Medetsky, »Sacks in the Basement Still Trouble Ryazan«.

30 »Nezavisimoye Rassledovanie: Ryazansky Sakhar«.

31 Igor Korolkow, »Fotorobot ne pervoi svezhosti«, Moskowskie Nowosti, 11. November 2003; M. I. Trepaschkin, »Na pervom fotorobote byl agent FSB«, chechenpress.com, 18. September 2003; vgl. auch Scott Anderson, »None dare call it conspiracy«, GQ, September 2009.

32 Ebd.

33 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Kreml-Mitarbeiter im Dezember 2014. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete diese Behauptungen als »völligen Unsinn«. »Geben Sie nichts auf das, was dieser Beamte sagt. Er hat keine Ahnung«, sagte Peskow.

34 Ebd.

35 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

36 Brian Whitmore, »Real Target of Airstrikes May be PR«, Moscow Times, 28. September 1999; Artikel in Wremja MN vom 27. September 1999, in dem Putin erklärt: »Dieses Mal werden wir unsere Jungs nicht ins Gefecht schicken. (…) Wir werden nur modernes Gerät und moderne Mittel einsetzen, um die Terroristen zu vernichten. Wir werden ihre Infrastruktur zerstören. Wir werden unsere Sonderkommandos ausschließlich zu Aufräumarbeiten entsenden. Wir werden unsere Leute schützen. Das setzt natürlich Zeit und Geduld voraus.«

37 Pawlowski, »Eksperimentalnaya Rodina«, Juli 2018.

38 Interview der Autorin mit einer Person aus dem engen Umfeld der Jelzin-Familie im Juli 2018. Eine Theorie könnte sein, dass die »Familie« mit Putin und dem FSB zusammenarbeitete, um den Einfall der Tschetschenen in Dagestan zu provozieren und so einen zweiten Tschetschenienkrieg anzuzetteln, von dem sie wussten, dass er Putin an die Macht katapultieren wurde, während die Anschläge auf die Wohnhäuser im September auf den FSB – namentlich Patruschew – zurückgingen, der die Dinge selbst in die Hand nahm und weit über den ursprünglichen Plan, Putin an die Macht zu bringen, hinausging. Ein enger Geschäftspartner Beresowskis machte jedoch darauf aufmerksam, dass die Anschläge auch eine Racheaktion von Tschetschenen gewesen sein könnten, die nicht für den bewaffneten Einfall in Dagestan bezahlt worden waren – falls dieser Einfall tatsächlich geplant gewesen war, um Putins Aufstieg zur Macht zu beschleunigen (Interview der Autorin im Oktober 2019).

39 Vgl. Kapitel 1.

40 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Mitglied der Rote Armee Fraktion im März 2018.

41 Interview der Autorin mit einem russischen Oligarchen im Juli 2018.

42 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier mit Verbindungen zum Auslandsgeheimdienst im Januar 2019.

43 Pawlowski, »Eksperimentalnaya Rodina«.

44 Patrick E. Tyler, »Russian Says Kremlin Faked ›Terror Attacks‹«, New York Times, 1. Februar 2002.

45 Alexander Goldfarb und Marina Litwinenko, Tod eines Dissidenten. Warum Alexander Litwinenko sterben musste, S. 227–229. Im Buch werden Beresowskis Bedenken beschrieben, als er Putin Ende August 1999, nach dessen Ernennung zum Ministerpräsidenten, in seinem neuen Büro besuchte und dort auf dem Schreibtisch eine Statue von Felix Dserschinski entdeckte, des Gründers der sowjetischen Geheimpolizei. Beresowski bekam Angst, dass Putin dem KGB weiterhin verbunden war, und fragte sich, ob es schon zu spät sei, einen anderen Nachfolger zu finden. Erst als er Abramowitsch am 7. Oktober zu Putins Geburtstagsfeier geschickt hatte und dieser ihm berichtete, dass er auf dem Fest keine anderen Agenten angetroffen habe, fasste Beresowski den Entschluss, Putin zu unterstützen.

46 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Beresowskis im Juni 2018.

47 Brian Whitmore, »Agendas Clash on Sunday TV News«, Moscow Times, 12. Oktober 1999.

48 Andrei Zolotov Jr, »Media Wars Turn to Blood and Guts«, Moscow Times, 26. Oktober 1999.

49 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Beresowskis im Juni 2018.

50 Eine Beresowski nahestehende Person sagte, dass Beresowski früher bereits einen Schriftwechsel zwischen Primakow und Skuratow abgefangen habe, der angeblich belegte, dass er auf der Verhaftungsliste ganz oben stand (Interview der Autorin im Juli 2018).

51 Michael McFaul, »Russia’s 1999 Parliamentary Elections: Party Consolidation and Fragmentation«, https://demokratizatsiya.pub/archives/08-1_McFaul.PDF. Die Umfragewerte, auf die McFaul verweist, zeigen, dass Vaterland – Ganz Russland im Juli noch bei 28 Prozent gelegen hatte.

52 Andrei Zolotov Jr, »Shoigu’s Unity Rides on Putin’s Coattails«, Moscow Times, 4. Dezember 1999.

53 »Putin Soars High on War’s Wings«, Moscow Times, 1. Dezember 1999.

54 Sarah Karush, »Pro-Kremlin Parties Sweep into Duma«, Moscow Times, 21. Dezember 1999.

55 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

56 Boris Jelzin, Mitternachtstagebuch, S. 12.

57 FSB-Treffen mit Putin im Dezember 1999, https://www.youtube.com/watch?v=6xkLdz-rniyo.

58 Wladimir Putin, »Rossiya na Rubezhe Tysyacheletii«, 27. Dezember 1999. Der Artikel ist auf dem staatlichen Portal www.government.gov.ru, wo er anfänglich veröffentlicht wurde, nicht mehr verfügbar. Man kann ihn aber hier lesen: https://myruwin.ru/Vladimir-putin-rossija-na-rubezhe-tysjacheletij.

59 Putin, »Rossiya na Rubezhe Tysyacheletii«.

60 »Vladimir Putin Obnarodoval Svoyu Programmu«, Nesawissimaja Gaseta, 30. Dezember 1999.

61 Neujahrsansprache Jelzins, https://www.youtube.com/watch?v=q0Zb8QqXo0A.

62 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen Regierungsbeamten aus dem Umfeld der Sicherheitsbehörden im Januar 2014.

63 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen Kreml-Mitarbeiter im November 2017, der sagte, dass das, »wofür Wladimir Wladimirowitsch siebzehn Jahre brauchte, [unter Luschkow/Primakow] nur vier gedauert hätte. Es ist alles in die Länge gezogen worden.« Weiterhin Interview der Autorin mit dem ehemaligen Wirtschaftsberater des Präsidenten, Andrej Illarionow, im September 2015, in dem er sagte: »Unter Primakow hätte es anfangs keine Phase der Wirtschaftsreformen gegeben wie unter Putin. Aber Primakow hätte auch nicht so hart gegen die Opposition durchgegriffen. Es wäre einfacher gewesen, ihn nach zwei oder drei oder vier Jahren lozuwerden. Die Demokraten und Oligarchen hätten sich zusammengetan und das KGB-Regime gestürzt. Primakow wäre nicht in der Position gewesen, die jüngere KGB-Generation ins Boot zu holen, und hätte es nicht geschafft, das Regime stabil zu halten.«

64 Catherine Belton, »Putin Campaign Cranks Through Regions«, Moscow Times, 22. März 2000.

65 Putin in der Wahlnacht, https://www.youtube.com/watch?v=DhQynqCX-WAkn.

66 Catherine Belton, »Putin Walks his Way into Women’s Hearts«, Moscow Times, 9. März 2000.

67 Catherine Belton, »Luzhkov Shows Putin About Town«, Moscow Times, 24. März 2000.

68 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

69 Anatoli Sobtschak, »Kak Rossiya Poteryala Flot na Baltike I Kto v Etom Vinovat?«, Moskowskie Nowosti, 6. Oktober 1998, abgerufen unter https://web.archive.org/web/20131029211741/http://datarhiv.ru/51/85.

70 Elena Masjuk, »Volodya Tolko ne Bronzovei«, Nowaja Gaseta, 9. November 2012, Interview mit Ljudmila Narussowa.

71 Aus dem 1995 verfassten FBI-Bericht über den Wirkungsbereich und die Geschäftspartner von Semjon Mogilewitsch, der der Autorin vorliegt.

72 Interview der Autorin mit Narussowa im Juni 2014.

73 »Sobchak Ostavil Dver Otkrytoi«, Kommersant, 22. Februar 2000.

74 Ebd.; »Kommersant Speculates about Sobchak’s Death«, Moscow Times, 23. Februar 2000.

75 Masjuk, »Volodya Tolko ne Bronzovei«.

76 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner Trabers im November 2015.

77 Catherine Belton, »Thousands Say Farewell to Sobchak«, Moscow Times, 25. Februar 2000.

78 Masjuk, »Volodya Tolko ne Bronzovei«.

79 Als die Autorin Narussowa im Juni 2014 interviewte, weigerte sie sich, ihre früheren Aussagen gegenüber der Nowaja Gaseta zu kommentieren.

80 Interview der Autorin mit Pugatschow im August 2016.

81 Interview der Autorin mit Pugatschow im Mai 2015.

82 Catherine Belton, »Putin Wins, Promises no Miracles«, Moscow Times, 28. März 2000.

83 Witali Manski, »Svidetely Putina«, 2018.

84 Interview der Autorin mit einem Verbündeten Putins im März 2015; Interview der Autorin mit einem ehemaligen ranghohen Regierungsmitglied im Januar 2013.

85 Catherine Belton, »Aluminum Sale Gets Stamp of Approval«, Moscow Times, 10. März 2000.

86 Interview der Autorin mit einem Verbündeten Putins im März 2015. Später erläuterte er: »Eine Bedingung war klar – er durfte vier Jahre lang nicht ins Wirtschaftsgeschehen eingreifen. Das war offensichtlich, aber ich kann nur Vermutungen anstellen.«

87 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

88 Dass Putin und die Jelzin-Familie sich zusammenschlossen, war klar ersichtlich. Ein Symbol dieses Bündnisses trat kurz nach Putins Amtsantritt hervor. Nur wenige Monate nach der Wahl entstand eine kaum beachtete Ölhandelsgesellschaft. Sie hieß Urals Energy, und ihre Eigentümer waren zum einen zwei Geschäftspartner von Gennadi Timtschenko und zum anderen Leonid Djatschenko. (»Sky’s the Limit for reborn Urals Energy«, Platts Energy in East Europe, 31. März 2006)

89 Interview der Autorin mit Pugatschow im Juli 2015.

90 Interview der Autorin mit Newslin im Juli 2018.

6 »DER INNERE ZIRKEL SETZTE SICH DURCH«

1 Jelzins Rede zu Putins Amtseinführung im Jahr 2000, https://www.youtube.com/watch?v=Q2AF_2gHHeQ.

2 Inauguratsionnaya Rech Vladimira Putina 7 maya 2000 goda, Moskowskie Nowosti, https://www.mn.ru/blogs/blog_reference/80928.

3 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld von Patruschew im Februar 2015.

4 Interview der Autorin mit einem Verbündeten Putins im August 2018.

5 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld von Patruschew im Februar 2015.

6 Etwa mit den Werken von Halford Mackinder, einem englischen Wissenschaftler, der rund um die Jahrhundertwende einige grundlegendende Schriften zur Theorie der Geopolitik verfasst hatte, die großen Einfluss auf die Außenpolitik während des Kalten Krieges hatten.

7 Ein ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion hingegen sagte, dass Iwanow häufig mit Putin zusammen in Dresden gesehen worden sei.

8 Interview der Autorin mit einem ehemaligen FSB-Kollegen von Iwanow im Juni 2014.

9 Den Bericht verfasste Juri Schwez unter Mitarbeit des ehemaligen FSB-Mitglieds Alexander Litwinenko. Er wurde im Zusammenhang mit dem Prozess nach dem Mord an Litwinenko vor dem Londoner High Court veröffentlicht und ist abrufbar unter https://webarchive.nationalarchives.gov.uk/20160613091026/https://www.litvinenkoinquiry.org/files/2015/03/INQ006481.pdf.

10 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld von Iwanow im Juni 2018.

11 https://webarchive.nationalarchives.gov.uk/20160613091026/https://www.litvinenkoinquiry.org/files/2015/03/INQ006481.pdf.

12 Interview der Autorin mit dem ehemaligen Petersburger Geschäftsmann Andrej Kortschagin im Januar 2015.

13 Interview der Autorin mit einem ehemaligen engen Verbündeten Putins im Januar 2017.

14 Interviews der Autorin mit zwei Personen aus dem Umfeld von Setschin im Februar 2015 bzw. im August 2018.

15 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld von Setschin im Februar 2015.

16 Ebd.

17 Ebd.

18 Ebd.

19 Interviews der Autorin mit einem Geschäftspartner Chartschenkos, des früheren Chefs der Ostsee-Schifffahrtsgesellschaft, im März 2014 und mit einem ehemaligen Verbündeten Putins im August 2018.

20 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld von Tscherkessow im November 2015.

21 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen US-Beamten im Juni 2014.

22 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

23 Catherine Belton, »A Russian Volley over the ABM Treaty«, BusinessWeek, 9. November 2001.

24 Für weitere Informationen über diese Zusicherungen vgl. die Analyse einer Reihe kürzlich veröffentlichter Unterlagen aus dem National Security Archive durch Swetlana Sawranskaja und Tom Blanton von der George Washington University (»NATO Expansion: What Gorbachev Heard«, 12. Dezember 2017, https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2017-12-12/nato-expansion-what-gorbachev-heard-Western-leaders-early).

25 Ian Traynor, »Putin Urged to Apply the Pinochet Stick«, Guardian, 31. März 2000.

26 Hans Leyendecker und Frederik Obermaier, »Diskrete Geschäfte am Affenfelsen«, Süddeutsche Zeitung, 11. April 2013.

27 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2013.

28 Interview der Autorin mit einem Kreml-Insider im Dezember 2014.

29 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2015.

30 Laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds; vgl. Prakash Loungani und Paolo Mauro, »Capital Flight from Russia«, International Monetary Fund Policy Discussion Paper, 1. Juni 2000.

31 Interview der Autorin mit Bogdantschikow im August 2013.

32 Alexander Woloschin, der damalige Leiter der Präsidialverwaltung, sagte: »Die Republiken zahlten keine Steuern. In Tschetschenien herrschte Krieg. Manche Republiken weigerten sich, Truppen zu schicken. Die Schulden für Renten und Gehälter stiegen immer weiter an, und die Umfragewerte des Präsidenten lagen bei 4 Prozent. Vor diesem Hintergrund erstarkten die Kommunisten, ebenso wie Primakow und Luschkow. Die Feinde waren stark, und wir waren schwach. Es bestand die konkrete Gefahr, dass der Staat zerfallen würde.«

33 Interview der Autorin mit Jakunin im Juni 2013.

34 Interview der Autorin mit Jakunin im November 2016.

35 Alan A. Block und Constance A. Weaver, All is Clouded by Desire, International and Comparative Criminology, Westport (Connecticut) 2004, S. 125.

36 Interview der Autorin mit Christian Michel im Mai 2005.

37 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Putins im Mai 2013.

38 Andrew Jack, »Putin Appears to Distance Himself from Oligarchs«, Financial Times, 29. Februar 2000.

39 »Oligarchs Will Become Extinct, Putin Vows«, Agence France-Presse, 18. März 2000.

40 Interview der Autorin mit einer Person aus Putins Umfeld im August 2018.

41 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Beresowskis im Juni 2018.

42 Nikolai Wardul, »Kak Putin Budet Upravlyats Stranoi«, Kommersant, 3. Mai 2000.

43 Maura Reynolds, »Russia Raids Media Company Critical of Kremlin«, Los Angeles Times, 12. Mai 2000.

44 David Hoffman, »Putin Moves to Bolster Central Rule; Plan would Rein in Regional Governors«, Washington Post, 18. Mai 2000.

45 Gregory Feifer, »Berezovsky’s Letter Dominates News«, Moscow Times, 1. Juni 2000.

46 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Beresowskis im Juni 2018.

47 Interview der Autorin mit Jumaschew im Oktober 2017.

48 Ebd.

49 Guy Chazan und Alan Cullison, »Russia’s Oligarchs Protest Arrest of Media Magnate«, Wall Street Journal, 15. Juni 2000.

50 Igor Semenenko, »Suit Filed to Undo Norilsk Auction«, Moscow Times, 21. Juni 2000.

51 Dmitry Zaks, »Tax Police Raid Russian Business Giants Following Putin Threat«, Agence France-Presse, 11. Juli 2000.

52 Andrew Kramer, »Tax Police Open Case against Auto Giant«, Associated Press, 12. Juli 2000.

53 Dmitry Zaks, »Putin Vows to Punish Russian Oligarchs as Tax Police Strike Again«, Agence France-Presse, 12. Juli 2000.

54 Sergei Shagorodsky, »Russian President Defends his Heavy-Handed Policies«, Associated Press, 13. Juli 2000.

55 Marielle Eudes, »Russian Business Barons Want Frank Talk with Putin«, Agence France-Presse, 14. Juli 2000.

56 Nick Wadhams, »Berezovsky’s Announcement he Will Resign from Russia’s Parliament Another Riddle«, Associated Press, 17. Juli 2000.

57 Maura Reynolds, »Putin Reaches Out to Oligarchs«, Los Angeles Times, 29. Juli 2000.

58 Interview der Autorin mit Pugatschow im Dezember 2013.

59 Andrej Sawizki, »Favorit«, Nesawissimaja Gaseta, 6. November 2001; vgl. auch »Semya Kopilka«, Moskowski Komsomolez, 28. Juni 2000; »Sekretniye Druzya Putina«, Moskowski Komsomolez, 4. April 2001; Konstantin Remtschukow, »Bodrym Shagom k BoNY-2«, Wedomosti, 27. November 2001; Andrej Sawizki, »Syn Otvechayet za Otsa«, Nesawissimaja Gaseta, 30. November 2001; Michail Kosyrew, »Tuvynets Pugachev«, Wedomosti, 26. Dezember 2001.

60 Henry Meyer, »Russian Media Magnate Says Government Forced Sale in Prosecution Deal«, Agence France-Presse, 18. September 2000.

61 Ebd.

62 »Berezovsky Warns About More Possible Terrorist Acts in Russia«, Interfax, 10. August 2000.

63 Interview der Autorin mit einem ehemaligen engen Verbündeten Putins im Januar 2015.

64 Guy Chazan, »Putin Lambasts the Media Over Coverage of Sub Disaster«, Wall Street Journal, 31. August 2000.

65 Ebd.

66 Interview der Autorin mit einem Geschäftspartner Beresowskis im Juni 2018.

67 Goldfarb und Litwinenko, Tod eines Dissidenten, S. 262.

68 Vladimir Isachenkov, »Oligarch Says Kremlin Moves to Take His Share in Television Station«, Associated Press, 4. September 2000.

69 »Pavlovsky Outlines Kremlin’s Information Security Plans«, IPR Strategic Information Database, 26. September 2000.

70 »Russian Tycoon Berezovsky Fears Return to Russia«, Agence France-Presse, 14. November 2000.

71 Interview der Autorin mit Newslin im Juli 2018.

72 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2015.

73 Andrei Zolotov Jr, »Putin Backs Foreign Investor at NTV«, Moscow Times, 30. Januar 2001.

74 Ebd.

75 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2015.

76 »Media Most Chief Compares NTV Seizure to August 1991 Coup«, BBC-Monitoring-Bericht des Interviews auf Echo Moskwy, 14. April 2001.

77 »NTV Raid Shows ›KGB in Power‹ in Russia: Ex-Dissident«, Agence France-Presse, 14. April 2001.

7 »OPERATION ENERGIE«

1 Mehr als 70 Prozent der Erdölmenge und 87 Prozent der Gasproduktion flossen in den Binnenmarkt, vor allem um die Rüstungsindustrie zu stützen (Sergei Yermolaev, »The Formation and Evolution of the Soviet Union’s Oil and Gas Dependence«, 29. März 2017, Carnegie Endowment for International Peace).

2 Yermolaev, »The Formation and Evolution of the Soviet Union’s Oil and Gas Dependence«.

3 Thane Gustafson, Wheel of Fortune: The Battle for Oil and Power in Russia, Cambridge (Massachusetts): The Belknap Press of Harvard University 2012, S. 76. Gustafson beschreibt, wie Jelzin im November 1992 ein Dekret unterschrieb, das die Gründung der ersten drei vertikal integrierten Ölriesen besiegelte – Lukoil, Jukos und Surgutneftegas, an denen der Staat drei Jahre lang eine Beteiligung von 45 Prozent behalten sollte, bevor eine Entscheidung über die Privatisierung getroffen würde. Der Rest der Branche wurde zum zeitweiligen Staatsunternehmen Rosneft zusammengefasst, das sich aber schon bald Unternehmensplünderer auf der Suche nach erstklassigen Produktionseinheiten unter den Nagel rissen.

4 Gustafson, Wheel of Fortune, S. 90.

5 Im Jahr 1996 war das Öl für 35,5 Prozent aller staatlichen Einnahmen verantwortlich, 1997 für 27,4 Prozent (Goohoon Kwon, »The Budgetary Impact of Oil Prices in Russia«, IWF-Arbeitspapier, 1. August 2003, S. 4, https://www.imf.org/external/country/rus/rr/2003/pdf/080103.pdf).

6 Interview der Autorin mit Pannikow im April 2008.

7 Robert Cottrell, »Russia’s Richest Man Reveals Himself«, Financial Times, 21. Juni 2002.

8 Das Unternehmen war finanziell in schwerer Bedrängnis, weil es in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre dazu gezwungen gewesen war, einen Großteil des Öls zu einem niedrigen Festpreis an den Staat zu verkaufen, wie es die Gesetze zum Ölhandel damals vorsahen, während es nur eine geringe Menge über Tauschgeschäfte veräußerte, um Dienstleistungen bezahlen zu können.

9 Miller war zwischen 1996 und 1999 Direktor für Investitionen und Entwicklung im Hafen gewesen, in der Zeit, in der der Hafen von Ilja Traber kontrolliert wurde, dem russischen Mafioso, der als wichtiger Mittelsmann zwischen Putins Geheimdienstlern und dem Tambow-Clan gedient hatte. Miller brachte noch jemanden aus der Hafenzeit mit: Alexander Djukow, der dort von 1998 bis 1999 als Generaldirektor tätig gewesen war und später die Leitung des Ölterminals übernommen hatte. Nun wurde Djukow erst zum Chef von Sibur ernannt, dem Petrochemieriesen, bevor er während Putins zweiter Amtszeit die Leitung der neuen Ölsparte von Gazprom, Gazpromneft, übertragen bekam. Ein weiterer enger Verbündeter Trabers, ein KGB-Mann namens Wiktor Korytow, wurde stellvertretender Chef der Gazprombank.

10 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im Mai 2016.

11 Interview der Autorin mit Pugatschow im Dezember 2014.

12 Interview der Autorin mit Pugatschow im Juni 2018.

13 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im Mai 2016.

14 Interview der Autorin mit einer Person aus Putins Umfeld im Januar 2015.

15 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im Mai 2016.

16 Ebd.; Interview der Autorin mit einer Führungskraft aus der Ölbranche mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im Januar 2014.

17 Melissa Akin, »Tax Police Target Boss of Lukoil«, Moscow Times, 12. Juli 2000; vgl. auch Elizabeth LeBras und Natalya Neimysheva, »Report – Oil Evades $9 Billion in Taxes«, Moscow Times, 29. November 2000.

18 Anna Raff, »Lukoil Financial Officer Abducted«, Moscow Times, 13. September 2002.

19 »Lukoil Case Closed«, Moscow Times, 13. Februar 2003.

20 Natalja Neimyschewa, »Illuziya Lgot«, Wedomosti, 6. Februar 2003.

21 Interview der Autorin mit einer Führungskraft aus der Ölbranche im März 2014.

22 Interview der Autorin mit Milow im September 2013.

23 Interview der Autorin mit Chodorkowski im September 2015.

24 Jeanne Whalen, »Oil Tender Pricing Formula Proposed«, Moscow Times, 16. August 1997; Boris Aliabayev, »Kremlin Pledges Fair Oil Auctions«, Moscow Times, 12. November 1997.

25 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier, der am Verkauf beteiligt war, im September 2013.

26 Akimows Kontakte zum sowjetischen Auslandsgeheimdienst wurden von drei Quellen erwähnt: »Er war ein Offizier der aktiven Reserve«, sagte ein hochrangiger russischer Bankier, der Akimow gut kennt. »Sein Vater war ein Oberst beim KGB. Es war unmöglich, ohne Verbindungen zum KGB einen hohen Posten bei einer der sowjetischen Auslandsbanken innezuhaben«, meinte Wladimir Milow, der ehemalige stellvertretende Energieminister. Diese Position könne Akimow nur durch intensive Beziehungen zum KGB erlangt haben, erklärte eine Führungskraft, die eng mit ihm zusammenarbeitete. In jener Zeit war das sowjetische Auslandsbankensystem ein wichtiger Kanal zur Finanzierung strategischer Operationen. Als 1979 acht Müllsacke voller Unterlagen aus der sowjetischen Auslandsbank in Paris, der Eurobank, gestohlen wurden, kam wenige Monate später ein Buch heraus, das auf den Unterlagen basierte und detailliert darlegte, wie die Bank die Kommunistische Partei in Frankreich mit Mitteln versorgt hatte. Ein Posten in diesem System war prestigeträchtig und sehr begehrt. Akimows erste Stelle war 1985 die des stellvertretenden Leiters der sowjetischen Außenhandelsbank Wneschtorgbank in Zürich gewesen, und von da an legte er einen rasanten Aufstieg hin.

27 Wladimir Pribilowski, Akimow-Biografie; vgl. auch Irina Reznik und Anna Baraulina, »Cold War Banker to Putin Billionaires Walks Sanctions Wire«, Bloomberg, 24. Oktober 2014; Irina Mokroussowa, »Bankir pod Prikrytiem«, Forbes Russia, 2. April 2015; Alexander Birman, »Orden Natsionalnovo Dostoyaniya«, Journal Kompanija, 16. Mai 2005. Akimow hatte IMAG mit klarer Einwilligung des Politbüros und des Obersten Sowjets der Russischen Föderation gegründet – und das Kapital des Unternehmens für die erste Fremdfinanzierung von Timtschenkos Ölhandelsgesellschaft Kirischineftechimexport in Sankt Petersburg verwendet, wie Andrej Katkow, einer von Timtschenkos Geschäftspartnern dort, berichtete. Außerdem hatte Akimow stets engen Kontakt zu einem Geschäftspartner von Martin Schlaff gepflegt, dem Stasi-Agenten, der zu Zeiten des Mauerfalls zusammen mit Herbert Köhler, dem Chef des Dresdner Auslandsgeheimdienstes, über vorgetäuschte Importe von Embargoware Geld ins Ausland geschafft hatte, um die Netzwerke der Stasi aufrechtzuerhalten. Die engen Verbindungen zwischen Akimow und Schlaff sollten zu einem deutlich späteren Zeitpunkt in Putins Präsidentschaft zutage treten, als die beiden Männer einen zentraleuropäischen Umschlagplatz für Gas von Gazprom in Österreich aufbauten. Einer seiner Stellvertreter bei der Donau Bank und später bei IMAG war ein ehemaliger Oberst des österreichischen Geheimdienstes, Peter Hänseler. Hänseler kümmerte sich um das Organisatorische, um den Fuhrpark der Donau Bank, die Instandhaltung der Bürogebäude und die Beschaffung von Pässen, während er gleichzeitig »Sonderaufträge« übernahm, wie die Person, die mit Akimow zusammenarbeitete, berichtete.

28 Zwei Quellen – ein enger Kollege von Akimow (Interview der Autorin im Januar 2014) und ein hochrangiges KGB-Mitglied, das mit Putin zusammenarbeitete (Interview im März 2014) – deuteten an, dass die Donau Bank vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch daran beteiligt gewesen sei, das Vermögen der Kommunistischen Partei ins Ausland zu schaffen. Der Kollege von Akimow berichtete darüber hinaus, dass dieser nach dem Ende der Sowjetunion, nach der Gründung von IMAG 1990 und seinem offiziellen Abschied von der Donau Bank weiterhin für die Bank tätig gewesen sei. Vgl. auch Die Geschichte der sowjetischen und russischen Banken im Ausland, insbesondere das vom ehemaligen Chef der OstWestHandelsbank, Sergej Botschkarew, verfasste Kapitel. Darin enthüllt Botschkarew, dass Akimow dabei war, als die Leiter der sowjetischen Auslandsbanken im Herbst 1991 eilig in Frankfurt am Main zusammenkamen, um den Fortbestand ihrer Institute zu besprechen. Der Kollege von Akimow sagte, dieser sei ein guter Bekannter von Grigori Lutschanski gewesen, dem Chef des in Wien ansässigen Unternehmens Nordex, der als mutmaßliches Mafiamitglied dem KGB dabei half, kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion Geld ins Ausland zu schaffen. Später gründete Lutschanski ein Gemeinschaftsunternehmen mit Schlaff. »Die Tatsache, dass Lutschanski Akimow kannte, ist kein Geheimnis. Sie lernten sich in Wien kennen«, sagte diese Person. Der ehemalige stellvertretende Energieminister, Wladimir Milow, deutete an, dass Akimow darüber hinaus auch einem weiteren Mafiamitglied mit engen Kontakten zum KGB nahestand, Semjon Mogilewitsch (Interview mit der Autorin im November 2013). Akimows Gazprombank gründete später zusammen mit Dmytro Firtasch, einem engen Verbündeten von Mogilewitsch, die in Wien ansässige Gashandelsgesellschaft RosUkrEnergo.

29 Interview der Autorin mit Rair Simonjan, Medwedews engem Kollegen am Institut für Weltwirtschaft, im September 2013; vgl. auch Birman, »Orden Natsionalnovo Dostoyaniya«, Journal Kompanija, 16. Mai 2005; Reznik und Baraulina, »Cold War Banker to Putin Billionaires Walks Sanctions Wire«, Bloomberg, 24. Oktober 2014.

30 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier, der in Akimows Angebot involviert war.

31 Interview der Autorin mit Charlie Ryan im November 2013.

32 Ebd., »Eastern Oil Bidding Has Begun«, Moscow Times, 11. Oktober 1997.

33 »Russia’s Yukos Pays $775 million for 45 per cent stake in Eastern Oil«, Dow Jones, 8. Dezember 1997; John Thornhill, »Russian Oil Group wins Control of Rival«, Financial Times, 9. Dezember 1997.

34 Interview der Autorin mit Ryan im November 2013.

35 Interview der Autorin mit einer Person, die eng mit Akimow zusammenarbeitete; vgl. auch Ilja Schegulew, »Nevzlin Poprosil Zaschity u Genprokurora«, gazeta. ru, 21. Juli 2004; »Delo o dvukh pokusheniyakh na ubiistvo direktora avstriiskoi kompanii East Petroleum, Yevgeniya Rybina«, Wremja Nowostei, 4. Juli 2003, und Oleg Lurjes Interview mit Rybin in Wsluch, 10. September 2003.

36 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld von Rybin im Januar 2014.

37 Ebd.

38 Ebd.

39 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im Mai 2015.

40 Interview der Autorin mit Michel im Mai 2005.

41 Interview der Autorin mit Chodorkowski im Mai 2014.

42 Interview der Autorin mit Chodorkowski im September 2015.

43 Catherine Belton, »Kremlin, Big Oil on Collision Course«, Moscow Times, 28. Januar 2003; Jeanne Whalen, »In Russia, Politics vs Pipelines – Kremlin Hesitates to Give Oil Firms Power to Invest in Infrastructure«, Wall Street Journal, 29. Januar 2003.

44 Interview der Autorin mit Chodorkowski im Februar 2003.

45 Dmitry Zhdannikov und Andrew Hurst, »Standing at a Crossroads«, Reuters, 27. Januar 2003.

46 Valeria Korchagina, »Cabinet Agrees to Slash Tax Burden«, Moscow Times, 24. April 2003.

47 Chodorkowskis Wortwechsel mit Putin beim RSPP-Treffen, https://www.youtube.com/watch?time_contin-ue=20&v=u6NKb79VN8U.

48 Torrey Clark, »Tycoons Talk Corruption in Kremlin«, Moscow Times, 20. Februar 2003.

49 https://www.youtube.com/watch?-time_continue=20&v=u6NKb79VN8U.

50 Interview der Autorin mit Kondaurow im Mai 2014.

51 Interview der Autorin mit einer Person, die Putin einst nahestand, im Juni 2018.

52 Interview der Autorin mit Wawilow im Januar 2013.

53 Interview der Autorin mit Kondaurow im Mai 2014.

54 Catherine Belton, »$36 Billion YukosSibneft Joins the Global Elite«, Moscow Times, 23. April 2003.

55 Andrew Jack und Carola Hoyos, »Yukos Eyes Up Western Partnership«, Financial Times, 24. September 2003.

56 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Anteilseigner von Jukos im September 2013.

57 Arkady Ostrovsky, »Yukos to Expand Beyond Russia«, Financial Times, 28. September 2003.

58 Interview der Autorin mit Chodorkowski im September 2015.

59 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen Kreml-Mitarbeiter im November 2013.

60 Gregory L. White und Jeanne Whalen, »Why Russian Oil is a Sticky Business – Energy Barons are Wielding More Clout in Parliament at a Critical Time for Putin«, Wall Street Journal, 1. August 2003.

61 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier im November 2013.

62 Moises Naim, »Russia’s Dilemma: It’s Sinking While it’s Swimming in Oil«, The Australian, 15. Dezember 2003.

63 Goohoon Kwon, »The Budgetary Impact of Oil Prices in Russia«, Arbeitspapier, 1. August 2003, https://www.imf.org/external/country/rus/rr/2003/pdf/080103.pdf.

64 Victoria Lavrentieva, »Gref Says it’s Time to Squeeze Big Oil«, Moscow Times, 20. Februar 2003. Die Nettoeinnahmen im Ölsektor stiegen deutlich schneller als die Steuereinnahmen, was dem Staat viel Spielraum für Steuererhöhungen einräumte. Vgl. »Russian Oil Companies Got Richer by $20 Billion«, Finansowije Iswestija, 24. Januar 2003.

65 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier im November 2013.

66 »Doklad Soveta po Natsionalnoi Strategii: ›Gosudarstvo I Oligarkhiya‹«, https://web.archive.org/web/20150325094708/http://www.utro.ru/articles/2003/05/26/201631.shtml. Der Bericht wurde am 26. Mai 2003 auf der Nachrichtenwebseite utro.ru veröffentlicht.

67 Interview der Autorin mit Belkowski im Mai 2016.

68 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Anteilseigner von Jukos, der am Treffen beteiligt war, im Mai 2015.

69 Mitschrift von Putins Pressekonferenz am 23. Juni 2003, www.kremlin.ru/events/president/transcripts/22028.

70 Simon Saradzhyan und Valeria Korchagina, »Head of Yukos’s Parent Company Arrested«, Moscow Times, 3. Juli 2003.

71 Ebd.

72 »Yukos Value Falls $2 Billion on Arrests«, Reuters/Moscow Times, 4. Juli 2003.

73 Valeria Korchagina, »Four Yukos Murder Probes Opened«, Moscow Times, 21. Juli 2003.

74 Catherine Belton, »The Oil Town that Won’t Forget Yukos«, Moscow Times, 25. April 2006.

75 Chrystia Freeland, »A Falling Tsar«, Financial Times, 1. November 2003.

76 Belton, »The Oil Town that Won’t Forget Yukos«.

77 Interview der Autorin mit einer Person aus dem Umfeld von Jukos-Anteilseignern im Mai 2014.

78 Valeria Korchagina, »Prosecutors Summon Khodorkovsky«, Moscow Times, 4. Juli 2003.

79 Catherine Belton, »Stocks See Blackest Day Since 1998«, Moscow Times, 17. Juli 2003.

80 Catherine Belton, »Khodorkovsky Sees Totalitarian Threat«, Moscow Times, 22. Juli 2003.

81 »Putin Says Yukos Case All About Murder«, Moscow Times, 22. September 2003.

82 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Anteilseigner von Jukos im September 2013.

83 Ebd.

84 Andrew Jack und Carola Hoyos, »ExxonMobil May Offer $25 Billion for 40 Per Cent of Yukos«, Financial Times, 2. Oktober 2003.

85 Catherine Belton, »Yukos Targeted in Three New Raids«, Moscow Times, 6. Oktober 2003.

86 Ebd.

87 Caroline McGregor, »President Reassures Investors«, Moscow Times, 6. Oktober 2003.

88 Catherine Belton, »Yukos Chief – ›It’s Just Not Fair‹«, Moscow Times, 7. Oktober 2003.

89 Interview der Autorin mit Pugatschow im Mai 2014.

90 Catherine Belton, »Khodorkovsky Arrested on Seven Charges«, Moscow Times, 27. Oktober 2003.

91 Ebd.

92 Valeria Korchagina, »The Elite Demand Some Answers«, Moscow Times, 27. Oktober 2003.

93 Interview der Autorin mit Gololobow im August 2018.

94 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen GRU-Mitglied im April 2005.

95 Interview der Autorin mit einer Führungskraft aus der Ölbranche mit Verbindungen zum FSB im Januar 2014.

96 Valeria Korchagina und Maria Danilova, »Putin Defends Attack on Yukos«, Moscow Times, 28. Oktober 2003.

8 AUS DEM TERROR ERWACHT EINE GROSSMACHT

1 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2016.

2 Putin musste die Lenkung der Wirtschaft nicht mehr mit den ehemaligen Funktionären aus der Jelzin-Ära teilen. Einem früheren Vertrauten zufolge war dies Teil der Vereinbarung, die Putin bei seinem Amtsantritt mit der Jelzin-Familie getroffen hatte.

3 Natalia Yefimova, Torrey Clark und Lyuba Pronina, »Armed Chechens Seize Moscow Theater«, Moscow Times, 24. Oktober 2002. Vgl. auch die Beschreibung in Steven Lee Myers, Putin – Der neue Zar. Seine Politik – Sein Russland, Orell Füssli, Zürich, 2016.

4 Michael Wines, »Chechens Kill Hostage in Siege at Russian Hall«, New York Times, 25. Oktober 2002.

5 »Russian NTV Shows Previously Filmed Footage with Hostage-Takers’ Leader«, BBC Monitoring Former Soviet Union, 26. Oktober 2002.

6 Eric Engleman, »Armed Chechens Hold Hundreds of People Hostage in Moscow Theater«, Associated Press, 23. Oktober 2002.

7 »Events, Facts, Conclusions – Nord Ost Investigation Unfinished«, Regional Public Organisation for Support of Victims of Terrorist Attacks.

8 Luc Perrot, »Russia Marks Anniversary of Moscow Theater Hostage Siege«, Agence France-Presse, 23. Oktober 2003.

9 Michael Wines, »Hostage Toll in Russia Over 100; Nearly All Deaths Linked to Gas«, New York Times, 28. Oktober 2002

10 Sergej Topol, Alexander Scheglow, Olga Allenowa, »Antrakt posle Terakta«, Kommersant, 23. Oktober 2003.

11 Susan B. Glasser und Peter Baker, »Gas in Raid Killed 115 Hostages; Only 2 Slain by Rebels; More than 600 Remain Hospitalised in Moscow«, Washington Post, 28. Oktober 2002. Es dauerte mindestens zwei Tage, bis die Behörden bereit waren, die Gesamtzahl der Todesopfer zu veröffentlichen, und zwei weitere, bis sie bekannt gaben, um welches Gas es sich gehandelt hat. Ärzte, die versuchten, Geiseln zu behandeln, wurden bis dahin im Unklaren darüber gelassen, womit sie es zu tun hatten. Ein Standardgegenmittel stand nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung.

12 Valeria Korchagina, Lyuba Pronina und Torrey Clark, »Man, a Bottle, a Shot, Then Gas«, Moscow Times, 28. Oktober 2002

13 Michael Wines, »Russia Names Drug in Raid, Defending Use«, New York Times, 31. Oktober 2002.

14 Sergej Topol, Alexander Scheglow, Olga Allenowa, »Antrakt posle Terakta«, Kommersant, 23. Oktober 2003.

15 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Kreml-Beamten im März 2015.

16 Ebd. März 2015 und Juni 2018.

17 Sergej Topol, Alexander Scheglow, Olga Allenowa, »Antrakt posle Terakta«, Kommersant, 23. Oktober 2003.

18 David McHugh, »Doctors Say Knockout Gas Killed All But Two of the Victims of Moscow Hostage Crisis«, Associated Press, 27. Oktober 2002.

19 Sergej Topol, Alexander Scheglow, Olga Allenowa, »Antrakt posle Terakta«, Kommersant, 23. Oktober 2003.

20 Irina Khakamada [= Chakamada], damals stellvertretende Duma-Sprecherin, »Obraschenie Iriny Khakamady«, 14. Januar 2004, https://graniru.org/Politics/Russia/President/m.56704.html (Chakamada gab dieses Statement im Zusammenhang mit ihrer gescheiterten Präsidentschaftskandidatur 2004). Diese Aussage wird auch in dem Bericht von Hinterbliebenen der getöteten Geiseln zitiert: »Events, Facts, Conclusions – Nord Ost Investigation Unfinished«, Regional Public Organisation for Support of Victims of Terrorist Attacks.

21 Anne Nivat [= Niwat], »Chechnya: Brutality and Indifference«, Crimes of War Project, 6. Januar 2003. Niwats Artikel wird von John Dunlop, dem Senior Fellow für sowjetische und russische Politik an der Hoover Institution, in einem Bericht über die Geiselnahme für »RFE/RL Organised Crime and Corruption Watch«, 8. Januar 2004, zitiert. Niwat schreibt, die GRU, der russische Militärgeheimdienst, habe Mowsar Barajews Verhaftung zwei Monate vor der Geiselnahme bekannt gegeben.

22 Juri Schekotschikin, »Nezamechenniye Novosti nedeli kotoriye menya udivili«, Nowaja Gaseta, 20. Januar 2003: Schekotschikin berichtete, die Mutter einer der Terroristinnen habe ihm gesagt, ihre Tochter, die sie auf Fernsehbildern als eine der Geiselnehmerinnen identifiziert habe, sei lange in einem russischen Straflager inhaftiert gewesen. »Sie kann nicht verstehen, wie ihre Tochter aus der Gefängniszelle als Terroristin nach Moskau gelangt sein könnte.« Für weitere Informationen vgl. Dunlop sowie Niwat, die berichtete, zwei Mütter aus einem tschetschenischen Dorf in der Region, aus der Barajews Leute stammten, hätten gesagt, ihre Töchter seien Ende September 2002 festgenommen worden und später als Selbstmordattentäterinnen wieder aufgetaucht.

23 Kommersant versteckte die Erkenntnis, dass die Bomben Attrappen waren, ganz am Ende des Artikels; die erste Hälfte war der Anklage einer Gruppe von Tschetschenen gewidmet, denen Beteiligung an der Vorbereitung einer Reihe von Terrorangriffen in Moskau vorgeworfen wurde, darunter die Geiselnahme im Dubrowka-Theater. Ansonsten wurde nicht darüber berichtet.

24 Politiker beeilten sich, die Operation als gelungen zu bezeichnen. Die Verwendung des Gases sei die einzige Möglichkeit gewesen. »Wir waren in einer Situation, in der wir uns zwischen der schrecklichen Tragödie, dass alle Geiseln sterben würden, und der unglaublichen Schande, wenn wir alle Forderungen der Geiselnehmer erfüllt hätten, entscheiden mussten«, sagte Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow.

25 Caroline Wyatt, »Moscow Siege Leaves Dark Memories«, BBC, 16. Dezember 2002. Der Bericht zitiert Meinungsumfragen, die zeigen, dass 83 Prozent der Russen mit Putins Regierung zufrieden waren.

26 Valeria Korchagina, »Duma Seeks Probe of Theater Attack’, Moscow Times, 30. Oktober 2002.

27 Timur Aliyev, »Chechens Vanish in Veil of Darkness«, Moscow Times, 23. Dezember 2002.

28 »Moscow Gunmen Threaten to Begin Killing Hostages Sat«, Dow Jones, 25. Oktober 2002. Der Bericht zitiert Russlands stellvertretenden Innenminister Wladimir Wassiljew mit der Behauptung, Maschadow habe hinter dem Anschlag gestanden, während russische TV-Sender ein Video ausstrahlten, in dem Maschadow sagt, die Rebellen hätten sich vom Guerillakrieg auf eine »offensive« Strategie verlegt, und hinzufügt: »Ich bin sicher, dass es in der Endphase noch mehr einmalige Aktionen geben wird, ähnlich wie im Dschihad, die unser Land von den russischen Aggressoren befreien werden.« Russlands staatlich kontrollierter Erster Kanal behauptete später, das Band sei fünf Tage vor der Geiselnahe aufgenommen worden, aber es stellte sich heraus, dass das Video in Wirklichkeit Monate zuvor, im Sommer, gedreht worden war. Vgl. auch John B. Dunlop, »RFE/RL Organised Crime and Corruption Watch«, 8. Januar 2004, wo Maschadows Sprecher mit der Aussage zitiert wird, dass Maschadow sich auf eine militärische Operation gegen das russische Militär bezogen habe, nicht auf Geiselnahmen. Dunlop zitiert Putins Sprecher Sergej Jastrschembski mit den Worten, Maschadow könne nicht mehr als »ein legitimer Vertreter dieses Widerstands« betrachtet werden. In dem NTW-Interview mit Barajew, der offenbar der Anführer der Geiselnehmer war, sagte dieser, sie würden auf Befehl »unseres obersten militärischen Emirs« handeln, namentlich des Rebellenführers Schamil Bassajew, und Maschadow sei der Präsident und »wir stehen ganz unter seinem Kommando«.

29 Steven Lee Myers, »Russia Recasts Bog in Caucasus as War on Terror«, New York Times, 5. Oktober 2002.

30 Andrew Jack, »Moscow Siege May be Linked to Al Qaeda«, Financial Times, 24. Oktober 2002. Russische Sicherheitskräfte teilten zudem mit, sie hätten viele Anrufe der tschetschenischen Geiselnehmer in die Vereinigten Arabischen Emirate und in die Türkei abgefangen.

31 Steven R. Weisman, »US Lists 3 Chechen Groups as Terrorist and Freezes Assets«, New York Times, 1. März 2003.

32 Nabi Abdullaev, »There are No Rebels Left for Peace Talks«, Moscow Times, 1. November 2002.

33 Interview der Autorin mit Pugatschow im Februar 2015.

34 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2013.

35 Ebd.

36 Interview der Autorin mit Woloschin im November 2013.

37 Catherine Belton, »Anointed Enigma: The Quiet Rise of a Dedicated Dmitry Medvedev«, Financial Times, 28. Februar 2003.

38 Catherine Belton, Valeria Korchagina und Alex Nicholson, »Yukos Shares Frozen, Voloshin is Out«, Moscow Times, 31. Oktober 2003.

39 Pjotr Netreba, »Otstavka Voloshina Sovpala s Kontsom Epokha Yeltsina«, Kommersant, 3. November 2003, Interview mit Kudrin.

40 Belton, Korchagina und Nicholson, »Yukos Shares Frozen, Voloshin is Out«.

41 Ebd.

42 Catherine Belton und Lyuba Pronina, »The Duma of a New Political Era«, Moscow Times, 9. Dezember 2003.

43 Catherine Belton, »Homeland a Force to be Reckoned With?«, Moscow Times, 5. Dezember 2003.

44 Belton und Pronina, »The Duma of a New Political Era«.

45 Francesca Mereu und Oksana Yablokova, »United Russia Set to Get 300 Seats«, Moscow Times, 22. Dezember 2003. Einiges Russland gewann 37,6 Prozent der Stimmen und eine Mehrheit der Sitze, nachdem unabhängige Abgeordnete zu der Partei wechselten.

46 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier mit Kontakten in die Sicherheitsbehörden im Mai 2016.

47 Interview der Autorin mit Kasjanow im Januar 2013.

48 »Gazprom Off Reform Agenda«, Reuters, Moscow Times, 29. September 2003.

49 »President Putin Demands Stopping of Hysterics and Speculations about Arrest of Khodorkovsky«, ntv. ru [= NTW], 29. Oktober 2003.

50 Interview der Autorin mit Kasjanow im Januar 2013.

51 Alexander Bekker und Wladimir Fedorin, »Interview: Mikhail Kasyanov, predsedatel pravitelstva RF: Reformy vo vsekh sferakh budut prodolzheny«, Wedomosti, 12. Januar 2004.

52 Valeria Korchagina, »Gazprom Cuts Supplies to Europe«, Moscow Times, 19. Februar 2004.

53 Ebd.

54 Caroline McGregor, »Putin Fires Kasyanov 19 Days Before Vote«, Moscow Times, 24. Februar 2004.

55 Interview der Autorin mit Kasjanow im Januar 2013.

56 Caroline McGregor, »Putin Picks Fradkov for Prime Minister«, Moscow Times, 2. März 2004.

57 Interview der Autorin mit Kasjanow im Januar 2014.

58 Simon Saradzhyan, »Early Returns Give Putin 70 Per Cent«, Moscow Times, 15. März 2004.

59 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2015.

60 Interview der Autorin mit Pugatschow im Mai 2013.

61 Valeria Korchagina, »Duma Set to Revive the Soviet Anthem«, Moscow Times, 6. Dezember 2000.

62 Natalja Geworkjan, Andrei Kolesnikow und Natalja Timakowa, Aus erster Hand. Gespräche mit Wladimir Putin, S. 21–22.

63 Ana Uzelac, »Putin, Bush Reach Across the Divide«, Moscow Times, 18. Juni 2001.

64 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im November 2013.

65 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2016.

66 Das russische Parlament hat im April 2004 einen Vertrag ratifiziert, der die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums zwischen den vier ehemaligen Sowjetrepubliken vorsah; bereits davor hatte Putins Regierung gefordert, dass der Rubel die Einheitswährung der Union sein solle. Askold Krushelnycky, »Parliaments Ratify Treaty on Single Economic Space«, RFE/RL, 21. April 2004.

67 Interview der Autorin mit Nachfahren von Emigranten mit engen Verbindungen zu Putin im Mai 2014.

68 Etwas früher in dem Jahr war der frisch gewählte Pro-Kreml-Präsident Achmad Kadyrow durch eine Bombenexplosion in einem Fußballstadion getötet worden, die Stimmen für seinen Vertreter, den ehemaligen tschetschenischen Innenminister, ebenfalls ein Kreml-treuer Mann, waren gerade ausgezählt worden. Am Tag vor der Geiselnahme von Beslan wurde verkündet, dass Alu Alchanow mit 74 Prozent der Stimmen gewählt worden sei. Die Wahl – genau wie ein vom Kreml organisiertes Referendum über den Verbleib Tschetscheniens in der Russischen Föderation im Jahr zuvor – war von Menschenrechtsgruppierungen weithin als manipuliert zurückgewiesen worden. Ein Großteil der Infrastruktur der Republik war in den Jahren nach dem Flächenbombardement von Putins Militärkampagne nach wie vor zerstört.

69 Simon Ostrovsky, »Over 300 Killed in School Carnage«, Moscow Times, 6. September 2004.

70 Ebd.

71 Simon Saradzhyan, »30 Women and Children Freed in Beslan«, Moscow Times, 3. September 2004.

72 »Hostage Takers Demands in N Ossetia Not Changed«, Interfax, 1. September 2004; vgl. auch Peter Baker und Susan B. Glasser, »Hundreds Held Hostage at School in Russia; Many Children Seized in Town near Chechnya«, Washington Post, 2. September 2004, und Kim Murphy, »Critics Detail Missteps in School Crisis«, Los Angeles Times, 17. September 2004.

73 Andrew Jack, »Siege Gunmen Release 26 Mothers and Babies«, Financial Times, 2. September 2004.

74 Murphy, »Critics Detail Missteps in School Crisis«.

75 »Svidetel na Protsesse po Delu Kulaeva utverzhdaet, chto Maskhadov byl gotov priekhats v Beslan dlya peregovorov c terroristami ob osvobozhdenii zalozhnikov«, Interfax, 22. Dezember 2005.

76 Ebd.; vgl. auch Simon Ostrovsky, »Over 300 Killed in School Carnage«, Moscow Times, 6. September 2004.

77 C.J. Chivers, »For Russians, Wounds Linger in School Siege«, New York Times, 26. August 2005; Kim Murphy, »Aching to Know«, Los Angeles Times, 27. August 2005. Russland stritt den Abschuss der Schmel-Flammenwerfer auf die Schule anfangs ab, aber 2005 gab ein leitender russischer Staatsanwalt zu, dass diese benutzt worden waren. Vgl. auch Anatoly Medetsky und Yana Voitova, »A Reversal Over Beslan Only Fuels Speculation«, Moscow Times, 21. Juli 2005. Der Staatsanwalt, Nikolai Schepel, leugnete, dass die Flammenwerfer den Brand ausgelöst haben konnten, der die Schule zerstörte. Er behauptete, der verwendete Typ RPO-A habe keine brandstiftende Wirkung. Eine unabhängige Untersuchung, geleitet von Stanislaw Kesajew für die Regionalregierung Nordossetiens, fand jedoch Spuren von Phosphor an einigen Leichen, ein Zeichen dafür, dass die entzündlichen PRO-Z-Artilleriegeschosse verwendet worden waren.

78 Chivers, »For Russians, Wounds Linger in School Siege«; vgl. auch »Russia: Beslan Reports Compared«, RadioFreeEurope/RadioLiberty, 3. Januar 2007, für Kommentare des Augenzeugen Kesajew über den Einsatz russischer Panzer: »Als Vorsitzender der Kommission der Republik und als Mensch, der am Ort der Tragödie anwesend war, bleibe ich dabei, dass die Panzer, lange bevor Geiseln das Gebäude verließen, anfingen zu schießen«; vgl. die Aussage von Kesajews Berater, Israil Totoonti, bei dem Prozess gegen einen an der Geiselnahme beteiligten Terroristen in »Zarema, a kovo nam seichas ubyvats?«, Kommersant, 23. Dezember 2005. Totoonti sagte: »Ich hörte erstmals gegen zwei Uhr nachmittags Schüsse von Panzern. Das war bevor wir begannen, die Geiseln aus der Schule zu ziehen.«

79 Chivers, »For Russians, Wounds Linger in School Siege«.

80 Ebd. Eine unabhängige Untersuchung stellte fest, die Terroristen hätten die Geiseln gezwungen, ihre Kleidungsstücke zu schwenken, um den Streitkräften zu zeigen, dass sie nicht schießen sollten. Aber die Schüsse hörten nicht auf.

81 Chivers, »For Russians, Wounds Linger in School Siege«.

82 Ebd.

83 Kim Murphy, »Critics Detail Missteps in School Crisis«, Los Angeles Times, 17. September 2004.

84 Ebd.

85 Nikolai Sergejew und Zaur Farnjew, »Kommisiya Zavershila Terakt«, Kommersant, 23. Dezember 2006.

86 Ebd.

87 Chivers, »For Russians, Wounds Linger in School Siege«; s. Kim Murphy, »Aching to Know«, Los Angeles Times, 27. August 2005 für einen detaillierten Bericht ehemaliger Geiseln, die beschreiben, wie das Dach zu beben begann, während sie noch in der Schule festgehalten wurden. Der Artikel zitiert eine ehemalige Geisel, einen Sprengstoffexperten von der Armee, mit der Aussage, er glaube, es habe sich um Panzerfeuer gehandelt, »weil das ganze Gebäude bebte, und das waren keine Granaten, das war etwas Größeres. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mehr Angst vor unseren eigenen Leuten als vor den Terroristen«; vgl. auch »Russia: Beslan Reports Compared« und »Zarema, a kovo nam seichas ubyvats?«.

88 »Russia: Beslan Reports Compared«.

89 Nikolai Sergejew und Zaur Farnjew, »Kommisiya Zavershila Terakt«, Kommersant, 23. Dezember 2006.

90 Juri Saweljew, »Beslan: Pravda Zalozhnikov«, www.pravdabeslana.ru/doklad/oglavlenie.htm; Maria Danilova, »Russian Lawmaker Makes Beslan Claims«, Associated Press, 30. August 2006.

91 Andrew Osborn, »Kremlin to Blame for Beslan Deaths, Claims Russian MP«, Independent, 30. August 2006.

92 »Video Rekindles Russian Debate on Blame for Beslan Death Toll«, Associated Press, 31. Juli 2007.

93 Murphy, »Aching to Know«.

94 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Kreml-Insider im August 2017.

95 Catherine Belton, »Putin is Facing his Biggest Challenge«, Moscow Times, 9. September 2004.

96 Ebd.

97 »Poll: Putin’s Popularity at 4-Year Low«, Moscow Times, 23. September 2004.

98 Ansprache von Wladimir Putin, 4. September 2004, www.kremlin.ru/events/president/transcripts/22589.

99 Belton, »Putin is Facing his Biggest Challenge«.

100 Nabi Abdullaev, »Putin: Scrap Popular Vote for Governors«, Moscow Times, 14. September 2004.

101 Nikolai Petrov, »Putin’s Reforms are Dangerous for Russia«, Moscow Times, 15. September 2004.

102 Simon Saradzhyan, »Putin Lashes Out at the US«, Moscow Times, 8. September 2004; Guy Faulconbridge, »Putin Targets Terrorist Financing«, Moscow Times, 6. Oktober 2004.

103 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Kreml-Insider im August 2017.

104 Jason Burke, »London Mosque link to Beslan«, Observer, 3. Oktober 2004. Ein russischer Beamter, Ilja Schabalkin, Sprecher der Streitkräfte im Nordkaukasus, bestätigte gegenüber der Moscow Times, dass der Moscheebesucher, Kamel Rabat Bouralha, beim Versuch der Überquerung der russisch-aserbaidschanischen Grenze von russischen Militärs verhaftet worden war, verweigerte jedoch einen Kommentar dazu, ob er bei der Geiselnahme von Beslan eine Rolle gespielt habe (S. Valery Dzutsev, »Report: 3 British Residents Assisted in Beslan Attack«, Moscow Times, 5. Oktober 2004).

105 Valeria Korchagina, »Putin Tells West not to Meddle in Ukraine«, Moscow Times, 27. Juli 2004.

106 Simon Saradzhyan, »Putin Goes on Stump in Ukraine«, Moscow Times, 27. Oktober 2004; Francesca Mereu, »Putin’s Campaign has Kiev on Edge«, Moscow Times, 28. Oktober 2004.

107 Anatoly Medetsky, »Outrage as Yanukovych Takes the Lead«, Moscow Times, 23. November 2004.

108 Oksana Yablokova, »Youthful Pora Charges Up the People«, Moscow Times, 3. Dezember 2004.

109 Interviews der Autorin mit zwei Vertrauten Putins: eines im März, das andere im November 2014.

110 Simon Saradzhyan, »President Lashes Out at the West«, Moscow Times, 24. Dezember 2004.

111 Wladimir Putin, Jährliche Rede zur Lage der Nation, 25. April 2005, www.kremlin.ru/events/president/news/33219.

112 Wladimir Putin, Jährliche Rede zur Lage der Nation, 26. Mai 2004, www.kremlin.ru/events/president/news/31034.

113 Wladimir Putin, Jährliche Rede zur Lage der Nation, 25. April 2005, www.kremlin.ru/events/president/news/33219.

9 »DER APPETIT KOMMT BEIM ESSEN«

1 Catherine Belton, »Ex-Yukos Chiefs Face Trial Together«, Moscow Times, 17. Juni 2004.

2 Peter Baker, »Russian Oil Tycoons Lose Bid for Release«, Washington Post, 17. Juni 2004.

3 Vgl. Leonid Ragozin, »When Russian Officials Nightmare Your Business, You Can Lose Everything – Even Your Life«, Bloomberg, 29. Januar 2018. Die Situation sollte derart eskalieren, dass im Jahr 2015 200 000 Wirtschaftsklagen eingereicht wurden, von denen letztlich nur 46 000 vor Gericht landeten. Doch 83 Prozent der Geschäftsleute, die in die 200 000 Klagen involviert waren, verloren ihre Unternehmen. Vgl. auch Kathrin Hille, »Business Behind Bars«, Financial Times, 10. August 2018, hier weitere Zahlen zur Untersuchungshaft von Geschäftsleuten. 2016 war mit 6856 Häftlingen ein Höhepunkt erreicht.

4 Laut Statistiken der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und dem ehemaligen stellvertretenden Energieminister und unabhängigen Wirtschaftsexperten Wladimir Milow; Interview der Autorin mit einem ehemaligen Regierungsbeamten 2012. Vgl. auch »Russian Anti-Monopoly Watchdog Says State Grip on Economy Rises«, Wedomosti, 6. Mai 2019. Der Bericht zitiert die Staatliche Antimonopolbehörde (FAS) mit der Aussage, dass der Anteil des Staates an Russlands Bruttoinlandsprodukt 2013 bei über 50 Prozent lag.

5 Interview der Autorin mit Michel im Januar 2013.

6 Interview mit Wladimir Putin, New York Times, 5. Oktober 2003, https://www.nytimes.com/2003/10/05/international/interview-with-president-putin.html.

7 Catherine Belton, »NTV Speculates on Yukos, Terrorists«, Moscow Times, 27. September 2004.

8 Ilja Buljanow, »Sergei Ivanov – Eto Ne Smena Epokh, a navedenie poryadka«, Kommersant, 17. November 2003.

9 Catherine Belton, »Kremlin Playing Oil Game for Keeps«, Moscow Times, 29. Dezember 2003.

10 John McCain, Ausführungen vor dem Senat, 4. November 2003, https://www.aei.org/research-products/speech/senator-mccain-decries-new-authoritarianism-in-russia/.

11 Interview der Autorin mit Thomas E. Graham im September 2018.

12 Insbesondere Graham war immer ein nüchterner Skeptiker gewesen, der früher als seine Kollegen in den Neunzigerjahren die Gefahren betont hat, die darin lagen, die russische Politik der Jelzin-Ära als eine schwarz-weiße Auseinandersetzung zwischen Jelzins jungen Reformern und den Kommunisten zu betrachten. Damals Diplomat in Moskau, verwies er auf die Risiken, welche die auf Clans basierende Politik der Oligarchen für die Demokratie darstellte. Für weitere Informationen s. Hoffman, The Oligarchs, S. 322–323.

13 Interview der Autorin mit Graham im September 2018.

14 Belton, »Kremlin Playing Oil Game for Keeps«.

15 Andrew Jack, »Facing Judgment: Turmoil at Yukos Drains Investors of Their Confidence in Putin’s Russia«, Financial Times, 16. Juni 2004.

16 Catherine Belton, »Nevzlin Offers Shares for Freedom«, Moscow Times, 17. Februar 2004.

17 Für weitere Informationen über die ausgeklügelte Anwendung gerichtlicher Anordnungen in Russland und wie sie etabliert wurden, vgl. den Bericht von Thomas Firestone (ehemaliger Rechtsberater des US-Justizministeriums, US-Botschaft Moskau), »Criminal Corporate Raiding in Russia«, The International Lawyer, Bd. 42, Nr. 4 (Winter 2008), S. 1207–1229.

18 Catherine Belton, »Banks Warn that Yukos May Default«, Moscow Times, 27. April 2004.

19 Jack, »Facing Judgment«. Obwohl es darauf beharrte, dass all seine Tätigkeiten gesetzmäßig gewesen seien, gab das Jukos-Management am Tag vor dem Beginn von Chodorkowskis Prozess bekannt, dass es der Regierung einen Deal anbot, in dessen Rahmen das Unternehmen Aktien ausgeben könnte, um die Steuern zu bezahlen.

20 Catherine Belton, »Putin Tip Powers Yukos Recovery«, Moscow Times, 18. Juni 2004.

21 Interview der Autorin mit einem Kreml-Insider im Juni 2017.

22 Interview der Autorin mit Temerko im Juni 2016.

23 Ebd. Temerko sagte, als er im Verteidigungsministerium arbeitete, sei er zwar Zivilist gewesen, aber Drei- und Viersternegeneräle hätten unter ihm gearbeitet.

24 Ebd.

25 Ebd.

26 Catherine Belton, »Police Surround Yukos Headquarters«, Moscow Times, 5. Juli 2004.

27 Peter Baker, »Court Defeat Brings Yukos to Verge of Bankruptcy«, Washington Post, 4. Juli 2004.

28 Catherine Belton, »Khodorkovsky Offers Deal, Deadline Passes«, Moscow Times, 8. Juli 2004.

29 Erin E. Arvedlund, »Yukos Says it Offered to Pay $8 Billion in Back Taxes«, New York Times, 12. Juli 2004.

30 Valeria Korchagina, »Yukos Production Unit to be Sold«, Moscow Times, 21. Juli 2004.

31 Denis Maternovsky, »Putin Aide Named Head of Rosneft«, St Petersburg Times, 30. Juli 2004.

32 Interview der Autorin mit Temerko im Juni 2016.

33 Guy Faulconbridge, »Dresdner Will Set a Price for Yugansk«, Moscow Times, 13. August 2004.

34 Interview der Autorin mit Graham im September 2018.

35 Gregory L. White und Chip Cummins, »Russia to Form Energy Giant Open to West But Led by Kremlin«, Wall Street Journal, 15. September 2004.

36 Ebd.

37 Peter Baker, »Russia State Gas, Oil Firms Merge; Aim is to Create Dominant International Supplier«, Washington Post, 15. September 2004.

38 Catherine Belton, »Gazprom to Grab Rosneft, Alter Market«, Moscow Times, 15. September 2004.

39 Guy Faulconbridge, »Second Leak Puts Fair Price on Yugansk«, Moscow Times, 4. Oktober 2004.

40 Guy Faulconbridge, »Yugansk Goes on the Block for $8.6 Billion«, Moscow Times, 22. November 2004.

41 Ebd.

42 Interview der Autorin mit Temerko im Juni 2016.

43 Faulconbridge, »Yugansk Goes on the Block for $8.6 Billion«.

44 Martin Sixsmith, Putin’s Oil: The Yukos Affair and the Struggle for Russia, S. 175. (Der Autor hat auch mit Misamore gesprochen.)

45 Interview der Autorin mit Temerko im Juni 2016.

46 Interview der Autorin mit Charles Ryan, dem US-Banker und damaligen Chef der Deutsche UFG, einer Moskauer Vermögensverwaltung, an der die Deutsche Bank mit 40 Prozent beteiligt war, und der eng mit Gazprom und Kudrin zusammenarbeitete, um die westlichen Banken an Bord zu holen.

47 Catherine Belton, »Foreign Banks to Lend Gazprom $13.4 Billion«, Moscow Times, 8. Dezember 2004.

48 Interviews der Autorin mit zwei Personen, die mit der Sache vertraut sind, im September 2018 und im November 2013.

49 Catherine Belton, »Yukos Files for Bankruptcy Protection in Houston«, Moscow Times, 16. Dezember 2004.

50 Catherine Belton, »Report: Gazprom Loan Put on Hold«, Moscow Times, 17. Dezember 2004.

51 Darunter ein Tanker mit Rohöl, das 2002 nach Houston geschickt wurde.

52 Alex Nicholson, »Putin Defends Yukos Unit Sale«, Associated Press, 23. Dezember 2004.

53 Guy Faulconbridge, »Mystery Bidder Wins Yugansk for $9.4 Billion«, Moscow Times, 20. Dezember 2004; Catherine Belton, »Putin Says He Knows Mystery Buyer«, Moscow Times, 22. Dezember 2004.

54 Belton, »Putin Says He Knows Mystery Buyer«.

55 Andrew Osborn, »Rumours Abound as Mystery Buyer is Tracked Down to London Bar«, Independent, 21. Dezember 2004.

56 Belton, »Putin Says He Knows Mystery Buyer«.

57 Ekaterina Derbilowa, Irina Resnik, Swetlana Petrowa, »Pobeditel, pokhozhy na ›Surgutneftegaz‹«, Wedomosti, 21. Dezember 2004. Die Manager waren Igor Minibajew und Walentina Komarowa, beide im mittleren Management bei Surgutneftegas.

58 Interview der Autorin mit Milow im November 2013, mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Timtschenko im Juni 2014 und mit einem hochrangigen russischen Bankier im Mai 2015; Unternehmensunterlagen zeigen, dass die Baikal-Finanzgruppe von einem anderen undurchsichtigen Unternehmen gegründet wurde, OOO Makoil, das einem weiteren Surgutneftegas-Manager gehörte, Alexander Schernowkow, der später im Vorstand von Surgut saß. »Die Baikal-Finanzgruppe war eine Konstruktion von Gennadi Timtschenko«, sagte ein ehemaliger Geschäftspartner von Timtschenko.

59 Anna Raff, »State-Owned Rosneft Buys Mystery Buyer of Yukos Unit Auction«, Dow Jones Newswires, 23. Dezember 2004.

60 Interview der Autorin mit einem westlichen Banker, der mit Gazprom an dem Jugansk-Gebot zusammengearbeitet hat, im November 2013.

61 »Kto Oplatil ›Yugansk‹«, Wedomosti, 3. Juni 2005; Catherine Belton, »The Money Trail Leading to Yugansk«, Moscow Times, 6. Juni 2005. Die Daten der Zentralbank zeigten, dass am 30. Dezember 2004 5,3 Milliarden Dollar von einem föderalen Konto bei der Zentralbank an die staatliche Wneschekonombank überwiesen wurden. Am selben Tag erhielt die Wneschekonombank dieselbe Summe in Wechseln von Rosneft-Tochtergesellschaften, und Rosneft erhielt im Gegenzug dieselbe Summe auf sein Konto bei der ebenfalls staatlichen Sberbank. Dann überwies die Baikal-Finanzgruppe, die auch ein Konto bei der Sberbank besaß, die übrigen 7,6 Milliarden Dollar, die sie für Jugansk schuldete, an das Justizministerium. Analysten sagten, es habe so ausgesehen, als hätte Rosneft das Geld an die Baikal-Finanzgruppe überwiesen.

62 Catherine Belton, »Chinese Lend Rosneft $6 Billion for Yugansk«, Moscow Times, 2. Februar 2005.

63 Catherine Belton, »Putin Demotes Advisor Illarjonov«, Moscow Times, 11. Januar 2005.

64 Interview der Autorin mit Illarionow im Januar 2005.

65 Catherine Belton, »Houston Court Rejects Yukos Appeal«, Moscow Times, 28. Februar 2005.

66 Interview der Autorin mit Temerko im Juni 2016.

67 Interview der Autorin mit einem westlichen Mittelsmann, der an dem Prozess beteiligt war, im Januar 2017.

68 Ebd.

69 Isabel Gorst, »Exxon and Rosneft Sign Arctic Deal«, Financial Times, 30. August 2011.

70 Die Autorin hat diese E-Mails erhalten; sie sind Teil eines laufenden Verfahrens in den Niederlanden.

71 Catherine Belton, »Half of Rosneft IPO Goes to 4 Buyers«, Moscow Times, 17. Juli 2006.

72 Interview der Autorin mit Temerko im Juni 2016.

73 Catherine Belton, »Banks Want Yukos Ruled Bankrupt«, Moscow Times, 13. März 2006.

74 Ebd.

75 Catherine Belton, »Creditor Banks Sell Yukos Loan to Rosneft«, Moscow Times, 16. März 2006.

76 Catherine Belton, »Western Banks Fund Rosneft Move on Yukos«, Financial Times, 21. März 2007.

77 Catherine Belton, »Analysts Skeptical as BP Quits Yukos Auction at First Stage«, Financial Times, 28. März 2007.

78 Catherine Belton, »Russian Bargain That Comes at a Price«, Financial Times, 5. April 2007.

79 Ebd.

80 Catherine Belton, »The State’s Unsated Appetite«, Financial Times, 20. April 2007.

81 Catherine Belton, »Yukos Finally Expires, Victim of its Battle with the Kremlin«, Financial Times, 11. Mai 2007.

82 Chodorkowskis Schlussplädoyer, 11. April 2005. Vollständige Transkription: https://www.freerepublic.com/focus/news/1382298/posts.

83 Valeria Korchagina, »Yukos Trial Ends with Applause«, Moscow Times, 12. April 2005.

84 Augenzeugenbericht, basierend auf dokumentarischem Filmmaterial. Das Moskauer Stadtgericht reagierte auf eine Kommentaranfrage zu dem Bericht mit den Worten, es handle sich um eine »Erfindung, die keines Kommentars bedarf. Die Rechtmäßigkeit und Begründung der Urteile, die aufgrund dieser Kriminalfälle ergingen, wurden von allen Gerichten des Landes geprüft und darüber hinaus vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte untersucht. Die Rechtmäßigkeit der Urteile wurde bestätigt.« (Der ECHR hat jedoch im Januar 2020 entschieden, dass Chodorkoswki 2009 und 2010 ein fairer Prozess verweigert wurde, als er wegen weiterer Vorwürfe wegen Untreue und Geldwäsche verurteilt wurde. Die Weigerung des russischen Richters, »der Verteidigung zu erlauben, die Staatsanwaltschaft und Zeugen der Verteidigung zu hören und wichtige Zeugenaussagen von Experten oder entlastende Beweismittel zuzulassen«, habe Chodorkowskis Rechte verletzt, erkannte der ECHR.)

85 Ebd.

86 Ebd.

87 Valeria Korchagina, »So Far, Verdict Appears to be Guilty«, Moscow Times, 17. Mai 2005.

88 Catherine Belton, »Judges Drag Out Verdict for a Second Day«, Moscow Times, 18. Mai 2005.

89 Lyuba Pronina, »Nine Years for Khodorkovsky and Lebedev«, Moscow Times, 1. Juni 2005.

90 Catherine Belton, »Shock and Then Boredom in Court«, Moscow Times, 1. Juni 2005.

91 Ebd.

92 Augenzeugenbericht.

93 Ebd.

94 Ebd.

95 Ebd.

96 Valeria Korchagina, »Court Rejects Khodorkovsky Appeal«, Moscow Times, 23. September 2005.

97 Ebd.

98 Nabi Abdullaev, »Khodorkovsky Jailed in Polluted Chita«, Moscow Times, 21. Oktober 2005.

99 Augenzeugenbericht.

100 Ebd.

101 Kathrin Hille, »Business Behind Bars«, Financial Times, 10. August 2018.

10 OBSCHAK

1 Pawel Miledin, Anna Schtscherbakowa, Swetlana Petrowa, »Sogaz prodali v Piter. Samy pribylny v Rossii strakhovschik dostalsya banku ›Rossiya‹«, Wedomosti, 21. Januar 2005.

2 Interview der Autorin mit Wladimir Milow im Oktober 2011.

3 Catherine Belton, »A Realm Fit for a Tsar«, Financial Times, 1. Dezember 2011.

4 Vgl. den exzellenten Bericht von Neil Buckley und Arkady Ostrovsky, »Putin’s Allies are Turning Russia into a Corporate State«, Financial Times, 18. Juni 2006.

5 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier in Genf im Dezember 2013.

6 Buckley und Ostrovsky, »Putin’s Allies are Turning Russia into a Corporate State«.

7 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011; Oleg Roldugin, »Kak za Kammenym Ostrovom, Kuda Peresilsya znamenity Putinsky Dachny Kooperativ ›Ozero‹«, Sobesednik, 26. Februar 2014.

8 Eine Künstlerin bei einem dieser Events beschrieb dies alles später: Natalja Wetlizkaja, »Netsenzurnaya Skazka«, LiveJournal, 15. August 2011.

9 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011.

10 Ebd.; vgl. auch Jewgenija Albaz, »Chisto Konkretny Kandidat«, New Times, 26. Februar 2012.

11 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011.

12 Ebd.

13 Ebd.

14 Laut einem ehemaligen Verbindungsmann des KGB und laut Dokumenten, die von einem abtrünnigen KGB-Mitglied, Wladimir Mitrochin, aus der Sowjetunion hinausgeschmuggelt wurden.

15 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011.

16 Interview der Autorin mit einem früheren KGB-Beamten im März 2014.

17 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011.

18 Dokumenten zufolge, die Kolesnikow der Autorin zur Verfügung gestellt hat.

19 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011 und Dokumente, die der Autorin vorlagen.

20 Dokumenten zufolge, die Kolesnikow der Autorin zur Verfügung gestellt hat; Axept gehörte einem Verwandten von Putin, dem Enkel seines Onkels, Michail Schelomow, das Unternehmen war mit 4,5 Prozent an der Bank Rossija beteiligt. Abros war zu 100 Prozent Eigentum der Bank Rossija.

21 Alexej Roschkow, Irina Resnik, Anna Baraulina und Jelena Miasina, »Pristroili 3% Gazproma. ›Sogaz‹ kupil Kompaniyu upravlyayushchuyu rezervami ›Gazfonda‹«, Wedomosti, 23. August 2006; Belton, »A Realm Fit for a Tsar«.

22 Von Anfang an waren das Leader Asset Management und Gazfond eng miteinander verknüpft. Die beiden Unternehmen teilten sich die Büros, und an den Wänden des Konferenzraums von Gazfond prangte das Leader-Logo. Details zum Management von Gazfonds 6-Milliarden-Dollar-Rentenfonds existierten kaum. (Details darüber, was mit Gazproms 7-Milliarden-Anteil an der Bilanzsumme von Gazfond geschah, waren noch spärlicher. 2008 verschwanden diese Anteile denn auch ohne jegliche Erklärung oder Berichterstattung.) Gazfond wurde sofort in die Umlaufbahn der Bank Rossija gezogen. Nikolai Schamalow, der Zahnarzt, der zunächst Siemens-Vertreter und dann Putins Freund wurde und außerdem Kolesnikows Geschäftspartner war, ließ seinen Sohn Juri im August 2003 als Vorstandsvorsitzenden von Gazfond einsetzen, also bereits vor Beginn der Transfers.

23 Gazfond hatte nach und nach einen Anteil von insgesamt 20 Prozent an einem Moskauer Energieerzeuger namens Mosenergo erworben – und Ende 2006 entschied der Gazprom-Vorstand, dass das Unternehmen seinen Mehrheitsanteil an der Gazprombank (50 Prozent plus eine Aktie) gegen Gazfonds 20-Prozent-Anteil an Mosenergo im Wert von damals 1,8 Milliarden eintauschen würde. Als kurz nach dem Deal (Anfang 2007) ein neues Gesetz in Kraft trat, das Pensionsfonds verbot, mehr als 10 Prozent nichtgehandelter Aktien zu besitzen, überwies Gazfond den Anteil an das Leader Asset Management, womit die Bank Rossija die Kontrolle darüber gewann.

24 Belton, »A Realm Fit for a Tsar«; vgl. auch Boris Nemzow und Wladimir Milow, »Putin I Gazprom«, Nezavisimy Ekspertny Doklad, 2. Oktober 2008.

25 Interview der Autorin mit Milow im September 2011.

26 Belton, »A Realm Fit for a Tsar«.

27 Interview der Autorin mit Milow im September 2011. Die Schätzung beinhaltete den Anteil von 3 Prozent im Wert von 7,7 Milliarden Dollar, den Gazfond an Gazprom hielt; vgl. zu dieser Schätzung Nemzow und Milow, »Putin I Gazprom«.

28 Interview der Autorin mit Milow im September 2011.

29 Ebd.

30 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011.

31 Ebd.

32 Ebd.

33 Nach dem Bekanntwerden von Kolesnikows Vorwürfen verkaufte Schamalow seinen Anteil an dem Palast an einen anderen Geschäftsmann aus dem Umfeld von Putins Kreml, Alexander Ponomarenko. Vgl. Rinat Sagdjew und Irina Resnik, »Troe iz Dvortsa«, Wedomosti, 4. April 2011.

34 Interview der Autorin mit einer Person, die mit Schamalow und Putin vertraut ist.

35 Interview der Autorin mit Peskow im November 2011.

36 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011.

37 Der Film heißt Brilliantovaya Ruka. Sergej Pugatschow bestätigte, dass Putin hinter den Kulissen nach dem Polizeichef in dem Film Michail Iwanowitsch benannt wurde.

38 Interview der Autorin mit Kolesnikow im September 2011.

39 Die Bank Rossija war ein Schlupfwinkel für Putins engste Kumpane geworden. Seine wichtigsten geschäftlichen Partner kauften und verkauften ihre Anteile an der Bank: Nur Kowaltschuk blieb konstant der größte Teilhaber mit 37,6 Prozent Anfang 2005, als die Übernahme der Sogas-Anteile durchgeführt wurde. Timtschenkos Ölhandel International Petroleum Products hatte zwischen 1998 und 2002 20,7 Prozent besessen, während sein anderes Handelsunternehmen Kinex diesen Anteil bis Ende 2003 behielt. Es war außerdem eine Zeit lang eine Schnittstelle für Elemente aus der organisierten Kriminalität, mit denen Putin zu tun hatte. Zwei Jahre lang, von 1998 bis 1999, besaß Gennadi Petrow, ein Anführer der Tambow-Gruppe, 2,2 Prozent der Bank, während einer seiner Geschäftspartner, Sergej Kusmin, weitere 2,2 Prozent hielt – Teile eines Netzwerks eng verknüpfter Unternehmen, das damals insgesamt 14 Prozent zu besitzen schien. Es war ein verräterisches Zeichen für das Bündnis mit der organisierten Kriminalität, das Putins KGB-Männer geschmiedet hatten, um die Stadt – und später das Land – ihren eigenen Interessen gemäß zu führen. Dieses Bündnis kam später überaus deutlich zum Vorschein, als Gennadi Petrow 2009 in Spanien im Rahmen einer weitreichenden Ermittlung gegen russische Geldwäsche über den spanischen Immobilienmarkt verhaftet wurde. Der Fall basierte zum Teil auf mitgeschnittenen Gesprächen, in denen Petrow und seine Geschäftspartner über Kontakte zu den höchsten Ebenen der Macht im Kreml sprachen. Petrows Frau lebte währenddessen weiter auf dem Gelände der Kamenny-Insel, wo Kolesnikow, Kowaltschuk und andere Anteilseigner der Bank Rossija ihren Wohnsitz hatten.

40 Jewgenija Albaz, »Chisto Konkretny Kandidat«, New Times, 26. Februar 2012.

41 Interview der Autorin mit einem ehemaligen KGB-Beamten im Mai 2013.

42 Interview der Autorin im Dezember 2012.

43 Belton und Buckley, »On the Offensive: How Gunvor Rose to the Top of Oil Trading«, Financial Times, 14. Mai 2008.

44 Ebd.

45 Ebd.; Interview der Autorin mit einem ehemaligen Petroval-Händler im Mai 2007. (Gunvor legte selten seine Zahlen offen. 2008 sagte Törnqvist nur, er rechne mit einem Jahresgewinn »in Höhe von Hunderte[n] Millionen« aus Umsätzen in Höhe von 70 Milliarden Dollar. Andere Ölhändler jedoch äußerten, dass ihnen diese Summe ausgesprochen niedrig erscheine: Einer von ihnen schätzte, dass Glencore, das damals seine Gewinne ebenfalls nicht offenlegte, etwa 6 Milliarden Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 140 Milliarden Dollar gemacht habe.) 2010, im ersten Jahr, als Gunvor begann, seine Erträge zu veröffentlichen, benannte es seinen Nettogewinn nach Steuern für das Jahr mit 299 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 96 Milliarden.

46 Interview der Autorin in Genf im Februar 2013.

47 Als ich Törnqvist 2008 interviewte, gab er nur an, der dritte Teilhaber sei »ein privater Geschäftsmann, der nichts mit Politik zu tun hat«. Die Identität dieses dritten Teilhabers wurde 2012 von Roman Schleinow enthüllt: Es handelte sich um Pjotr Kolbin, einen weiteren Petersburger Geschäftsmann, den Timtschenkos Genfer Partner als »einen engen Freund« von Putin beschrieben. Vgl. Roman Schleinow, »Tainstvennym tretim vladeltsem Gunvor byl Peterburgets Petr Kolbin«, Wedomosti, 8. Oktober 2012. Einer von Timtschenkos früheren wichtigsten Geschäftspartnern erklärte, er könne erst »in zehn Jahren« sagen, wer Kolbin sei.

48 Andrej Wandenko, »Gennady Timchenko: Za Vsyo v Zhizni Nado Platits. I za znakomstvo s rukovodstvom strany tozhe« (Interview mit Timtschenko), ITAR-TASS, 4. August 2014.

49 Ebd. In dem Interview sagt Timtschenko, Edward Snowden habe ihn gelehrt, »diese Technik vorsichtiger zu verwenden. Wir werden beobachtet.«

50 Andrew Higgins, Guy Chazan und Alan Cullison, »The Middleman: Secretive Associate of Putin Emerges as Czar of Russian Oil Trading – In First Interview, Gennady Timchenko Denies Ties«, Wall Street Journal, 11. Juni 2008.

51 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014. Timtschenko ließ durch seine Anwälte mitteilen, jegliche Mutmaßung, hinsichtlich seines Kontakts zu Putin gebe es irgendeine Art von »Geheimnis«, sei absurd.

52 Ebd.

53 Luke Harding, »Secretive Oil Firm Denies Putin has Any Stake in its Ownership: Company Rejects Claims it Benefits from Kremlin Ties«, Guardian, 22. Dezember 2007.

54 »Russian President Says Claims That He Has Amassed a Personal Fortune Are Nonsense«, Associated Press, 14. Februar 2008.

55 Interview der Autorin mit Pugatschow im Januar 2015.

56 Interview der Autorin mit einem ehemaligen KGB-Beamten und engen Geschäftspartner von Timtschenko im Mai 2014.

57 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon aus Putins nahem Umfeld im September 2014.

58 Finanzministerium der Vereinigten Staaten, »Treasury Sanctions Russian Officials, Members of the Russian Leadership’s Inner Circle, and an Entity for Involvement in the Situation in Ukraine«, 20. März 2014, https://www.treasury.gov/press-center/press-releases/pages/jl23331.aspx. Das US-Finanzministerium hat keine Details veröffentlicht. Einige Hinweise auf eine enge finanzielle Beziehung zwischen Timtschenko und Putins Familie sind 2015 bei einer investigativen Recherche von Reuters aufgetaucht. 2012 hat Timtschenko das Eigentum an einer 3,7-Millionen-Dollar-Villa an der südfranzösischen Küste, in Biarritz, für einen nicht bekannt gegebenen Preis an den Mann übertragen, der bald Putins jüngste Tochter heiratete, Kirill Schamalow (Stephen Grey, Andrei Kuzmin und Elizabeth Piper, »Putin’s Daughter, a Young Billionaire and the President’s Friends«, Reuters, 10. November 2015). Ein Jahr nach der Hochzeit von Schamalow und Putins jüngster Tochter 2013 erwarb Schamalow darüber hinaus 17 Prozent von Russlands größtem Petrochemiekonzern Sibur für eine unbekannte Summe von Timtschenko mithilfe eines Darlehens in Höhe von 1 Milliarde Dollar von der eng mit Putins Leuten verknüpften Gazprombank (Jack Stubbs, Andrei Kuzmin, Stephen Grey und Roman Anin, »The Man Who Married Putin’s Daughter and then Made a Fortune«, Reuters, 17. Dezember 2015). (Ein Sprecher Timtschenkos sagte, die Übernahme habe zu einem Börsenpreis stattgefunden.)

59 Dieser Abschnitt basiert auf Dutzenden Stunden von Interviews, die die Autorin mit einem in Genf ansässigen Geschäftspartner von Timtschenko zwischen Dezember 2012 und April 2015 geführt hat. Anzeichen für Goutchkoffs Bankbeziehungen mit Timtschenko tauchten in geleakten Bankunterlagen von HSBC auf, die vom International Consortium for Investigative Journalists veröffentlicht wurden. Diesen Daten zufolge eröffneten Timtschenko und seine Tochter Xenia Ende März 2007 Konten bei der HSBC-Privatbank in Genf – nur sechs Wochen nachdem die HSBC erklärt hatte, dass Goutchkoff und sein Team von der hundertachtzig Jahre alten Schweizer Privatbank Julius Bär herübergewechselt seien, um das russische Privatkundengeschäft zu leiten. Mit Verweis auf das Schweizer Bankengeheimnis verweigerte Goutchkoff jeglichen Kommentar. Auch die HSBC war nicht bereit, Fragen zu Goutchkoffs Kunden zu beantworten, deutete aber an, dass ihr bekannt war, dass er tiefe Verbindungen nach Russland hat. Die Bank habe ihn eingestellt, weil sie ihre Präsenz auf dem russischen Markt ausweiten wollte. Zwei Jahre nachdem Goutchkoff bei der Privatbank angefangen hatte, startete die HSBC eine 200 Millionen Dollar teure Kampagne, um ihre Russlandpräsenz auszubauen, und Goutchkoff wurde Vorstandsmitglied von HSBC Russland.

60 Es handelt sich um zwei Personen, die Geschäftsbeziehungen mit Goutchkoff unterhielten, im Dezember 2012 und im September 2013.

61 Interviews der Autorin in Genf von Dezember 2012 bis April 2015; vgl. auch das Interview, das Goutchkoff banki. ru gegeben hat: Ivan Goutchkov [= Iwan, d. h. Jean Goutchkoff]: »Rossiyaodna iz takikh stran, kuda seichas vygodno investirovats«, 30. Dezember 2015.

62 Interview der Autorin mit einem ehemaligen HSBC-Mitarbeiter in Moskau im Juli 2013.

63 Interview der Autorin in Genf im Mai 2013.

64 Interviews der Autorin mit zwei von Goutchkoffs Genfer Geschäftspartnern im April und im Dezember 2013, im Januar und im März 2014, im Januar und im März 2015.

65 Ebd. Petrotrade war der Teil von Rappaports Imperium, das dem Milliardär das meiste Geld eingebracht hat. Dem Unternehmen gehörte eine riesige aktive Ölraffinerie in Antwerpen, die lange mit Schiffsladungen sowjetischen Rohöls über das sowjetische Ölhandelsmonopol versorgt worden war.

66 Interviews der Autorin mit einem Geschäftspartner im September 2014, mit einem zweiten in Genf im Dezember 2013 und einem dritten im April 2014.

67 Interview der Autorin mit einem Genfer Geschäftspartner in Genf im Dezember 2013. Über seine Anwälte bestritt Timtschenko, das Kloster Walaam mit Goutchkoff und Putin besucht zu haben.

68 Interviews der Autorin mit zwei von Goutchkoffs Geschäftspartnern im September 2014 und in Genf im Dezember 2012 sowie im Mai 2014.

69 Interview der Autorin mit einem Goutchkoff-Geschäftspartner in Genf im Dezember 2013.

70 Interview der Autorin mit einem ehemaligen ranghohen KGB-Beamten mit engen Kontakten zu den Genfer Geldmännern im Juni 2014.

71 Interview der Autorin mit einem Putin-Unterstützer im Januar 2017.

72 Ein hochrangiger US-Beamter sagte in einem Interview im September 2015: »Wenn man Milliarden Dollar zur Verfügung hat, kann das nicht alles privat sein.« Es galt als ausgemacht, dass Timtschenko »ein Treuhänder von Putins Privatvermögen und von Konten war, die den Charakter strategischer Schwarzgeldkonten hatten«. Ein anderer hochrangiger US-Beamter sagte damals in einem Interview, mit Sanktionen gegen Putins Geschäftsfreunde ziele die US-Regierung auf genau diese Art von Vermögen ab: »Wir glauben, dass der Wohlstand einiger seiner Partner, insbesondere von Timtschenko, aber auch anderen, mit Putins Geld zusammenhängt. Einer der Wege, wie er sein Privatvermögen lagern kann, ist, dass sie das für ihn übernehmen: Er muss es Leuten, denen er vertraut, treuhänderisch übergeben, damit es keine belastenden Dokumente gibt. Dann werden die russischen Oligarchen, insbesondere die treu ergebenen, von Putin angewiesen, Geld für staatliche Projekte auszugeben.« Timtschenkos Anwälte sagten, weder Timtschenko noch eine seiner Firmen hätten je irgendwelche Vermögenswerte von Putin gehalten oder gemanagt: »Unser Klient und seine Unternehmen stehen und standen nie mit irgendwelchen Vermögenswerten von Herrn Putin in Verbindung.«

73 Siehe Kapitel 2.

74 Interview der Autorin mit Pannikow im April 2008; vgl. auch Belton und Buckley, »On the Offensive«.

75 Interview der Autorin im August 2019.

76 Interviews der Autorin mit drei Personen aus de Pahlens näherem Umfeld.

77 Interview der Autorin in Genf im Dezember 2013.

78 Interviews der Autorin in Genf im Mai 2014 und mit Malofejew im April 2014.

79 Interview der Autorin mit einem ehemaligen ranghohen russischen Geheimdienstmitarbeiter im Mai 2018. Vgl. auch Roman Schleinow, »Kak Knyazya Aleksandra Trubetskovo zaverbovali v Svyazinvest«, Wedomosti, 15. August 2011.

80 Ebd.; Trubezkoi arbeitete damals dort, als der sowjetische KGB-Beamte Wladimir Wetrow mit einer Liste von Sowjetbeamten, die am Technologieschmuggel beteiligt waren, in den Westen überlief. Doch Trubezkoi arbeitete weiter bei Thomson und versorgte Schtschogolew und TASS mit Computern.

81 Interview der Autorin in Genf im Mai 2014.

82 Ebd.; sowie Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier, der damals dem Politbüro zugearbeitet hat und mit de Pahlen befreundet war, im Juni 2014.

83 Interviews der Autorin mit einem ehemaligen KGB-Partner im März 2013 und im März 2014.

84 Interview der Autorin in Genf im Dezember 2013.

85 Interviews der Autorin in Genf im Mai 2014 und mit Malofejew im April 2014.

86 Interview der Autorin mit Malofejew im April 2014.

87 Interview der Autorin mit zweien der Genfer Geldmänner in Genf im Mai 2014.

88 Interview der Autorin in Genf im Mai 2013.

89 Interview der Autorin in Genf im Dezember 2013.

90 Interview der Autorin in Genf im Mai 2014.

91 Interview der Autorin in Genf im März 2014.

92 Ebd.

93 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018.

94 Simon Saradzhyan, »Russia Rethinks its CIS Policy«, Moscow Times, 24. August 2005.

95 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018.

96 Ebd.

97 Catherine Belton, »The Mob, an Actress and a Pile of Cash«, Moscow Times, 27. November 2003.

98 Ebd.

99 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018.

100 Andrew Kramer, »Russia Cuts Off Gas to Ukraine as Talks on Pricing and Transit Terms Break Down«, New York Times, 2. Januar 2006.

101 Andrew Kramer, »Russia Restores Most of Gas Cut to Ukraine Line«, New York Times, 3. Januar 2006.

102 Catherine Belton, »Rosukrenergo Emerges as Winner in Gas Deal«, Moscow Times, 10. Januar 2006.

103 Steven Lee Myers, »Ukraine’s Leader Dismisses Parliament’s Vote to Fire Premier«, New York Times, 12. Januar 2006.

104 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018.

105 Laut dem Vertrag sollte RosUkrEnergo 41 Milliarden Kubikmeter günstigeren Gases aus Turkmenistan kaufen und bis zu 15 Milliarden Kubikmeter aus Kasachstan und Usbekistan. Nur 17 Milliarden Kubikmeter sollten von Russland zu einem Preis von 230 Dollar pro 1000 Kubikmeter gekauft werden; fast alles davon konnte für 280 Dollar pro 1000 Kubikmeter an Europa mit unmittelbarem Gewinn weiterverkauft werden, da die Ukraine nur 60 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich benötigte.

106 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018.

107 Ebd.; vgl. auch Isobel Koshiw, »Dmytro Firtash: The Oligarch who Can’t Come Home«, Kyiv Post, 26. Dezember 2016.

108 Ebd.; Rybatschuk deutete an, der Deal sei durch Firtaschs enge Beziehungen zu Juschtschenkos Bruder Petro zustande gekommen. (Firtasch hat Petro und Juschtschenkos andere Verwandte kurz nach dessen Amtsantritt als Präsident in die Vereinigten Staaten geflogen, sagte ein ehemaliger westlicher Beamter.) Zu Firtaschs Netzwerk gehörte auch ein syrischer Geschäftsmann mit engen Verbindungen zum syrischen und zum russischen Geheimdienst, Hares Youssef, von dem Rybatschuk behauptete, er sei ein »Banker« der Juschtschenko-Familie.

109 Catherine Belton, »Gas Trader Keeps Orange Team Apart«, Moscow Times, 24. März 2006.

110 Andrew Kramer, »Ukraine Leader Forced to Name Ex-Rival as Prime Minister«, New York Times, 3. August 2006.

111 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018.

112 Interview der Autorin mit einem russischen Wirtschaftsboss, der Firtasch und Putin kennt, im Oktober 2018.

113 Bericht basiert auf Interviews der Autorin mit früheren Geschäftspartnern von Mogilewitsch und ehemaligen westlichen Beamten sowie auf einem der Autorin vorliegenden Dokument des US-Justizministerium über Mogilewitschs Aktivitäten.

114 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im März 2018; Interview der Autorin mit einem ehemaligen westlichen Beamten im September 2018.

115 Interviews der Autorin mit zwei früheren Geschäftspartnern von Mogilewitsch: eins im März und das andere im Juli 2018.

116 Interviews der Autorin mit zwei früheren Geschäftspartnern von Mogilewitsch im März und April 2018.

117 Interview der Autorin mit Gordon im Mai 2007.

118 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im März 2018. Michailow gilt als Chef der Solnzewskaja. Das FBI hat Michailow in den Neunzigern als ein Oberhaupt der Solnzewskaja-Organisation identifiziert, die es als die mächtigste eurasische Gruppe der organisierten Kriminalität bezeichnete. Sie sei in Waffen- und Drogenhandel und Geldwäsche involviert. Michailow wurde 1996 in der Schweiz verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein, und er saß zwei Jahre lang in Untersuchungshaft. Ein Hauptzeuge wurde erschossen. Michailow wurde später von einer Jury freigesprochen, bekam eine Entschädigung zugesprochen und kehrte nach Russland zurück.

119 Ebd.

120 Der zweite frühere Geschäftspartner von Mogilewitsch war der Ansprechpartner dieser Gruppen für die Durchführung von Investitionen, da diese selbst nicht wussten, wie man so etwas angeht.

121 Interview der Autorin mit einem ehemaligen westlichen Beamten im September 2018.

122 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im Juli 2018.

123 Interview der Autorin mit einem ehemaligen westlichen Beamten im September 2018.

124 FBI-Archiv: FBI Ten Most Wanted Fugitives, 21. Oktober 2009, https://archives.fbi.gov/archives/news/stories/2009/october/mogilevich_102109.

125 Gregory L. White, David Crawford und Glenn R. Simpson, »Ukrainian Investor Hid Identity to Win Business«, Wall Street Journal, 28. April 2006.

126 Stefan Wagstyl und Tom Warner, »Gazprom’s Secretive Ukrainian Partner Tells of Lone Struggle to Build Business«, Financial Times, 28. April 2006.

127 Für weitere Informationen dazu siehe Tom Warner, »Disputed Links to an Alleged Crime Boss«, Financial Times, 14. Juli 2006, und Global Witness Report, »It’s a Gas: Funny Business in the Turkmen-Ukraine Gas Trade«, 25. Juli 2006. Zudem hat das US-Justizministerium Ermittlungen bezüglich Firtaschs Verbindungen zu Mogilewitsch eingeleitet, vgl. Glenn R. Simpson, »US Probes Possible Crime Links to Russian Natural Gas Deals«, Wall Street Journal, 22. Dezember 2006.

128 WikiLeaks: Depesche des US-Botschafters in der Ukraine »Ukraine: Firtash Makes his Case to the USG«, 10. Dezember 2008, https://wikileaks.org/plusd/cables/08KYIV2414_a.html. Firtasch hat sich seither bemüht, einige dieser Kommentare zurückzunehmen und dem Magazin Time gegenüber 2017 gesagt, er sei nie Mogilewitschs Partner gewesen. »Er ist Ukrainer. (…) Das halbe Land kennt ihn. Na und? (…) Ihn zu kennen heißt nicht, für ihn zu arbeiten.«

129 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im März 2018.

130 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018. Janukowitsch war der schroffe ehemalige Gouverneur der ostukrainischen Schotter- und Stahlwerkregionen, der kein Blatt vor den Mund nahm und immer enge Kontakte mit Russland gehalten hatte. In seiner Jugend hatte er regelmäßig im Gefängnis gesessen und sich dann mit dem größten Stahlmagnaten der Region, Rinat Achmatow, angefreundet, dessen eigene Vergangenheit von Bandenkriegen geprägt war. Achmatow war der größte finanzielle Unterstützer von Janukowitschs Partei der Regionen gewesen. Aber als einer von Janukowitschs wichtigsten Beratern ihn im Laufe des Jahres 2006 Firtasch vorstellte, war Janukowitsch froh, eine Alternative zu haben. »Man sagte ihm: ›Sie werden Ihren eigenen Banker haben. Sie sind nun nicht mehr abhängig von Achmatow‹«, sagte Rybatschuk, Juschtschenkos ehemaliger Leiter der Präsidialverwaltung. »Irgendwann stellte Firtasch erfolgreich Putins Einfluss auf Janukowitsch dar. Der Plan war, ihn richtig zu korrumpieren.«

131 Laut einer Klage, die Julija Timoschenko, die ehemalige Ministerpräsidentin, 2012 in den USA gegen RosUkrEnergo eingereicht hat; Interview mit dem Anwalt von Timoschenko in Zerkalo Nedeli, Gorshenin Weekly, 13. Februar 2012.

132 Hans-Martin Tillack, »Die Gazoviki, das Geld und die Gier«, Stern, 13. September 2007; Kupchinsky, »The Shadowy Side of Gazprom’s Expanding Central«.

133 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier im August 2013.

134 Vgl. Kapitel 1; diese Information stammt aus einer Untersuchung des Bundestags.

135 Förster, Auf der Spur, S. 86.

136 In einem Deal 2005 hatte er einen bulgarischen Mobilfunkbetreiber von dem mutmaßlichen russischen Mafioso Michail Tschernoi erworben, der in den Neunzigern einen Großteil von Russlands Aluminiumindustrie besaß, und machte fast 1 Milliarde Euro Gewinn, als er den Anbieter kurz darauf an Telekom Austria weiterverkaufte.

137 Schlaffs Verbündeter Michael Hason kam in den Vorstand, während ein wichtiger Geschäftspartner von Schlaff, ein Ölhändler namens Robert Nowikovsky (dessen Unternehmen Jurimex Öl des russischen Mineralölgiganten Surgutneftegas an Belarus verkauft hatte und gute Kontakte zu Putins engem Geschäftsfreund Gennadi Timtschenko pflegte), einen Anteil von 20 Prozent daran besaß. Ein weiterer Achimow-Gesandter von IMAG, Peter Hänseler, der ehemalige Oberst des österreichischen Geheimdienstes, spielte angeblich auch eine Rolle dabei, es aufzubauen: Roman Kupchinsky, »The Shadowy Side of Gazprom’s Expanding Central European Gas Hub«, Eurasia Daily Monitor, Bd. 5, Ausgabe 217, Jamestown Foundation, 12. November 2008.

138 Ebd. Es gab außerdem personelle Überschneidungen mit RosUkrEnergo: Ein Vorstandsmitglied von RosUkrEnergo, ein Schweizer Buchhalter namens Dr. Hans Baumgartner, war Präsident des Wiener Centrex-Ablegers und half bei der Gründung der Gesamtgruppe.

139 Tillack, »Die Gazoviki, das Geld und die Gier«; Kupchinsky, »The Shadowy Side of Gazprom’s Expanding Central European Gas Hub«.

140 Roman Kupchinsky, »Gazprom’s European Web«, Jamestown Foundation, Februar 2009.

141 Gidi Weitz, »The Schlaff Saga: Money Flows into the Sharon Family Accounts«, Haaretz, 7. September 2010. Ein Getreidehandel, der seinem engen Geschäftspartner Robert Nowikovsky gehörte, hatte 2002 3 Millionen Dollar auf das Konto zweier Söhne Sharons überwiesen, genau zu dem Zeitpunkt, als Schlaff eine Lobbykampagne startete, um ein schwimmendes Casino vor der israelischen Küste bauen zu können. Die Ermittlungen der israelischen Polizei endeten jedoch an der österreichischen Grenze. Als sie versuchte, Schlaff und seine Wiener Partner zu befragen, wurde sie abgeblockt. »Schlaff ist ein einflussreicher, angesehener Mann in Österreich, das, wenngleich es sich um ein europäisches Land handelt – sagen wir, nicht immer auf die angemessenste Art und Weise geführt wird«, sagte ein Ermittler der israelischen Polizei der israelischen Tageszeitung Haaretz.

142 Ebd.

143 Kupchinsky, »Gazprom’s European Web«.

144 Depesche des US-Botschafters in Italien, Ronald P. Spogli, vom 26. Januar 2009, veröffentlicht bei WikiLeaks: https://wikileaks.org/plusd/cables/09ROME97_a.html.

145 Interview der Autorin mit Michel Seppe im September 2013.

146 Interview der Autorin mit Rybatschuk im Oktober 2018.

147 Interview der Autorin in Genf im Dezember 2013.

11 LONDONGRAD

1 Andrew Higgins, »You Don’t Often Find this Kind of Mogul in the Arctic Snow – Russian Tycoon’s Whim Drags Baffled Friends, Bodyguards into Aiding Blighted Region«, Wall Street Journal, 13. Juni 2001.

2 Ebd.

3 Abramowitsch hat einem Sprecher zufolge insgesamt 2,5 Milliarden Dollar in den Wiederaufbau der Region investiert.

4 Interview der Autorin mit einem Tycoon aus Abramowitschs Umfeld im Oktober 2017.

5 Siehe Kapitel 10.

6 Interview der Autorin mit einem Tycoon aus Abramowitschs Umfeld im Oktober 2017.

7 Catherine Belton, »Shvidler Questioned Over Taxes«, Moscow Times, 14. Oktober 2003; »Chelsea Boss made Millions from Tax Break; Insight«, Sunday Times, 14. September 2003. 2003 schätzte die Moskauer Investmentbank Troika Dialog, dass die Steuererleichterungen, die die Region gewährte, der Ölfirma Zusatzeinnahmen von 400 Millionen Pfund (640 Millionen Dollar) seit 2000 beschert hatte. Das Steuersparmodell war bis 2005 in Kraft.

8 2001 lag Sibnefts effektiver Steuersatz bei nur 9 Prozent, während Jukos zur selben Zeit 13 Prozent zahlte.

9 Igor Semenenko, »Abramovich Questioned in Sibneft Fraud Case«, Moscow Times, 31. Mai 2001.

10 Catherine Belton, »Sibneft Hit with $1 Billion Tax Claim«, Moscow Times, 3. März 2004.

11 Ein Sprecher Abramowitschs sagte später, die Steuererleichterungen seien gewährt worden, um den Wiederaufbau der Region Tschukotka zu finanzieren. Er behauptete, die Regionalregierung habe ein Gesetz verabschiedet, das verlangt, dass mindestens 50 Prozent der Steuererleichterungen in die Region reinvestiert werden müssten.

12 Aufnahme eines Gesprächs zwischen Jumaschew und Pugatschow. In einem Interview mit der Autorin im November 2017 behauptete ein enger Partner von Abramowitsch, dieser habe wirklich etwas Gutes für Tschukotka tun und die Lebensbedingungen dort verbessern wollen. Er habe den »ganzen Horror« der Region erst gesehen, als er als ihr Vertreter 1999 ins Parlament gewählt worden war, und »nachdem er all das gesehen hatte, überlegte er, dass er als Gouverneur mehr tun könnte, um zu helfen«. Er gab aber zu, dass dies zu einem gewissen Grad zu einer Falle wurde und Putin ihn gebeten hätte, in Kamtschatka zu arbeiten, er sich jedoch geweigert habe. »Tschukotka hatte ihn erschöpft. Es war eine undankbare, schwierige Aufgabe, und er war wirklich müde. Es war physisch sehr anstrengend, denn um dorthin zu gelangen, musste man zehn Stunden im Flugzeug sitzen, und dann gab es Phasen, in denen man drei, vier Wochen wegen des Wetters nicht rausfliegen konnte – auch wenn vielleicht dringende Angelegenheiten in Moskau warteten. Die Arbeit war nicht einfach. Und als seine Amtszeit vorbei war, war er froh, dass er mit seinem Team eine Menge bewirken konnte. Sie haben die Gesellschaftsstruktur dort grundsätzlich verändert. Sie haben viele Schulen und Häuser gebaut und Kulturveranstaltungen eingeführt und Kinder mit dem Flugzeug in den Süden gebracht und so weiter. Das hat viel Mühe und Geld gekostet. Er hat dort vier oder fünf Jahre gearbeitet – ich bin mir nicht ganz sicher –, und als das Ende seiner Amtszeit kam, sagte er: ›Jetzt reicht’s. Ich habe keine Kraft mehr, ich trete zurück.‹ Wladimir Wladimirowitsch versuchte ihn zu überreden, weiterzumachen, aber er sagte: ›Wladimir Wladimirowitsch, ich habe genug gearbeitet. Lass mich aufhören.‹«

13 Interview der Autorin mit Jasin im Mai 2013.

14 Interviews der Autorin mit einem ehemaligen westlichen Regierungsbeamten im September und im Oktober 2018.

15 Neil Buckley, »Rich Rewards for Riding Rollercoaster – A New Model for Participation by Foreign Companies has Been Seen in Recent Months, Driven by Political Priorities«, Financial Times, 11. Oktober 2005.

16 Ebd.

17 Arkady Ostrovsky, »Economy: New Found Wealth Starts to Spread«, Financial Times, 10. Oktober 2006.

18 Neil Buckley, »Russia’s Middle Class Starts Spending«, Financial Times, 30. Oktober 2006.

19 Ostrovsky, »Economy: New Found Wealth Starts to Spread«.

20 Buckley, »Russia’s Middle Class Starts Spending«.

21 Masha Lipman, »Russia’s Non-Participation Pact«, Project Syndicate, 30. März 2011.

22 Ebd.

23 Interview der Autorin in Genf im März 2014.

24 Interviews der Autorin mit einem ehemaligen westlichen Regierungsbeamten im September und im Oktober 2018.

25 Stefan Wagstyl, »Challenge of Change Faces Old and New: The Citizens of All EU Member States Must Adapt to the Fulfilment of a Dream«, Financial Times, 27. April 2004.

26 Arkady Ostrovsky, »Equity Offerings Signal Maturity«, Financial Times, 11. Oktober 2005.

27 Astrid Wendlandt, »Russian Executives Become Hooked on Lure of London«, Financial Times, 4. Februar 2004.

28 Interview der Autorin mit Nigel Gould-Davies im Oktober 2018. Vgl. auch Nigel Gould-Davies, »Russia’s Sovereign Globalisation – Rise, Fall and Future«, Chatham House Forschungsbericht, Januar 2016.

29 Buckley, »Rich Rewards for Riding Rollercoaster«.

30 Interview der Autorin mit Gould-Davies im Oktober 2018.

31 Ostrovsky, »Equity Offerings Signal Maturity«.

32 Wendlandt, »Russian Executives Become Hooked on Lure of London«.

33 Interview der Autorin mit Gololobow im August 2018.

34 Joanna Chung und Sarah Spikes, »Rosneft Follows the Road to London«, Financial Times, 24. Juni 2006.

35 Kate Burgess, Joanna Chung, Arkady Ostrovsky und Helen Thomas, »Dicey Russian Flotations challenge London Investors’ Appetite for Risk«, Financial Times, 6. Dezember 2005.

36 Interview der Autorin mit einem früheren Geschäftspartner von Abramowitsch im Juni 2017.

37 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2017.

38 Ebd.; Pugatschow sagte, Putin habe dies, ein Jahr bevor Abramowitsch Chelsea kaufte, zuerst ihm gegenüber angesprochen und vorgeschlagen, dass er, Pugatschow, den Klub kaufen sollte, um Russlands Einfluss zu vergrößern. »Bevor der Deal über die Bühne ging, sagte Putin mir, das sei der beste Weg, um England zu infiltrieren«, sagte er. »Er sagte, das sei in etwa, wie alle Pubs aufzukaufen. ›So dringen wir ganz tief vor.‹«

39 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Mai 2018.

40 Interview der Autorin mit einem früheren Geschäftskollegen von Abramowitsch im Juni 2017.

41 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Mai 2018.

42 Interview der Autorin mit einer Person aus Abramowitschs Umfeld im November 2019.

43 Arkady Ostrovsky, »Moscow Offers Gazprom $7 Billion for Stake«, Financial Times, 15. Juni 2005.

44 Neil Buckley, »Watchdog Alarmed at Russia’s Market Growth«, Financial Times, 16. Februar 2006.

45 Catherine Belton, »Gazprom Scoops Up Sibneft for $13 Billion«, Moscow Times, 29. September 2005.

46 Catherine Belton, »Fortunes Go to Kremlin Favourites«, Moscow Times, 23. September 2005.

47 Neil Buckley und Arkady Ostrovsky, »Rosneft Looks to US Banker to head IPO«, Financial Times, 15. März 2006.

48 Joanna Chung, »Bankers to Reap $120 Million on Rosneft IPO«, Financial Times, 27. Juni 2006.

49 Catherine Belton, »Yukos Asks London to Halt IPO«, Moscow Times, 26. Juni 2006.

50 George Soros, »Rosneft Flotation Would Spur Putin on«, Financial Times, 26. April 2006.

51 Robert Amsterdam, »Rosneft IPO Represents Nothing But the Syndication of the Gulag«, Financial Times, 1. Mai 2006.

52 Gregory L. White, »Capital Gains: Flush with Oil, Kremlin Explores Biggest Ever IPO«, Wall Street Journal, 18. April 2006.

53 Catherine Belton, »Half of Rosneft IPO Goes to 4 Buyers«, Moscow Times, 17. Juli 2006.

54 Ebd.; und Joanna Chung, »Yukos Challenges Rosneft $10 Billion Flotation«, Financial Times, 17. Juli 2006.

55 Chung, »Yukos Challenges Rosneft $10 Billion Flotation«.

56 Catherine Belton, »Half of Rosneft IPO Goes to 4 Buyers«.

57 Ebd.

58 Catherine Belton, »An IPO Built on Greed and Ambition«, Moscow Times, 7. Juli 2006.

59 Ebd.

60 Stephen Fidler und Arkady Ostrovsky, »Yukos Case Highlights Role of Foreign Banks«, Financial Times, 24. März 2006.

61 Catherine Belton und Joanna Chung, »Sberbank Issue to Fall Short of Russian Record«, Financial Times, 22. Februar 2007. Die Sberbank war Russlands größte Sparkasse. 60 Prozent der Privatkundeneinlagen des Landes befanden sich dort, und als Russlands Wirtschaft durch den steigenden Ölpreis boomte, stieg der Wert ihrer Aktien in den vergangenen drei Jahren um mehr als 1020 Prozent. Es gab jedoch ein kleines Insiderhandelproblem, weil die staatlich kontrollierte Bank Milliarden-Dollar-Kredite an einen Tycoon mit Kreml-Verbindungen vergeben hatte, der die Mittel nutzte, um große Teile der Bank zu erwerben.

62 Catherine Belton und Joanna Chung, »VTB Sets Price for $8.2 Billion Offering«, Financial Times, 11. Mai 2007.

63 Catherine Belton, »VTB Chief Hopes Offering will Seal Bank’s Independent Future«, Financial Times, 2. Mai 2007. Alexander Chandrujew, der frühere stellvertretende Zentralbankchef, sagte mir: »Es ist eine Bank für die Spezialprojekte der Regierung. Sie vergibt Kreditlinien und Garantien, wenn die Risiken hoch sind.«

64 Catherine Belton, »Risks Brushed Aside in Race to Take Part«, Financial Times, 20. April 2007.

65 Ebd.

66 Catherine Belton, »The Secret Oligarch«, Financial Times, 11. Februar 2012.

67 Ein weiteres Beispiel dieser neuen Generation war Alischer Usmanow, ein aus Usbekistan stammender Tycoon, der einer der reichsten Männer Russlands wurde. In seinem Fall konnte Usmanow seine Topposition bei Gazprom ausbauen und sie zum Transfer von Metallwerten von Gazprom an sich selbst nutzen, wodurch er ein Metallimperium aufbaute und eine 1,5-prozentige Beteiligung an Gazprom selbst erwarb. Der steigende Aktienpreis des staatlichen Gaskonzerns hatte ihm geholfen, sein Vermögen zwischen 2005 und 2006 zu verdoppeln. Auch Usmanow galt als Vertreter der Interessen des Kreml.

68 Belton, »The Secret Oligarch«.

69 Ebd.

70 Kerimow hatte die Fluggesellschaft Wnukowskii Airlines ursprünglich gemeinsam mit Sergej Issakow besessen, einem russischen Geschäftsmann, der gute Kontakte in Saddam Husseins Irak hatte – genau wie Kerimow selbst. Gegen Ende der Neunziger hatte Kerimow den letzten verbliebenen Teil des sowjetischen Ölhandelsmonopolisten Nafta Moskwa erworben, wodurch er ein Finanznetzwerk übernahm, das einst enge Beziehungen zum KGB unterhielt. Die Familie Studhalter, die die von ihm gekaufte Schweizer Holding leitete, hatte seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Gelder für den KGB umgeleitet. Dann hat sie Gelder für Boris Birsteins Seabeco und den KGB-Oberst Leonid Weselowski gemanagt, der die Memos der Kommunistischen Partei über Wege, wie der Übergang zur Marktwirtschaft zu überstehen sei, geschrieben hatte. Kerimow war während Saddam Husseins Öl-gegen-Lebensmittel-Programm zum Ölhändler aufgestiegen, eine Operation, die zu großen Teilen aus den Vereinten Nationen heraus durch Russlands Auslandsgeheimdienst durchgeführt worden war.

71 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier im Herbst 2011; vgl. auch Belton, »The Secret Oligarch«.

72 Ebd.

73 Ebd.

74 Catherine Belton, »I Don’t Need to Defend Myself: An Old Dispute Returns to Haunt Rusal’s Deripaskai«, Financial Times, 13. Juli 2007.

75 Catherine Belton, »Close to the Wind«, Financial Times, 25. Oktober 2008.

76 Ebd.; Catherine Belton, »Court Freezes Tycoon’s Stake in Vimpelcom«, Financial Times, 27. Oktober 2008.

77 Catherine Belton, »Moscow to Lend $50 Billion to Indebted Businesses«, Financial Times, 30. September 2008; Catherine Belton und Charles Clover, »Moscow Dictates Rescue of Oligarchs«, Financial Times, 14. Oktober 2008; Catherine Belton, »Too Big to Fail«, Financial Times, 28. Juli 2009.

78 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Mai 2018.

79 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier im Dezember 2011.

80 Interview der Autorin in Genf im Januar 2015.

81 Nicholas Shaxson, »A Tale of Two Londons«, Vanity Fair, 13. März 2013.

82 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Juli 2018.

83 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier im August 2015.

84 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Mai 2018.

12 DIE SCHLACHT BEGINNT

2 »Vystuplenie I diskussiya na Munchehnskoi konferentsii po Voprosam Politiki Bezopasnosti«, 10. Februar 2007, www.kremlin.ru/events/president/transcripts/24034.

2 Carl Schreck, »Putin Castigates US Foreign Policy«, Moscow Times, 12. Februar 2007.

3 Charles Clover, Catherine Belton, Dan Dombey und Jan Cienski, »Countdown in the Caucasus: Seven Days that Brought Russia and Georgia to War«, Financial Times, 26. August 2008; Peter Finn, »A Two-Sided Descent into Full-Scale War«, Washington Post, 17. August 2008; vgl. auch Dan Bilefsky, C.J. Chivers, Thom Shanker und Michael Schwirtz, »Georgia Offers Fresh Evidence on War’s Start«, New York Times, 16. September 2008.

4 Clover, Belton, Dombey und Cienski, »Countdown in the Caucasus«.

5 Charles Clover, »The Message from Moscow: Resurgent Russia Bids to Establish a New Status Quo«, Financial Times, 12. August 2008.

6 Stefan Wagstyl, »Medvedev Signals He will Meet Obama Soon«, Financial Times, 13. November 2008.

7 FT Reporters, »Russia Halts Missile Plans for Eastern Europe«, Financial Times, 28. Januar 2009.

8 Strobe Talbott, »A Russian Reset Button Based on Inclusion«, Financial Times, 24. Februar 2009.

9 Stefan Wagstyl, »Obama Signals Backing for Medvedev«, Financial Times, 6. Juli 2009.

10 Charles Clover und Daniel Dombey, »Russia Hails New US Tone on Missiles«, Financial Times, 3. März 2009.

11 Stefan Wagstyl, »Obama and Medvedev Agree Arms Deal«, Financial Times, 6. Juli 2009.

12 »Medvedev Hopes his Visit to Silicon Valley will Boost Russian Business«, RIA Nowosti, 24. Juni 2010.

13 »Obama Tries Burger Diplomacy with Medvedev«, Agence France-Presse, 24. Juni 2010.

14 Interview der Autorin mit Koleschnikow im September 2011.

15 Catherine Belton, »Medvedev Plan could See Putin’s Return«, Financial Times, 5. November 2008.

16 Charles Clover, »Putin is Booed at Martial Arts Fight«, Financial Times, 20. November 2011.

17 Charles Clover, Courtney Weaver und Catherine Belton, »Tens of Thousands Protest Against Putin«, Financial Times, 10. Dezember 2011.

18 Catherine Belton, »Prokhorov Pushes to Exploit Shift in Mood against Putin«, Financial Times, 29. Februar 2012.

19 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Februar 2012.

20 Charles Clover, »Putin Turns up Nationalist Rhetoric«, Financial Times, 23. Februar 2012; vgl. Charles Clover und Catherine Belton, »I Will Transmit This to Vladimir«, Financial Times, 5. Mai 2012.

21 Neil Buckley, Charles Clover und Catherine Belton, »Tearful Putin Claims Election Victory«, Financial Times, 4. März 2012.

22 Charles Clover, »Protesters Defy Troops on Moscow Streets«, Financial Times, 6. Dezember 2011.

23 Catherine Belton, »Navalny Charged with Large-Scale Embezzlement«, Financial Times, 31. Juli 2012.

24 Interview der Autorin mit einem ehemaligen engen Geschäftspartner von Abramowitsch im Juni 2017.

25 Interview der Autorin mit einem russischen Milliardär im Juli 2018.

26 Lucia Ziobro, für das Bostoner Büro des FBI zuständige stellvertretende Sonderermittlerin, »FBI’s Boston Office Warns Business of Venture Capital Scams«, Boston Business Journal, 4. April 2014; Kyle Alspach und Michael B. Farrell, »FBI Warns of Russian Investors; Tells State Tech Firms that Venture Capitalists May Seek to Give Sensitive Data to Military«, Boston Globe, 8. April 2014.

27 Peter Baker, »Medvedev Aims to Lift Ties with US Business«, New York Times, 23. Juni 2010.

28 Gegen Ende von Medwedews Präsidentschaft hatte Timtschenko es beispielsweise auf der Reichenliste, die Forbes jedes Jahr erstellt, mit einem geschätzten Vermögen von 14,1 Milliarden Dollar weit nach oben geschafft. Sein Reichtum war zum Teil seinem Erwerb von Russlands zweitgrößtem Gasproduzenten, Nowatek, nach der Finanzkrise 2008 zu verdanken.

29 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

30 Ein Beispiel stammt aus dem Jahr 2004, als Pugatschow eigenen Angaben zufolge von Putin um einen Notkredit von 100 Millionen Dollar zum Bau von Wohnungen für Militärangehörige gebeten wurde.

31 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2015.

32 Elena Masnewa, »Nazval Khozyaina. Odin iz krupneishikh Podryadchikov Gazproma Stroigazmontazha Raskryl Vladetsa«, Wedomosti, 9. Dezember 2009; Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2015.

33 »Stroigazmontazh Vyigral Tender na Stroitelstvo Uchastka ›Gryazaovets–Vyborg (597–917 km)‹ Severo–Yevropeiskovo Gazoprovoda«, AK&M, 26. Mai 2008.

34 Interview der Autorin mit Pugatschow im März 2015; belegt durch Urkundenbeweis.

35 Ebd. Rotenberg hat nicht auf unsere Anfrage nach einem Kommentar reagiert.

36 Stroigasmontasch wurde Gazproms größter Auftragnehmer. 2011 erhielt es beinahe ein Sechstel von Gazproms Investitionsprogramm im Gesamtwert von 53 Milliarden Dollar. Kritiker wiesen gleichzeitig darauf hin, dass die Kosten für die Pipelines des staatlichen Gasriesen um ein Vielfaches höher waren als bei jeglichen vergleichbaren europäischen Konzernen.

37 Catherine Belton, »Businessmen are Serfs in Putin’s Russia, Warns Sergei Pugachev«, Financial Times, 8. Oktober 2014.

38 Ebd.

39 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014; Gerichtsakten.

40 Ebd.

41 Ebd.

42 »President Rossii Prizval Perestats ›Koshmarits‹ Maly Biznes«, RIA Novosti, 31. Juli 2008.

43 Belton, »Businessmen are Serfs in Putin’s Russia«.

44 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Juni 2015.

45 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

46 Interview der Autorin mit Konstantin Makienko, Vizedirektor des Moskauer Zentrums für strategische und technologische Analyse (Tsentr AST), im Juni 2014. Vgl. auch Jegor Popow, Iwan Safronow, Jana Zinojewa, »Kakov Flot, Takov I Prikhod«, Kommersant, 5. März 2015, und Jegor Popow, »Sudostroenie ushlo v glukhuyu oboronu«, Kommersant, 1. März 2016. Zahlen zum allgemeinen Niedergang im Schiffsbau: Die Zeitung vermerkt einen Rückgang von 41 Prozent in der Schiffsproduktion im Jahr 2014 und weiterer 23 Prozent im Jahr 2015.

47 Siehe z. B. Alexander Schwarew, »Sud Izuchit Khischeniya na Severnoi Verfi«, Rosbalt, 28. November 2014.

48 Siehe Alexander Burgansky, »Rosneft: Paradigm Shift«, Renaissance Capital, 3. Oktober 2017.

49 »Support for Putin Sinks to Lowest Point in 12 Years, Poll Says«, Moscow Times, 4. Dezember 2013. Vgl. »Pollster Says Approval for Putin at 12-Year Low«, Moscow Times, 25. Januar 2013.

50 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier im August 2014.

51 »Russia Issues Dark Warning to Ukraine against EU Trade and Cooperation Deal«, Associated Press, 21. September 2013.

52 »Ukraine’s EU Trade Deal will be Catastrophic, says Russia«, Kazakhstan Newsline, 23. September 2013.

53 Roman Olearchyk, »Ukraine Students: ›Youth of the Nation … for Euro Integration‹«, Financial Times, 28. November 2013.

54 Roman Olearchyk, »Kiev Streets Erupt in Clashes with Police«, Financial Times, 19. Januar 2014.

55 Simon Shuster, »Exclusive: Leader of Far-Right Ukrainian Militant Group Talks with TIME«, Time Magazine, 4. Februar 2014; vgl. auch Neil Buckley und Roman Olearchyk, »Fringe and Extremist Groups Carve Role in Ukraine Protests«, Financial Times, 30. Januar 2014.

56 Neil Buckley und Roman Olearchyk, »Ukraine Commemorates Bloody Events that Led to War«, Financial Times, 20. Februar 2015.

57 FT Reporters, »Ukraine Crisis: Pretext and Plotting Behind Crimea’s Occupation«, Financial Times, 7. März 2014.

58 Kathrin Hille und Neil Buckley, »Vladimir Putin, Strongman of Russia Gambling on Western Weakness«, Financial Times, 7. März 2014.

59 Interview der Autorin mit Jakunin im März 2014; Catherine Belton, »Putin Ally Accuses US of Trying to Destroy Russia«, Financial Times, 7. März 2014.

60 Interview der Autorin mit Jakunin im März 2014.

61 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier aus dem Umfeld des Kreml im März 2014; vgl. auch Neil Buckley und Roman Olearchyk, »Crimea Tensions Echo Georgia of 2008«, Financial Times, 1. März 2014; Roman Olearchyk, Jan Cienski und Neil Buckley, »Russia Wages Media War on Ukraine«, Financial Times, 4. März 2014; Belton, »Putin Ally Accuses US of Trying to Destroy Russia«.

62 Belton, »Putin Ally Accuses US of Trying to Destroy Russia«.

63 Mattathias Schwartz, »Who Killed the Kiev Protesters? A 3-D Model Holds the Clues«, New York Times Magazine, 30. Mai 2018.

64 Buckley und Olearchyk, »Ukraine Commemorates Bloody Events that Led to War«, Financial Times, 20. Februar 2015.

65 Ebd.

66 Interviews der Autorin mit einem hochrangigen Bankier aus dem Umfeld des Kreml und einem ehemaligen hochrangigen Kreml-Beamten im März und April 2014.

67 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Gorbatschow-Referenten im März 2014.

68 »Obrascheniye Presidenta Rossiskoi Federatsii«, 18. März 2014, www.kremlin.ru/events/president/news/20603.

69 In diesem Zusammenhang sagte Putin auch: »Im Fall der Ukraine haben unsere westlichen Partner eine rote Linie überschritten. Sie haben sich ungehobelt, unverantwortlich und unprofessionell verhalten. Sie wussten sehr gut, dass Millionen Russen in der Ukraine und auf der Krim leben. (…) Wie sich gezeigt hat, stand Russland an einer Schwelle, von der es nicht mehr zurückweichen konnte.«

70 »Obrascheniye Presidenta Rossiskoi Federatsii«, 18. März 2014, www.kremlin.ru/events/president/news/20603.

71 Dana Priest, James Jacoby und Anya Bourg, »Russian Disinformation on Facebook Targeted Ukraine Well Before the 2016 US Election«, Washington Post, 28. Oktober 2018.

72 Neil Buckley, »Russia Relies on Destabilisation to Achieve Strategic Ends in Ukraine«, Financial Times, 15. Juli 2014.

73 Neil Buckley, Stefan Wagstyl und Peter Spiegel, »How the West Lost Putin«, Financial Times, 3. Februar 2015.

74 US-Finanzministerium, »Treasury Sanctions Russian Officials, Members of the Russian Leadership’s Inner Circle, and an Entity for Involvement in the Situation in Ukraine«, 20. März 2014, https://www.treasury.gov/press-center/press-releases/Pages/jl23331.aspx.

75 Ebd.

76 Richard McGregor, Peter Spiegel und Jack Farchy, »US Targets Vladimir Putin’s Inner Circle«, Financial Times, 20. März 2014.

77 Andrew Jack und Roman Olearchyk, »Pro-Russia Separatists Strengthen Grip«, Financial Times, 14. April 2014; und Neil Buckley, Roman Olearchyk, Andrew Jack und Kathrin Hille, »Ukraine Crisis: ›Little Green Men‹ Carefully Mask their Identity«, Financial Times, 16. April 2014.

78 Neil Buckley, »Russia Relies on Destabilisation to Achieve Strategic Ends in Ukraine«, Financial Times, 15. Juli 2014.

79 Geoff Dyer, Peter Spiegel und Kiran Stacey, »US Sanctions Target Major Russian Companies«, Financial Times, 17. Juli 2014.

80 Peter Spiegel und Geoff Dyer, »EU and US Toughen Sanctions on Russia«, Financial Times, 30. Juli 2014.

81 Buckley, Wagstyl und Spiegel, »How the West Lost Putin«, Financial Times, 3. Februar 2015.

82 Roman Olearchyk, »Weapons Withdrawal Agreement raises Hopes of End to 18 Months of Bloodshed«, Financial Times, 2. Oktober 2015.

83 »Death Toll Up to 13,000 in Ukraine Conflict, Says UN Rights Office«, Radio Free Europe, 26. Februar 2019.

84 Interview der Autorin mit einem Kreml-Beamten im November 2017.

85 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

86 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im Februar 2016.

87 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im September 2015.

88 Interview der Autorin mit Jakunin im März 2014.

89 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Timtschenko im November 2014.

90 Hille und Buckley, »Vladimir Putin, Strongman of Russia Gambling on Western Weakness«.

91 Ebd.

92 Kiran Stacey und Peter Spiegel, »No 10 Denies Putting City’s Interests First«, Financial Times, 4. März 2014; Caroline Binham, »Sanctions Proposals Threaten London’s Role as Global Legal Hub«, Financial Times, 10. April 2014.

93 Interview der Autorin mit Pugatschow im April 2015.

94 Ebd.

95 Alex Barker und Peter Spiegel, »Ukraine PM Warns EU Against Putin’s Divide and Conquer Tactics«, Financial Times, 19. März 2015.

13 SCHWARZGELD

1 Für den vollständigen Bericht über das Zustandekommen des Leaks siehe Bastian Obermayer und Frederik Obermaier, The Panama Papers: Breaking the Story of how the Rich and Powerful Hide Their Money, One World, 2016.

2 Luke Harding, »Mossack Fonseca: Inside the Firm that Helps the Super-Rich Hide Their Money«, Guardian, 8. April 2016.

3 Vom russischen Handelsregister EGRUL heruntergeladene Anmeldepapiere der Bank Rossija zeigen, dass Roldugin bei einer Aktienemission 2005 Teilhaber der Bank wurde, bei der er einen Anteil von 3,96 Prozent für 375 Millionen Rubel erwarb; vgl. auch Jelena Winogradowa, Iwan Wasiljew und Rinat Sagdjew, »Millioner ot Muzyki«, Wedomosti, 4. April 2016.

4 Für den vollständigsten Bericht über die ICIJ-Ergebnisse in Zusammenhang mit Roldugin siehe Luke Harding, »Sergei Roldugin, the Cellist Who Holds the Key to Tracing Putin’s Hidden Fortune«, Guardian, 3. April 2016; Roman Anin, Olesya Shmagun und Dmitry Velikovsky, »The Secret Caretaker«, Organised Crime and Corruption Reporting Project, 3. April 2016.

5 Interview der Autorin mit einem Tycoon aus Putins näherem Umfeld, April 2016.

6 Ebd.

7 Steven Lee Myers, Jo Becker und Jim Yardley, »It Pays to be Putin’s Friend«, New York Times, 28. September 2014.

8 Vgl. Jelena Winogradowa, Iwan Wasiljew und Rinat Sagdjew, »Millioner ot Muzyki«, Wedomosti, 4. April 2016.

9 Anin, Shmagun und Velikovsky, »The Secret Caretaker«.

10 Die Tycoons waren Arkadi Rotenberg und Suleiman Kerimow, ebd. Die Panama-Papiere legten offen, dass Roldugin der Eigentümer zweier Offshore-Firmen war: Sonette Overseas auf den Britischen Jungferninseln von 2007 bis 2012 und International Media Overseas (IMO) in Panama. Bei beiden wurde er von zwei Petersburger Geschäftsmännern vertreten, die enge Kontakte zum Topmanagement der Bank Rossija pflegten, Oleg Gordin und Alexander Plechow. Plechow und Gordin selbst hielten Anteile an zwei weiteren auf den Britischen Jungferninseln gemeldeten Firmen, die in Zusammenhang mit dem Netzwerk standen, Sandalwood Continental und Sunbarn Ltd. Die mit Roldugin verbundene Sandalwood erhielt die Rechte an 2 bis 4 Milliarden Rubel (59 Millionen Dollar) bzw. 200 Millionen Dollar schweren komplexen Deals gegen Zahlung von nur 2 Dollar von zwei Unternehmen im Besitz des Tycoons Suleiman Kerimow. Die Dokumente zeigten, dass die Sunbarn Ltd. von dem engen Putin-Verbündeten Arkadi Rotenberg einen Kredit über 185 Millionen Dollar erhalten sollte, mit einer Laufzeit von zehn Jahren und zu einem Zinssatz von 2 Prozent. In der OCCRP-Geschichte heißt es, es sei nicht klar gewesen, ob diese Vereinbarung jemals umgesetzt wurde, da keine Dokumente existierten, die dies belegen.

11 Ebd.; Harding, »Sergei Roldugin, the Cellist Who Holds the Key to Tracing Putin’s Hidden Fortune«.

12 Anin, Shmagun und Velikovsky, »The Secret Caretaker«.

13 Der Sohn des Putin-Verbündeten und FSB-Direktors Nikolai Patruschew, Dmitri Patruschew, wurde 2007 Vizepräsident der VTB. Seiner offiziellen Biografie zufolge hatte er im Vorjahr die FSB-Akademie abgeschlossen. Der Sohn von Patruschews Nachfolger als FSB-Direktor Alexander Bortnikow, Denis Bortnikow, wurde 2007 stellvertretender Vorsitzender der VTB Nordwest.

14 Luke Harding, »Revealed: The $2 Billion Offshore Trail that Leads to Vladimir Putin«, Guardian, 4. April 2016.

15 Harding, »Sergei Roldugin, the Cellist Who Holds the Key to Tracing Putin’s Hidden Fortune«.

16 Vladimir Soldatkin, »Putin Says Panama Papers Leaks are Attempt to Destabilise Russia«, Reuters, 7. April 2016.

17 Harding, »Sergei Roldugin, the Cellist Who Holds the Key to Tracing Putin’s Hidden Fortune«. Die Darlehen in Höhe von 231 Millionen Dollar von Rotenberg an eine der mit der Bank Rossija und Roldugin verbundenen Firmen beispielsweise wurden bewilligt, kurz nachdem Rotenberg vom Staat beauftragt worden war, ein Teilstück der 40 Milliarden Dollar teuren Erdgasleitung zu bauen, die Russland durch das Schwarze Meer mit Bulgarien, Serbien und Ungarn verbindet.

18 Anin, Shmagun und Velikovsky, »The Secret Caretaker«.

19 Anruf der Autorin bei der Igora-Rezeption im November 2018.

20 Jack Stubbs, Andrei Kuzmin, Stephen Grey und Roman Anin, »The Man who Married Putin’s Daughter and then Made a Fortune«, Reuters, 17. Dezember 2015.

21 Ebd. Im Jahr vor der Hochzeit überschrieb Timtschenko Kirill außerdem eine prunkvolle Villa im Wert von 3,7 Millionen Dollar, gelegen an einer Klippe mit Blick auf den Strand in Biarritz, gegen eine unbekannte Summe.

22 »Zemanovce sponzorovala pavučina firem napojená na Putinova právníka«, iDNES.cz, 3. November 2018.

23 Filip Novokomet, Thomas Piketty und Gabriel Zucman, »From Soviets to Oligarchs: Inequality and Property in Russia, 1905–2016«, National Bureau of Economic Research, August 2017, https://www.nber.org/papers/w23712. Die russische Zentralbank registrierte 534 Milliarden Dollar Kapitalabfluss seit Beginn ihrer Aufzeichnungen im Jahr 1994.

24 Ebd. Die Ungleichheit zwischen Russlands Reichen und Armen nahm ebenfalls zu. Laut Credit Suisse war die Kluft zwischen Arm und Reich 2014 in Russland weltweit die größte – die obersten 10 Prozent besaßen 85 Prozent des Privatvermögens (zum Vergleich: in den USA sind es 75 Prozent).

25 Tatjana Lichanowa, »Chelovek, Pokhozhy na Millera, stroit dachu, pokhozhuyu na Dvorets v Petergofe«, Nowaja Gaseta Nr. 39, 9–15. Juni 2009, https://novayagazeta.spb.ru/articles/5210/. Gazprom stritt vehement ab, dass der Palast irgendetwas mit Miller zu tun habe, aber 2009 fanden lokale Journalisten Beweise für eine Verbindung: Auf einem Zettel, der an einem Zaun um das Gelände herum befestigt war, wurde als eine der Baufirmen, die den Palast errichteten, einer von Gazproms größten Auftragnehmern, Stroigazconsulting, genannt. Das Unternehmen war eines der Vetternwirtschaftsfirmen, das jedes Jahr von Gazprom Bauaufträge für Gaspipelines in Höhe von Dutzenden Milliarden Dollar erhielt. Es gehörte zum Teil der Tochter eines weiteren wichtigen Wegbegleiters Putins, Alexander Grigorjew, dem früheren Chef des Petersburger FSB. Kolesnikow zufolge (Interview der Autorin) war der andere Mitbesitzer von Stroigazconsulting ein Jordanier namens Ziyad Manasir, ebenfalls ein Banker der Putin-Regierung.

26 Roman Anin, »›Dacha Yakunina‹ ushla v Offshory«, Nowaja Gaseta, 17. Juni 2013. Anin, ein Investigativreporter bei der unabhängigen russischen Nowaja Gaseta, grub Dokumente über die Eigentümerschaft des Stücks Land aus, auf dem die Villa gebaut wurde, und fand heraus, dass es von 2007 bis 2011 Jakunin gehört hatte. Dann war es an eine zypriotische Firma überschrieben worden, bei der schwer festzustellen war, wem sie gehörte, die aber eine direkte Verbindung zu einem Unternehmen aufwies, das von Jakunins Sohn geleitet wurde. Der mutmaßliche Wert der Villa lag bei Dutzenden Millionen Dollar, während Jakunins offizielles Gehalt auf 1,5 bis 2,5 Millionen Dollar pro Jahr geschätzt wurde.

27 Boris Nemzow und Leonid Martynjuk, »Putin. Itogi. Zimnaya Olimpiada v Subtropikakh«, Moskau, 2013, https://www.putin-itogi.ru/zimnyaya-olimpiada-v-subtropikax/.

28 Ebd.

29 Ebd.; Alexandra Merzalowa, »Maloe Koltso Postroit Kompaniya Timchenko«, Iswestija, 9. Juni 2012; Nowoje Wremja, »Sochi-2014: Doroga v Spisok«, Forbes, 18. Februar 2013; »Timchenko Oprovergayet Poluchenie Podryada po Druzhbe«, RIA Nowosti, 5. Februar 2014.

30 Boris Nemzow und Leonid Martynjuk, »Putin. Itogi. Zimnaya Olimpiada v Subtropikakh«, Moskau, 2013, https://www.putin-itogi.ru/zimnyaya-olimpiada-v-subtropikax/; Ilya Arkhipov und Henry Meyer, »Putin Buddy Gets $7 Billion of Deals for Sochi Olympics«, Bloomberg, 19. März 2013.

31 Arkhipov und Meyer, »Putin Buddy Gets $7 Billion of Deals for Sochi Olympics«; »Benefitsiary Olympiady. Reiting-2014«, https://www.rospres.net/finance/13802/, 30. Januar 2014 (Link nicht mehr aktiv).

32 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier am 27. Januar 2018.

33 Timtchenkos Frau und Tochter wurde der Orden der Freundschaft für »die Stärkung der Freundschaft und Kooperation mit Russland« verliehen. Jakunin muss unter dem Gewicht seiner zahlreichen Ehrungen schier zusammengebrochen sein: Er bekam die nach Pjotr Stolypin, dem zaristischen Reformer, benannte Medaille für die »Festlegung strategischer Aufgaben für die sozioökonomische Entwicklung des Landes«, die Medaille für »Tadellose Arbeit und Exzellenz ersten Grades« für seinen »Beitrag zur Entwicklung des russischen Transportnetzes«, weil er bei der Vorbereitung der Olympischen Spiele geholfen hatte, den Alexander-Newski-Orden, benannt nach dem russischen Großfürsten, der aufgrund seiner Bekämpfung deutscher und schwedischer Invasoren von der orthodoxen Kirche heiliggesprochen wurde, den Orden der Freundschaft und zahlreiche weitere. Für Rotenberg gab es den Orden des Sergius von Radonesch, einem von Russlands meistverehrten Heiligen, für seine Unterstützung der Restauration einer Kathedrale, den Orden der Freundschaft und eine Ehrenurkunde für seine Vorbereitung von Sportlern auf die Olympischen Spiele in London 2012. Interview der Autorin im März 2015 mit einem russischen Tycoon, der von Rotenbergs Wunsch erzählte, ein persönliches Wappen zu erwerben.

34 Interviews der Autorin mit drei Personen, die mit der Situation vertraut sind, im Mai 2013, Januar 2018 und Oktober 2018.

35 Dmitri Welikowski, Olesja Schmagun und Roman Anin, »Iz Strany Vyveli 700 Milliardov Rublei. ›Novaya Gazeta‹ otvechayet na Vopros: Komu Dostalas Eta Grandioznaya Summa«, Nowaja Gaseta, 19. März 2017; Luke Harding und Nick Hopkins, »How Dirty Money from Russia Flooded into the UK – and Where it Went«, Guardian, 20. März 2017.

36 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Januar 2018; Juri Senatorow, »Sledy Dvukh Milliardov Vyveli na Khishcheniya«, Kommersant, 15. August 2019; Ilja Roschdestwenski, »Obysky u krupneishevo Podryadchika RZhD«, Wedomosti, 15. August 2019.

37 Jack Stubbs, Andrey Kuzmin, Stephen Grey und Roman Anin, »Russian Railways Paid Billions of Dollars to Secretive Private Companies«, Reuters, 23. Mai 2014.

38 Irina Reznik, Evgeniya Pismennaya und Gregory White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«, Bloomberg, 20. November 2017.

39 Ilja Roschdestwenski, »Obysky u krupneishevo Podryadchika RZhD«, Wedomosti, 15. August 2019.

40 »The Russian Laundromat«, Organised Crime and Corruption Reporting Project, 22. August 2014, https://www.reportingproject.net/therussianlaundromat/russian-laundromat.php/.

41 Harding und Hopkins, »How Dirty Money from Russia Flooded into the UK«.

42 Dmitri Welikowski, Olesja Schmagun und Roman Anin, »Chi 700 Milliardov rublei Vyvodili iz Rossii Cherez Moldaviyu«, Nowaja Gaseta, 19. März 2017; Matthias Williams, »Moldova Sees Russian Plot to Derail Money Laundering Probe«, Reuters, 15. März 2017.

43 »Dvoyurodny Brat Premer-Ministra RF Vladimira Putina, Igor Putin, Voshel v Sovet Direktorov Russkovo Zemelnovo Banka«, RIA Nowosti, 16. April 2012.

44 »The Russian Laundromat Exposed«, Organised Crime and Corruption Reporting Project, 20. März 2017, https://www.occrp.org/en/laundromat/the-russian-laundromat-exposed/.

45 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Beamten im Oktober 2018.

46 »The Russian Laundromat Exposed«; Harding und Hopkins, »How Dirty Money from Russia Flooded into the UK«; Welikowski, Schmagun und Anin, »Chi 700 Milliardov rublei Vyvodili iz Rossii Cherez Moldaviyu«.

47 »Dvoyurodny Brat Premer-Ministra RF Vladimira Putina, Igor Putin, Voshel v Sovet Direktorov Russkovo Zemelnovo Banka«, RIA Nowosti, 16. April 2012. Grigorjew und Putin waren bereits bei einer früheren Unternehmung Partner gewesen, einer Baufirma namens SU-888, die Milliarden Rubel wegen öffentlicher Aufträge in Moskau und in Russlands fernem Osten bekam. Sie kamen erstmals in Kontakt, als Igor Putin einer Pipelinebaufirma vorstand, die eine Hauptauftragnehmerin von Firmen war, die den engsten Verbündeten des Präsidenten, Gennadi Timtschenko und Arkadi Rotenberg, gehörten.

48 »U Promsberbanka Smenilis Aktsionery, a v Sovet Direktorov Voshel Kuzen Putina«, banki. ru, 24. Oktober 2012.

49 Tatjana Aleschkina, »Zerkalniye Sdelki Deutsche Banka Svyazali s Vyvodom Deneg Cherez Promsberbank«, RBK Daily, 16. Dezember 2015; Ed Caesar, »Deutsche Bank’s $10 Billion Scandal«, New Yorker, 29. August 2016; Reznik, Pismennaya und White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«; Interviews der Autorin mit einem hochrangigen Bankier im Januar und im Juni 2018.

50 Für eine Beschreibung des Betrugssystems siehe die Untersuchungsergebnisse des New York State Department of Financial Services, das der Deutschen Bank wegen der Mirror Trades eine Geldbuße von 425 Millionen Dollar auferlegte: https://www.dfs.ny.gov/reports_and_publications/press_releases/pr1701301.

51 Reznik, Pismennaya und White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«.

52 Interview der Autorin mit einem Kollegen von Wiswell im Januar 2017.

53 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen Mitarbeiter der Deutschen Bank im September 2015.

54 Reznik, Pismennaya und White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«.

55 New York State Department of Financial Services: https://www.dfs.ny.gov/reports_and_publications/press_releases/pr1701301.

56 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Aktienhändler der Deutschen Bank Moskau im Mai 2017.

57 Reznik, Pismennaya und White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«.

58 Ebd.; Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen russischen Bankier im Januar 2018.

59 Interviews der Autorin mit Roman Borisowitsch im April und Juni 2017.

60 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier mit Verbindungen in die Sicherheitsbehörden im Mai 2017.

61 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen Mitarbeiter der Deutschen Bank im Mai 2017.

62 Durch die Mirror Trades wurden Rubel so in Dollar umgewandelt, dass das Geld aus den Bilanzen verschwand und zu nicht mehr aufspürbarem Schwarzgeld wurde. Dieses Verfahren wird in Russland als obnalitschiwanije bezeichnet.

63 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen Mitarbeiter der Deutschen Bank im Mai 2017.

64 Reznik, Pismennaya und White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«.

65 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Januar 2018.

66 Reznik, Pismennaya und White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«; Interviews der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Januar und im Juni 2018.

67 Grant D. Ashley, Vizedirektor der Ermittlungsabteilung beim FBI, Unterausschuss des Senats zu europäischen Angelegenheiten, Washington D.C, 30. Oktober 2003, https://archives.fbi.gov/archives/news/testimony/eurasian-italian-and-balkan-organized-crime.

68 Siehe die Aussage von Robert A. Levinson (ein ehemaliger FBI-Agent, der auf internationale organisierte Kriminalität spezialisiert ist) vor dem United States District Court des Distrikts Delaware für weitere Informationen über den Iwankow-Fall, https://www.deepcapture.com/wp-content/uploads/Ivankov-Case.pdf.

69 Reznik, Pismennaya und White, »The Russian Banker Who Knew Too Much«.

70 Interviews der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Januar und im Juni 2018.

71 Ebd.

72 Vgl. bspw. Leonid Nikitinsky, »Who is Mister Dvoskin?«, Nowaja Gaseta, 22. Juli 2011.

73 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Januar 2018.

74 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Ermittler des Innenministeriums im September 2012; Interviews der Autorin mit einem leitenden russischen Bankier, der mit Dwoskin vertraut ist, im Januar und im Juni 2018; Anastasia Stognei und Roman Badanin, »Federalny Reserv: Rassledovanie o tom, kak FSB kryshuet banki«, Proekt media, 1. August 2019.

75 Interviews der Autorin mit einem ehemaligen leitenden russischen Bankier im Juni 2018 und im Juli 2019.

76 Olga Plotonowa, »11 Per cent Organizatsii ne Platit Nalogov’– Sergei Ignatyev, Predsedatel Banka Rossii«, Wedomosti, 20. Februar 2013

77 Interview der Autorin mit einem ehemaligen FSB-Mitarbeiter im Juni 2014; Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier mit Kontakten in den Sicherheitsbehörden im Mai 2016.

78 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier mit Kontakten in den Sicherheitsbehörden im Mai 2016.

79 Catherine Belton, »Austria Link to Moscow Bank Killing«, Financial Times, 27. Mai 2007.

80 »Murdered Russian Central Banker’s Visit to Estonia«, Depesche der US-Botschaft, Teil der WikiLeaks-Daten, https://wikileaks.org/plusd/cables/06TALLINN1009_a.html; vgl. auch Nico Hines, »Russian Whistleblower Assassinated After Uncovering $200 Billion Dirty Money Scandal«, Daily Beast, 10. Oktober 2018.

81 Natalia Morar, »Vyshie Chinovniki Uvodyat Dengi Na Zapad«, New Times, 21. Mai 2007.

82 Catherine Belton, »Austria Link to Moscow Bank Killing«, Financial Times, 27. Mai 2007.

83 Beim Diskont-Bank-Betrug war die Route weniger kompliziert. Hunderte Millionen Dollar waren über ein Netz russischer Tarnfirmen über das dem Konto bei der Diskont Bank zugeordnete Konto bei der österreichischen Raiffeisen Bank geschickt worden. Das österreichische Innenministerium leitete eigene Ermittlungen ein und fand heraus, dass kurz vor dem Einfrieren des Diskont-Kontos innerhalb von vier Tagen mehr als 112 Millionen Dollar von drei Offshore-Unternehmen über das Konto der Diskont Bank mittels fünfzig weiterer Offshore-Firmen zur Raiffeisen Bank überweisen wurden. Alexej Frenkel, der Banker, der wegen des Mordes an Koslow zu neunzehn Jahren Haft verurteilt wurde, behauptete, Dwoskin und Mjasin hätten ihm den Mord anhängen wollen. Siehe Sergej Chasow-Kassja, »Pismo iz Labytnangi. Bankir Frenkel obvinyayet General FSB«, Radio Swoboda, 7. August 2019.

84 Luke Harding, »Russian Millions Laundered via UK Firms, Leaked Report Says«, Guardian, 26. Februar 2018.

85 Bruun und Hjejle, »Report on the Non-Resident Portfolio at Danske Bank’s Estonian Branch«, 19. September 2018.

86 Catherine Belton, »Tax Scam Points to Complicity of Senior Russian Officials«, Financial Times, 13. April 2012.

87 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Bankier im Juni 2018.

88 Vollständiger Text: »Russian money laundering: hearings before the Committee on Banking and Financial Services, US House of Representatives, One Hundred Sixth Congress, first session, September 21, 22, 1999«.

89 Ebd.

90 Andrew Higgins, Ann Davis und Paul Beckett, »Money Players: The Improbable Cast of Capitalist Converts Behind BONY Scandal«, Wall Street Journal, 30. Dezember 1999; Robert O’Harrow Jr, »3 Firms Links to Russia Probed«, Washington Post, 21. Oktober 1999; Paul Beckett und Ann Davis, »Fourth Firm, Sinex Bank, Called a Focus in Laundering Inquiry«, Wall Street Journal, 15. Oktober 1999.

91 Aussage von Jonathan M. Winer, ehemaliger Staatssekretär für internationale Strafverfolgung, vor dem Ausschuss für Bank- und Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses am 9. März 2000.

92 Higgins, Davis und Beckett, »Money Players«.

93 Bonner und O’Brien, »Activity at Bank Raises Suspicions of Russia Mob Tie«. Mogilewitschs Männer hatten den Aktienpreis künstlich nach oben gepusht und gefälschte Berichte eingereicht; später wurden Mogilewitsch und seine engsten Geschäftspartner wegen Investorenbetrugs angeklagt.

94 Timothy L. O’Brien und Raymond Bonner, »Career Singed in Global Bank Fires«, New York Times, 23. August 1999; Aussage von Jonathan M. Winer vor dem Ausschuss für Bank- und Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses am 9. März 2000.

95 Aussage von Jonathan M. Winer vor dem Ausschuss für Bank- und Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses am 9. März 2000.

96 Vgl. Kapitel 10.

97 Einem ehemaligen westlichen Beamten und ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch zufolge.

98 Interviews der Autorin mit drei ehemaligen Geschäftspartnern von Mogilewitsch im März und im April 2018.

99 Ebd.; sowie der Autorin vorliegender FBI-Bericht über Mogilewitschs Imperium.

100 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im April 2018.

101 Der Autorin vorliegender FBI-Bericht über Mogilewitschs Imperium.

102 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im Juli 2018.

103 Aussage von Jonathan M. Winer vor dem Ausschuss für Bank- und Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses am 9. März 2000.

104 Interview der Autorin mit Winer im Dezember 2018.

105 Timothy L. O’Brien und Raymond Bonner, »Banker and Husband Tell of Role in Laundering Case«, New York Times, 17. Februar 2000.

106 Tom Hays, »Bank of New York to Pay $38 million in Fines«, Washington Post, 8. November 2005.

107 Interview der Autorin mit Juri Schwez im Mai 2018. Mogilewitschs Verbindungen zum russischen Auslandsgeheimdienst wurden sogar in Gesprächen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Leonid Kutschma und dem Chef der ukrainischen Sicherheitsbehörden erwähnt, die mitgeschnitten und geleakt wurden, nachdem der ukrainische Beamte, der die Aufnahmen gemacht hatte, in die USA geflohen war. Bei einem der Gespräche, datiert auf den 10. Februar 2000, sagte Igor Smeschko, der Chef der ukrainischen Sicherheitsbehörden, zu Kutschma, dass Mogilewitsch ein »Spezialagent des KGB aus dem Ersten Direktorat, der PGU [dem Auslandsgeheimdienstzweig]« sei. Er erzählte, »als die Sowjetunion zusammenbrach, bevor der KGB Direktorat K gegründet hatte [den Zweig der Sicherheitsbehörden, der für Korruption und Banktransaktionen zuständig war – und in Wirklichkeit eine wichtige Rolle bei der Ermöglichung der Schwarzgeldüberweisungen spielte], und als ein Oberst (…) versuchte, Mogilewitsch festzunehmen, verbrannte er sich die Finger, und er bekam zu hören: ›Gehen Sie da nicht hin! Das sind die obersten Ränge der PGU.‹«

108 Aussage von Jonathan M. Winer vor dem Ausschuss für Bank- und Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses am 9. März 2000.

109 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im März 2018.

110 Interview der Autorin mit Galeotti im Oktober 2018.

111 Caroline Binham, »Trail of Dirty Money from Danske Bank leads to London Laundromat«, Financial Times, 3. Oktober 2018.

112 Interview der Autorin mit dem unabhängigen Geldwäscheexperten Graham Barrow im November 2018.

113 Binham, »Trail of Dirty Money from Danske Bank leads to London Laundromat«.

114 Interview der Autorin mit Graham Barrow im November 2018.

115 Interview der Autorin mit einem britischen Abgeordneten im September 2018.

116 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen KGB-Mitglied im August 2019.

117 Roman Anin, »The Russian Laundromat Superusers Revealed«, Organised Crime and Corruption Reporting Project, 20. März 2017.

14 WEICHE MACHT IN EISERNER HAND – »ICH NENNE SIE DIE ORTHODOXEN TALIBAN«

1 Interview der Autorin mit Malofejew am 23. April 2014.

2 Ebd.

3 Sewastjan Kosizin, »Na Volniye Khleba. Avtor IPO ›Irkuta‹ pokkinul MDM Bank radi svoevo biznesa«, Wedomosti, 15. Februar 2005; Bela Ljaub, »Marshall Vlozhitsa v Oteli«, Wedomosti, 18. April 2006; Anastasia Golizina, »Sborshchik Kontenta. Marshall Capital Partners skupaet Provaiderov«, Wedomosti, 25. Juni 2007.

4 Gjusel Gubeidullina und Maria Dranischnikowa, »›Aktsionernaya Stoimost Nutriteka Uletuchilas‹ – Konstantin Malofeyev«, Interview, Wedomosti, 7. Juni 2010.

5 Die Vorstandsmitglieder waren auf der Website der Stiftung einsehbar; diese existiert nicht mehr (www.fondsvv.ru/about#about_directora).

6 Oleg Salmanow und Igor Zukanow, »Nezavisimiye na Svyazi. Gosudarstvo menyaet chinovnikov v sovetakh goskompanii na nezavisimykh direk-torov«, Wedomosti, 12. Januar 2009.

7 Timofei Djadko und Igor Zukanow, »Direktor Gostelekoma. Rukovoditel Rostelecoma, na baze kotorovo obyedinyayutsya krupneishie gosudarstvenniye telekommunikatsionniye kompanii, budut byvshy investbankir iz Marshall Capital«, Wedomosti, 14. Juli 2010.

8 Timofei Djadko, Irina Resnik and Igor Zukanow, »Kak Kupili Telekomy. Stats krupneishim minoritariem dochek Svyazinvesta Gazprombanku, Vozmozhno, Pomog sam Rostelecom«, Wedomosti, 20. September 2010; Wladimir Lawizki und Inna Erochina, »Rostelecom zafiksiroval Novovo Aktsionera«, Kommersant, 7. September 2010.

9 Interview der Autorin mit Jurtschenko im Juni 2014; vgl. Igor Zukanow und Timofei Djadko, »Yevgeny Yurchenko Protiv Marshalov Svyazi«, Wedomosti, 15. September 2010.

10 Interview der Autorin mit Jurtschenko im Juni 2014.

11 Vgl. den exzellenten Forschungsbericht von Orysia Lutsevych, »Agents of the Russian World: Proxy Groups in the Contested Neighbourhood«, Russia and Eurasia Programme, Chatham House, April 2016, https://www.chathamhouse.org/sites/default/files/publications/research/2016-04-14-agents-russian-world-lutsevych.pdf.

12 Interview der Autorin mit Malofejew am 23. April 2014.

13 Lutsevych, »Agents of the Russian World«.

14 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen sowjetischen Auslandsgeheimdienstler im Mai 2018.

15 Lutsevych, »Agents of the Russian World«.

16 https://www.youtube.com/watch?v=gQ-fXZbV9_4.

17 Lutsevych, »Agents of the Russian World«.

18 Interview der Autorin mit Batozsky im Januar 2015.

19 Valeri Litoninski, »Nazvali sebya Vlastyu: Noviye Nachalniki Donetska«, korrespondent.net, 19. Mai 2014.

20 Boris Gont, »Donetskaya Respublika 2005 I DNR 2014: ot fashistov k MMM- schikam«, Bukvy, 16. Mai 2015.

21 Interview der Autorin mit Batozsky im Januar 2015.

22 V Rosii Vidayut Pasporty Gromadyan Donetskoi Respubliki, tsn. ua, 1. März 2012, https://tsn.ua/politika/v-rosiyi-vidayut-pasporti-gromadyan-doneckoyi-respubliki.html.

23 Interview der Autorin mit Batozsky im Januar 2015.

24 Jan Cienski, »Oligarch Tries to Stamp Kiev Authority on Restive East«, Financial Times, 7. März 2014.

25 Roman Olearchyk, »Ukraine Tensions Rise as Two Die in Donetsk Clashes«, Financial Times, 14. März 2014; Jan Cienski, »Russian-Speaking Activists Demand their Own Referendums«, Financial Times, 17. März 2014; Neil Buckley, »Ukraine’s Ousted President Demands Regional Referendum«, Financial Times, 28. März 2014.

26 Roman Olearchyk, »Turchynov Blames Russia for Unrest in East Ukraine«, Financial Times, 7. April 2014.

27 John Reed, »Donetsk Governor Plays Down Rebel Threat«, Financial Times, 25. April 2014; John Reed, »Mob Storms State Security HQ in Donetsk«, Financial Times, 3. Mai 2014; Guy Chazan, »Separatists Urge Russia to Annex Donetsk«, Financial Times, 13. Mai 2014.

28 Daria Aslamowa, »Vice-Premyer Donetskoi Narodnoi Respubliki Andrei Purgin: Ukraina postavila na Donbasse Krest. Yei lyudi zdyes ne nuzhny«, Komsomolskaja Prawda, 8. Juli 2014.

29 Courtney Weaver, »Donetsk Chaos Leads to Split in Separatist Ranks«, Financial Times, 31. Mai 2014.

30 Interview der Autorin mit Batozsky im Januar 2015.

31 Aleksandr Vasovic und Maria Tsvetkova, »Elusive Muscovite with Three Names Takes Control of Ukraine Rebels«, Reuters, 15. Mai 2014.

32 Arkhipov, Meyer und Reznik, »Putin’s Soros Dreams of Empire as Allies Wage Ukraine Revolt«, Bloomberg, 16. Juni 2004.

33 Ebd.

34 »Marshal Malofeyev. Kak Rossiisky Raider Zakhvatil Yugo-Vostok Ukrainy«, The Insider, 27. Mai 2014. (Darin wird eine von Strelkow verfasste Biografie zitiert, entnommen aus E-Mails, die von einer Gruppe gehackt wurden, die sich selbst »Anonimny International« nennt.)

35 Vasovic und Tsvetkova, »Elusive Muscovite with Three Names Takes Control of Ukraine Rebels«.

36 Arkhipov, Meyer und Reznik, »Putin’s Soros Dreams of Empire as Allies Wage Ukraine Revolt«.

37 Ebd.

38 Courtney Weaver, Kathrin Hille und Neil Buckley, »Pretext and Plotting Behind Crimea’s Occupation«, Financial Times, 7. März 2014.

39 Interview der Autorin mit Batozsky im Januar 2015.

40 Dmitri Woltschek, »Operatsiya ›Dary Volkhov‹. Kak RPTs stala otdelom administratsii Putina«, Radio Swoboda, 10. März 2018.

41 »Marshall Malofeyev. Kak Rossiisky Raider Zakhvatil Yugo-Vostok Ukrainy«, The Insider, 27. Mai 2014. Darin werden von den ukrainischen Sicherheitsbehörden abgehörte Telefonate zwischen Strelkow und Malofejew zitiert.

42 Interview der Autorin mit Malofejew am 23. April 2014; Arkhipov, Meyer und Reznik, »Putin’s Soros Dreams of Empire as Allies Wage Ukraine Revolt«; Courtney Weaver, »Oligarch Emerges as Link Between Russia and Rebels«, Financial Times, 25. Juli 2014.

43 EU-Sanktionen, herausgegeben am 30. Juli 2014, Council Implementing Regulation (EU) No. 826/2014.

44 Weaver, »Oligarch Emerges as Link Between Russia and Rebels«.

45 Arkhipov, Meyer und Reznik, »Putin’s Soros Dreams of Empire as Allies Wage Ukraine Revolt«.

46 Interview der Autorin mit Malofejew am 23. April 2014.

47 Die Website mit dieser Information (www.fondsvv.ru/about#about_directora) existiert nicht mehr.

48 Interview der Autorin mit einem Genfer Geldmann am 5. Mai 2014.

49 Vgl. Kapitel 2.

50 Interview der Autorin mit Batozsky im Januar 2015.

51 Interview der Autorin mit Carpenter im September 2015.

52 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen sowjetischen Auslandsgeheimdienstler im Mai 2018; vgl. Roman Schleinow, »Kak Knyazya Aleksandra Trubetskovo zaverbovali v Svyazinvest«, Wedomosti, 15. August 2011; Schtschogolew war in verdeckter Mission als Korrespondent für die staatliche russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS tätig.

53 Interviews der Autorin mit Genfer Geldmännern zwischen Dezember 2012 und April 2015; vgl. Kapitel 12.

54 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen sowjetischen Auslandsgeheimdienstler im Mai 2018; vgl. Schleinow, »Kak Knyazya Aleksandra Trubetskovo zaverbovali v Svyazinvest«.

55 Goutchkoff saß im Vorstand von Infra Engineering, der Firma, die über 80 Prozent der Aufträge von Rostelekom erhielt. Wladislaw Nowi, »Svayzisty Podklyuchili Diplomatichesky Kanal. Eks-Glava MID Igor Ivanov voshel v Sovet Direktorov ›Infra Engineering‹«, Kommersant, 7. August 2012.

56 Schleinow, »Kak Knyazya Aleksandra Trubetskovo zaverbovali v Svyazinvest«.

57 Andrew Higgins, »Foot Soldiers in a Shadowy Battle Between Russia and the West«, New York Times, 29. Mai 2017.

58 S. Neil MacFarquhar, »How Russians Pay to Play in Other Countries«, New York Times, 30. Dezember 2016, und »Martin Nejedly: Zemanovci volici jedi gothaj, foie gras je pro jine«, Interview mit Nejedly, denik. cz, 4. Oktober 2014.

59 »Zemanovce sponszorovala pavucina firem napojena na Putinova pravnika«, iDNES.cz, 3. November 2018.

60 Higgins, »Foot Soldiers in a Shadowy Battle Between Russia and the West«; Ondrej Soukup, »Hackeri odhali ›otce‹ proruskych akci v Cesku. Na organiszaci demonstraci ve stredni Evrope dostal 100 tisic eur«, Hospodarske Noviny, 13. März 2017.

61 Andrew Higgins, »Out to Inflame EU, Russians Stir up Fringe«, New York Times, 25. Dezember 2016; für weitere Details s. Dezso Andras, »A Glorious Match Made in Russia«, Index, 28. September 2014, https://index.hu/english/2014/09/28/a_glorious_match_made_in_russia/.

62 Interview der Autorin mit einem Genfer Geldmann am 5. Mai 2014.

63 Interviews der Autorin mit Genfer Geldmännern am 19. Dezember 2013 und am 21. Juli 2014; ein zweiter Genfer Geldmann bestätigte Biondas Funktion dabei, den Deal zu arrangieren, sowie seine anfängliche Rolle dabei, Timtschenko Total vorzustellen, am 20. Dezember 2013; die Geschichte wurde im März 2014 von einem dritten Genfer Geschäftspartner bestätigt. Total lehnte jeden Kommentar dazu ab.

64 Vgl. Website des Wirtschaftsrates der Französisch-Russischen Industrie- und Handelskammer: https://www.ccifr.ru/ekonomicheskij-sovet/sostav/.

65 Siehe Depesche des US-Botschafters in, William Burns, in dem es um die Gründung des Instituts geht: https://wikileaks.org/plusd/cables/08MOSCOW375_a.html.

66 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen sowjetischen Auslandsgeheimdienstler im Mai 2018.

67 Ebd.

68 https://wikileaks.org/plusd/cables/08MOSCOW375_a.html.

69 Interview der Autorin mit de Pahlen am 12. Mai 2014.

70 Den Kredit gab die First Czech Russian Bank, eine tschechische Bank, an der zur damaligen Zeit (2014) ein Russe namens Roman Popow den Mehrheitsanteil besaß. Dieser war zuvor der stellvertretende Chef der Finanzabteilung von Stroitransgaz gewesen, einer russischen Rohrleitungsbaufirma, die Timtschenko 2007 erworben hatte. Die Bank verwaltete weiterhin die Konten von Stroitransgaz, nachdem Timtschenko das Unternehmen 2007 gekauft hatte, bis Ende 2014 (nachdem der Kredit verlängert wurde), so ein Sprecher der Firma (Andrej Krasawin, »Radikalniye Svyazi«, Kompaniya, 28. März 2016). Popow behielt seinen Posten als Bankvorstand, und der Chef von Stroitransgaz, Wiktor Lorenz, besaß (sowohl vor als auch nach Timtschenkos Unternehmenskauf) einen Anteil von 25 Prozent an der tschechischen Bank. Timtschenkos Anwälte sagten, Timtschenko habe bei der Entscheidung der Bank, das Darlehen an den Front National zu verlängern, keine Rolle gespielt.

71 Karl Laske und Marine Turchi, »The Third Russian Loan of Le Pen«, Media Part, 11. Dezember 2014.

72 Agathe Duparc, »Les Casseroles de Konstantin Malofeev, oligarque Russe soutien du Front National«, Media Part, 21. Februar 2016.

73 Interview der Autorin mit Antonio Fallico im Juni 2014.

74 WikiLeaks-Depesche: https://wikileaks.org/plusd/cables/09ROME97a.html.

75 Interview der Autorin mit de Pahlen am 12. Mai 2014; Bernhard Odehnal, »Gipfeltreffen mit Putins fünfter Kolonne«, TagesAnzeiger, 3. Juni 2014.

76 Interview der Autorin mit Malofejew im Juni 2015.

77 James Marson, »Deepening Ties Between Greece and Russia Sow Concerns in the West«, Wall Street Journal, 14. Februar 2015; Sam Jones, Kerin Hope und Courtney Weaver, »Alarm Bells Ring over Syriza’s Russia Links«, Financial Times, 28. Januar 2015.

78 Robert Coalson, »New Greek Government has Deep, Longstanding Ties with Russian Eurasianist Dugin«, Radio Free Europe, 28. Januar 2015.

79 Der Geschäftspartner von Malofejew ist Alexej Komow, der russische Vertreter der konservativen US-amerikanischen »Pro Familie«-Bewegung, beim World Congress of Families und Malofejews rechte Hand in dessen Stiftung Sankt Basilius der Große. Siehe Anton Pospelow, »Miroviye Elity. Beseda s Poslom Vsemirnovo Kongressa Semei v UN Alekseem Komovym«, Pravoslavie. ru, 5. September 2013; Tizian di Giovanni und Stefano Vergine, »3 Million for Salvini«, L’Espresso, 28. Februar 2019; Alberto Nardelli und Mark di Stefano, »The Far-Right Bromance at the Heart of Italy’s Russian Oil Scandal«, BuzzFeed, 12. Juli 2019.

80 Di Giovanni und Vergine, »3 Million for Salvini«; Nardelli und di Stefano, »The Far-Right Bromance at the Heart of Italy’s Russian Oil Scandal«.

81 Di Giovanni und Vergine, »3 Million for Salvini«.

82 Über den Deal berichteten erstmals die L’Espresso-Journalisten. Danach folgte Alberto Nardelli von BuzzFeed, der eine Tonbandaufzeichnung von Savoinis Gespräch im Oktober 2018 veröffentlichte, auf der dieser den Deal bespricht: siehe »Revealed: The Explosive Secret Recording that Shows how Russia Tried to Funnel Millions to the ›European Trump‹«, BuzzFeed, 10. Juli 2019.

83 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen KGB-Beamten im August 2019.

84 Nardelli, »Revealed: The Explosive Secret Recording that Shows how Russia Tried to Funnel Millions to the ›European Trump‹«.

85 Sam Jones und Valerie Hopkins, »Austrian Vice-Chancellor Filmed Seeking Covert Deals«, Financial Times, 18. Mai 2019.

86 Interview der Autorin mit einem Genfer Geschäftspartner am 23. März 2014.

87 Das US-Justizministerium soll im November 2014 eine Geldwäscheermittlung eingeleitet haben, in deren Rahmen geprüft wurde, ob Timtschenko Mittel aus illegalen Geschäften in das amerikanische Finanzsystem geschleust hatte: Christopher M. Matthews und Andrew Grossman, »US Money Laundering Probe Touches Putin’s Inner Circle; Federal Prosecutors Investigating Financial Transactions Involving Billionaire Gennady Timchenko«, Wall Street Journal, 5. November 2014. Die Untersuchung scheint keine Ergebnisse gebracht zu haben. In einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS sagte Timtschenko, er könne nicht nach Europa reisen, denn er habe »ernst zu nehmende Gründe dafür, eine Provokation durch den US-Geheimdienst zu befürchten. Glauben Sie mir, das ist kein Hirngespinst, sondern beruht auf absolut konkreten Informationen, auf die ich aus offensichtlichen Gründen hier nicht näher eingehen kann«: Andrej Wandenko, »Gennady Timchenko: Za Vsyo v Zhizni Nado Platits. I za znakomstvo s rukovodtsvom strany to zhe«, 4. August 2014, ITAR-TASS, https://tass.ru/top-officials/1353227.

88 Interviews der Autorin mit einem Genfer Geschäftspartner am 21. Juli, 1. Oktober und 9. Dezember 2014. Timtschenko sagte, Bionda stehe in keiner Verbindung zu seinen Aktivitäten in China.

89 Wandenko, »Gennady Timchenko: Za Vsyo v Zhizni Nado Platits. I za znakomstvo s rukovodtsvom strany to zhe«.

90 Interview der Autorin mit einem Genfer Geschäftspartner am 19. März 2014.

91 Interview der Autorin mit einem anderen Genfer Geschäftspartner am 28. März 2014.

92 Interview der Autorin mit einem Genfer Geschäftspartner am 16. März 2014.

93 Interview der Autorin mit einem anderen Genfer Geschäftspartner am 28. März 2014.

94 Interview der Autorin mit einem Genfer Geschäftspartner am 25. Februar 2014.

95 Jesús Rodríguez, »Gerard López, manual para hacerse millonario«, El País, 27. Dezember 2015.

96 Über eine seiner Firmen mit Namen Sunray Energy hatte Bionda lange einen Anteil am Lotus-Formel-1-Rennteam gehalten. Die zerstörte Stoßstange, die er in seinem Büro aufbewahrte, deren andere Hälfte Tausende Kilometer ostwärts Putins Fitnessraum zierte, war ein Erinnerungsstück von einem dieser Rennen. Als das Auto beim Grand Prix von Monaco in eine Absperrung krachte, hatte Witali Petrow am Steuer gesessen, Sohn eines russischen Geschäftspartners von Ilja Traber, dem mutmaßlichen russischen Mafioso, der eng mit Putin zusammengearbeitet hatte, als dieser den Petersburger Hafen und das Ölterminal kontrolliert hatte. Der junge Petrow war der Putin-Regierung so sehr verbunden, dass Putin eine Runde mit seinem Auto drehen durfte, als Russland 2010 das erste Mal ein Formel-1-Rennen in Sankt Petersburg veranstaltete. In mancher Hinsicht gehörte Petrow zu Familie. Die Genii-Gruppe, über die Bionda seinen Anteil am Lotus-Formel-1-Rennteam hielt, war von López gegründet worden.

97 Catherine Belton, »In British PM Race, a Former Russian Tycoon Quietly Wields Influence«, Reuters, 19. Juli 2019. Seit der Veröffentlichung dieses Artikels haben Temerkos Anwälte ihn als »ungenau« und »rufschädigend« bezeichnet. Reuters reagierte mit dem Statement: »Wir stehen hinter der Geschichte.« Der Artikel zitiert Temerko damit, dass er sagt, seine Beziehungen zu den Männern in den russischen Sicherheitsbehörden seien »formell«, nicht »persönlich«. Er stritt ab, fortlaufend Verbindungen zu den russischen Sicherheitsbehörden zu haben.

98 Banks’ zukünftige Frau Ekaterina Paderina war von einem lokalen Abgeordneten, Mike Hancock, gerettet worden. Dieser war fast zehn Jahre später in einen Skandal verwickelt, als herauskam, dass eine seiner Referentinnen, eine weitere junge Russin aus Großbritannien, abgeschoben wurde, weil der MI5 sie der Spionage verdächtigte.

99 Öffentliche Stellungnahme zu den Ermittlungen der Kriminalpolizei zu den mutmaßlichen Straftaten im Zusammenhang mit dem EU-Referendum, 24. September 2019.

100 Adam Ramsay, »National Crime Agency Finds No ›Evidence‹ of Crimes Committed by Arron Banks’s Brexit Campaign«, OpenDemocracy, 25. September 2019. Darüber hinaus twitterte Transparency International UK als Reaktion darauf: »Es ist schon lange klar, dass die Vorschriften zu politischen Spenden kaum Schutz gegen Mittel aus dem Ausland bieten, aber die Interpretation der Ermittlungsbehörden in diesem Fall sorgen dafür, dass er vollkommen inexistent ist.«

101 Caroline Wheeler, Richard Kerbaj, Tim Shipman und Tom Harper, »Revealed: Brexit Backer’s Golden Connection«, Sunday Times, 10. Juni 2018.

102 Der Fonds, Charlemagne Capital, gehörte zu einer ausgewählten Gruppe ausländischer Investoren, die sich einen Monat nach dem Brexitreferendum bei einer lukrativen Emission von Anteilen am staatlichen Diamantenmonopol Alrosa des russischen Direct Investment Fund beteiligen durften. Die Alrosa-Aktien wurden in einer in Lichtgeschwindigkeit durchgeführten Emission zu einem reduzierten Preis verkauft. Unterlagen der Aufsichtsbehörde zeigen, dass Mellon zur Zeit dieses Deals einen Anteil von 19,4 Prozent an dem Fonds besaß (Charlemagne Capital Limited OPD – Charlemagne Capital Replacement, Regulatory News Service, 30. September 2016). Mellon gab seinen Posten als nichtgeschäftsführender Direktor bei dem Fonds Ende 2016 auf, als der Fonds mit der auf den Kaimaninseln registrierten Fiera Capital fusionierte (Charlemagne Capital Limited Scheme Effective, Regulatory News Service, 14. Dezember 2016).

103 Interview der Autorin mit Jakunin im Juni 2013.

104 Siehe Josh Craddock, »Russia Positions Herself as ›Light to the World‹ During Pro-Family Conference«, Aleteia (eine katholische Onlinenachrichtenagentur), 23. September 2014; Anton Shekhovtsov, »A Rose by Any Other Name: the World Congress of Families in Moscow«, https://anton-shekhovtsov.blogspot.com/2014/09/a-rose-by-any-other-name-world-congress.html?m=1. Der World Congress of Families zog seinen Namen wegen der US-Sanktionen im letzten Moment von der Veranstaltung zurück, alle führenden Persönlichkeiten traten aber trotzdem auf. Vgl. Casey Michel, »How Russia Became the Leader of the Global Christian Right«, Politico, 9. Februar 2017.

105 Craddock, »Russia Positions Herself as ›Light to the World‹ During Pro-Family Conference«.

106 Interview der Autorin mit Narussowa im Juni 2014.

107 Interview der Autorin mit Jakunin im November 2016.

108 Ebd.

109 Interview der Autorin mit Malofejew im April 2014.

110 Interview der Autorin mit Jakunin im Februar 2017.

111 Interview der Autorin mit Jakunin im November 2016.

112 Interview der Autorin mit Jakunin im Februar 2017.

113 Joseph Biden, »Brookings Hosts Vice President, Joe Biden, for Remarks on the Russia-Ukraine Conflict«, Brookings Institution, 27. Mai 2015, https://www.brookings.edu/wp-content/uploads/2015/05/20150527_biden_transcript.pdf.

114 Laut der Autorin vorliegenden Abschriften der Tonbandaufnahmen der Telefonate, die Teil des spanischen Ermittlungsverfahrens waren. Vgl. auch Anastasia Kirilenko, »Intercepted Calls Expose Ties between the Tambovskaya Gang, head of FSB’s Economic Security Service, and the Prosecutor of St Petersburg«, The Insider, 8. Januar 2019. Für Michael Carpenter, den damaligen Russlandberater von Biden waren die Ermittlungen ein echter Wendepunkt in seinem Verständnis, wie Putins Russland arbeitete. »Es war ein Schlüsselmoment, in dem die Verschmelzung der russischen organisierten Kriminalität mit staatlichen Strukturen klar wurde.« (Interview der Autorin im Januar 2018.)

115 Siehe WikiLeaks-Depesche über Grinda: https://wikileaks.org/plusd/cables/10MADRID154_a.html.

116 Interview der Autorin mit Anton Surikow im September 2009.

117 Interview der Autorin im Januar 2018.

118 Interview der Autorin mit einem ehemaligen leitenden westlichen Geheimdienstmitarbeiter im Oktober 2016.

119 Interview der Autorin mit Frank Montoya Jr. im Juli 2019.

120 Interview der Autorin mit Temerko im Juni 2016.

15 DAS NETZWERK UND DONALD TRUMP

1 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

2 Ebd.

3 »Im kleinen Kreis waren sie offen, und sie arbeiteten an Wegen, um Reformen einzuleiten. Die Risse waren bereits sichtbar. Das waren sehr interessante Zeiten«, sagte Tschigirinski.

4 Er hatte Bruce Rappaport, den Schweizer Banker, über den so viel sowjetisches Ölgeld lief, in Genf getroffen. Er traf auch Marc Rich, den umstrittenen Metallhändler, mit dem die Sowjets ebenfalls in den letzten Jahren der Sowjetunion Geschäfte machten, und wurde Alfred Taubman vorgestellt, dem Eigentümer des Auktionshauses Sotheby’s, mit dem er eine enge Freundschaft schloss. Tschigirinski sagte außerdem, er habe ein historisches erstes Treffen zwischen dem neuen israelischen Botschafter in Russland, dem legendären General Haim Bar-Lev, dem ersten sowjetischen Botschafter in Israel, Alexander Bowin, und seinem Mentor Michail Milstein, dem ehemaligen sowjetischen Militärgeheimdienstchef, in Milsteins Moskauer Datscha arrangiert.

5 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

6 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Juli 2018.

7 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

8 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019.

9 In einer Depesche der US-Botschaft in Moskau, datiert vom 12. Februar 2010, heruntergeladen von WikiLeaks, ging es um Luschkows angebliche Verbindungen mit der Solnzewskaja-Gruppe: https://wikileaks.org/plusd/cables/10MOSCOW317_a.html.

10 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Oktober 2019.

11 Interview der Autorin mit Tschigirinski im April 2019.

12 Ebd.; Interview der Autorin mit Martin Greenbergs Frau im Mai 2019. Sie bestätigte, dass ihr Mann mit Alfred Luciani in die UdSSR gereist war und dass beide Männer daran mitgearbeitet hatten, die Casinogesetze von Atlantic City aufzusetzen; Greenberg wurde dann Geschäftsführer des Golden Nugget. Interview der Autorin mit Guy Michaels, einem ehemaligen Anwaltskollegen, der bestätigte, dass Greenberg später Anleihegläubiger bei den Umschuldungen des Taj Mahal vertrat. Luciani hat auf eine Kommentaranfrage nicht reagiert.

13 Interview der Autorin mit Tschigirinski im April 2019.

14 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

15 Ebd.; vgl. Nikolai Sergejew, »Umer Glava Evikhona«, Kommersant, 11. April 2014, für die offizielle Bestätigung ihrer Partnerschaft.

16 Offizielle Meldeinformationen für das Übersetzungsbüro OOO Linkon zeigen, dass Tschigirinski ebenfalls ein Partner war.

17 »Chapter 11 for Taj Mahal«, Reuters, 18. Juli 1991.

18 Julie Baumgold, »Fighting Back: Trump Scrambles off the Canvas«, New York Magazine, 9. November 1992.

19 Ebd.

20 »Taj Mahal is Out of Bankruptcy«, New York Times, 5. Oktober 1991; für weitere Details der Umschuldung(en) vgl. die gerichtliche Debatte über die Vereinbarung über die vorbereitete Insolvenz vor der State of New Jersey Casino Control Commission, online abrufbar: https://www.washingtonpost.com/wp-stat/graphics/politics/trump-archive/docs/trump-financial-stability-hearing-vol-iv-6-18-1991.pdf.

21 Josh Kosman, »Icahn, Ross Saved Trump Brand from Taj Mahal Casino Mess«, New York Post, 25. November 2016; vgl. auch die gerichtliche Anhörung zu Icahns Rolle.

22 Bezüglich der Vertretung der Anleihegläubiger durch Martin L. Greenberg vgl. die Gerichtsdebatte über die Vereinbarung über die vorbereitete Insolvenz vor der State of New Jersey Casino Control Commission, online abrufbar: https://www.washingtonpost.com/wp-stat/graphics/politics/trump-archive/docs/trump-financial-stability-hearing-vol-iv-6-18-1991.pdf.

23 Interview der Autorin mit Tschigirinski im April 2019.

24 Baumgold, »Fighting Back«.

25 Robert L. Friedman, Red Mafia, S.132–133, Little, Brown, 2000; vgl. »The Tri-State Joint Soviet-Émigré Organized Crime Project«, https://www.state.nj.us/sci/pdf/russian.pdf.

26 Jose Pagliery, »Trump’s Casino was a Money Laundering Concern Shortly After it Opened«, CNN, 22. Mai 2017; vgl. Dokumente des Finanzministeriums über die Einigung zwischen der FinCEN-Behörde und Trumps Taj-Mahal-Geschäftspartnern, die CNN erhalten hat: https://assets.documentcloud.org/documents/3727001/Responsive-Docs-for-17-205-F-Pagliery.pdf. Interessant hierzu ist auch Seth Hettena, Trump/Russia: A Definitive History, S. 25–27, Melville House, 2018.

27 Der Autorin vorliegender FBI-Bericht über Mogilewitschs Imperium.

28 Eidesstattliche Erklärung von Lester McNulty, Sonderermittler des FBI, vor dem United States District Court Southern District of New York, 31. März 1995.

29 Vgl. Hettena, Trump/Russia, S. 27; und Hettenas Blog für Teile des FBI-Dokuments über Iwankowas Besuche des Taj Mahal: https://trump-russia.com/2017/10/06/the-russian-gangster-who-loved-trumps-taj-mahal/.

30 Der Film Na Deribasovskoi khoroshaya pogoda, ili Na Braiton-Bich Opyat idut Dozhdy kann auf Yandex. ru online abgerufen werden.

31 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

32 Forbes schätzte sein Vermögen 2008 auf 2,5 Milliarden Dollar.

33 Ekaterina Drankina, »Moskovskaya Neftyanaya Vykhodit na Rynok«, Ekspert, 24. April 2000.

34 Matthew Swibel, »The Boomerang Effect: Billionaire Tamir Sapir Earned a Bundle Exploiting Russia. Now Crony Capitalism is Getting the Better of Him«, Forbes, 17. April 2006.

35 Motoko Rich und William Neuman, »$40 Million Buys Ex-Cabby His Own Corner of 5th Avenue«, New York Times, 10. Januar 2006; Dan Morrison, »A Man of Many Interests«, Newsday, 31. Dezember 2000.

36 Tschernoi sagte mir in einem Interview im Mai 2007, dass sie immer mit Gesandten des KGB kooperieren mussten – es gab damals keine andere Möglichkeit, geschäftlich voranzukommen: »Sie zwangen einen, über staatliche Strukturen zu verkaufen. Man musste Schutzgeld an den Staat zahlen. Was war der Schwarzmarkt damals? Es war eine graue Wirtschaft. Ich war außerhalb des Systems, aber ich habe immer am Rande der Legalität mitgemacht.«

37 In einem Interview im September 2019 mit dem staatsnahen russischen Fernsehsender NTW gab Kislin mit seiner Freundschaft mit Trump an und erzählte, wie er Trump in den Siebzigerjahren den Kredit für siebenhundert Fernsehapparate gegeben habe. https://www.ntv.ru/video/1771880.

38 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

39 Interview der Autorin mit Juri Schwez, dem ehemaligen hochrangigen KGB-Mitarbeiter aus der Abteilung Auslandsnachrichtendienst, Mai 2018. Agalarow verweigerte einen Kommentar.

40 Einer von Agalarows Geschäftspartnern sagte später, dass ein anderer Teil seiner Geschäfte in den Neunzigern Agalarow direkt mit »Quasiregierungsorganisationen in Russland« verband. Agalarow organisierte Handelskonferenzen in der ehemaligen Sowjetunion, von denen der Partner sagte, sie seien »eine sensible Mischung aus Politik, Verhandlungen und Geld« gewesen.

41 »Leila I Emin«, Iswestija, 6. Februar 2006, wo Agalarow als Teilhaber am Tscherkisowskij-Markt genannt wird; für eine hervorragende Beschreibung des Marktes und wie er operiert siehe Andrew E. Kramer, »Huge Profits Spell Doom for a 400-Acre Market«, New York Times, 28. Juli 2009.

42 Einer der Haupteigentümer des Tscherkisowskij-Marktes, Telman Ismailow, wurde mit Arif in ein Gespräch vertieft gesehen, als Arif 2010 in der Türkei verhaftet wurde, weil er eine Party auf einer Jacht mit minderjährigen Prostituierten veranstaltet hatte: »Telman Ismailov Popal v Skandalnuyu Istoriyu v Turtsii«, Trend, 4. Oktober 2010. Die Zeitung berichtete, dass Ismailow von der Polizei einbestellt wurde, um in dem Fall auszusagen. Unter den Gästen auf der Jacht befanden sich Arifs kasachische Geschäftspartner, »das Trio« hinter Eurasian Natural Resources (ENRC), das von Alexander Maschkewitsch angeführt wurde.

43 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018.

44 Jon Swaine und Shaun Walker, »Trump in Moscow: What Happened at Miss Universe in 2013«, Guardian, 18. September 2017.

45 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018.

46 Siehe Oberster Rechnungshof der USA, »Suspicious Banking Activities: Possible Money Laundering by US Corporations Formed for Russian Entities«, Oktober 2000. Ein Brief vom 28. November 2000 vom Leiter der Rechtsabteilung der Citigroup, Michael A. Ross, an den Obersten Rechnungshof der USA bestätigt, dass Kaweladse die Person ist, die diese verdächtigen Geldströme managt. Darin wird festgehalten, dass die Citigroup keine illegalen Aktivitäten in Zusammenhang mit Kaweladses Konten entdeckt habe, die er von Oktober 1991 an eröffnete, aber dass sie seither alle geschlossen hat, und verweist auf die mangelhaften Verfahren bei der Bank, aufgrund derer die »fragwürdigen Aktivitäten« nicht entdeckt wurden; vgl. Raymond Bonner, »Laundering of Money Seen as ›Easy‹«, New York Times, 29. November 2000.

47 Pressemitteilung: »Levin Releases GAO Report on Vulnerabilities to Money Laundering in US Banks«, 29. November 2000; zu den KGB-Verbindungen des lettischen Bankers siehe Knut Royce, »San Francisco Bank Linked to Laundering Probe at Bank of New York«, Center for Public Integrity, 9. Dezember 1999.

48 Brief des Leiters der Rechtsabteilung der Citigroup, Michael A. Ross, an den Obersten Rechnungshof der USA, 28. November 2000.

49 Ebd.

50 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Kreml-Beamten im Juni 2018; Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen russischen Geheimdienstler im Mai 2018.

51 Interview der Autorin mit einer Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist, im Mai 2018.

52 Royce, »San Francisco Bank Linked to Laundering Probe at Bank of New York«; Sam Zuckerman, »Russian Money Laundering Scandal Touches S.F. Bank«, San Francisco Chronicle, 23. September 1999; Robert O’Harrow Jr., »3 Firms Links to Russia Probed«, Washington Post, 21. Oktober 1999; Andrew Higgins, Ann Davis und Paul Beckett, »Money Players: The Improbable Cast of Capitalist Converts Behind BONY Scandal«, Wall Street Journal, 30. Dezember 1999: 8 Millionen Dollar waren über Benex von den Konten bei der Bank of New York auf Konten bei der Commercial Bank of San Francisco überwiesen worden. Darüber hinaus besaß die in Nauru gemeldete Sinex Bank, über die viele der Zahlungen an Benex aus Russland liefen, ein korrespondierendes Konto bei der Bank of San Francisco.

53 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018.

54 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019; Interview der Autorin mit einem ehemaligen Mogilewitsch-Geschäftspartner im März 2018, der sagte: »Nachdem das Justizministerium den Betrug bei der Bank of New York aufdeckte, begannen sie Geld über die Trump Organization zu schicken. Diese verfügte über Kanäle, die für die Russen oder Sewa damals auf keinen Fall offen gewesen wären. (…) Das Geld, auf das die Russen Zugriff hatten, war sehr viel mehr, als jeder US-Investor zu dem Zeitpunkt aufbringen konnte. (…) Den Russen war es vollkommen egal, ob das Geld sicher war. Trump konnte ihnen Zugang verschaffen wie kein anderer. Für Michas und Sewa sind ein paar Hundert Millionen Dollar nicht viel. Für Trump ist es viel Geld. Verdammt viel.« Alan Garten, der Leiter der Rechtsabteilung der Trump Organization, hat auf eine Kommentaranfrage nicht reagiert.

55 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019.

56 Garten sagte der Financial Times bezüglich Bayrock: »Wenn man Due Diligence praktiziert, handelt man in gutem Glauben und versucht sich alles relevante Material anzuschauen, aber man kann sich das alles nur begrenzt ansehen. Man kann so viel wie möglich tun, aber man ist auf die öffentlichen Aufzeichnungen beschränkt.« Tom Burgis, »Dirty Money: Trump and the Kazakh Connection«, Financial Times, 19. Oktober 2016.

57 Timothy L. O’Brien und Eric Dash, »Is Trump Headed for a Fall?«, New York Times, 28. März 2004.

58 Ebd.

59 Timothy L. O’Brien, »Trump, Russia and a Shadowy Business Partnership«, Bloomberg, 21. Juni 2017.

60 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018. Seine Aussagen darüber, wann die erste Begegnung mit Trump stattfand, waren vage – zuerst gab er 2000 an, dann 2001. Bei einer Aussage im Rahmen eines Rechtsstreits mit der New York Times sagte er am 23. Januar 2008, sein erstes Treffen mit Mitgliedern der Trump Organization sei 2001 gewesen »oder wahrscheinlich eher Anfang 2002«. In einer späteren Anklageschrift von Jody Kriss, dem Ex-Bayrock-Finanzchef, heißt es, Sater sei 2002 zu Bayrock gestoßen.

61 Interviews der Autorin mit zwei ehemaligen Mogilewitsch-Geschäftspartnern im März und im Juli 2018.

62 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018.

63 United States of America v. Felix Sater, Verfahrensregister Nr. 98 CR 1101, vertraulicher Brief des Justizministeriums der Vereinigten Staaten (DoJ) an Richter I. Leo Glasser vom 27. August 2009.

64 Vgl. auch Dokumente im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Sater: United States of America v. Felix Sater, unterzeichnet von Zachary Carter, United States Attorney, Eastern District of New York; Transkription des Urteils gegen Sater (dort als John Doe bezeichnet und in der Abschrift als »Felix Slater«) vor dem Ehrenwerten I. Leo Glasser, United States District Senior Judge, 23. Oktober 2009; Klage und eidesstattliche Aussage zur Erteilung von Haftbefehlen, Leo Taddeo Affidavit, April 1998; Pressemitteilung des United States Attorney, Eastern District of New York, »19 Defendants Indicted in Stock Fraud Scheme that was Protected and Promoted by Organised Crime«, 2. März 2000, https://www.washingtonpost.com/wp-stat/graphics/politics/trump-archive/docs/press-release-doj-howard-safir-bayrock.pdf.

65 In weiteren Ausführungen zu dem Betrug wird A. R. Barons Beteiligung erwähnt in: United States of America v. Frank Coppa et al.; für eine Verbindung zum Bank of New York/Benex-Betrug siehe Glenn R. Simpson und Paul Beckett, »UK Probe Possible Link Between Russian Case, A. R. Baron«, Wall Street Journal, 24. September 1999.

66 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018.

67 Interview der Autorin mit Schwez im Mai 2018; Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im März 2018.

68 United States of America v. Felix Sater, Verfahrensregister Nr. 98 CR 1101, vertraulicher Brief des DoJ an Richter I. Leo Glasser vom 27. August 2009.

69 Ebd.

70 Ebd.

71 Friedman, Red Mafia, S. 55–57.

72 United States of America v. Felix Sater, Verfahrensregister Nr. 98 CR 1101.

73 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019; Kalmanowitsch wurde im November 2009 ermordet. Ungefähr zur selben Zeit beendete Sater seine Zusammenarbeit mit dem FBI.

74 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im März 2018.

75 Interview der Autorin mit einem ehemaligen Geschäftspartner von Mogilewitsch im Juli 2018.

76 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018.

77 Ebd.

78 Vgl. Kapitel 13. 2019 wurde Mjasin wegen Veruntreuung von Geldern der Promsberbank im Zusammenhang mit dem Moldauischen Waschsalon und den Mirror Trades bei der Deutschen Bank verurteilt, während Dwoskin straflos davonkam. Vgl. auch Leonid Nikitinsky, »Who is Mister Dvoskin?«, Nowaja Gaseta, 22. Juli 2011.

79 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018.

80 Ebd.

81 Ebd.

82 Arif verfügte über aserbaidschanische Miteigentümer des Schwarzmarkts Tscherkisowskij Rinok, die seine Geschäftspartner waren, auch über Verbindungen zu Aras Agalarow.

83 Maschkewitsch begann in dem Geschäft in den späten Achtzigern als leitender Manager bei Seabeco, dem Handelsunternehmen von Boris Birstein, der vom FBI und dem Schweizer Nachrichtendienst als Geschäftspartner der Solnzewskaja aufgeführt wurde. (Ein früherer Geschäftspartner von Mogilewitsch behauptete, das Trio habe weiterhin mit der Solnzewskaja zusammengearbeitet.)

84 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018.

85 Ebd.

86 Andrew Rice, »The Original Russia Connection«, New York Magazine, 7. August 2017.

87 Ebd.; eidesstattliche Erklärung von Felix Sater vom 1. April 2008, in Trump v. O’Brien.

88 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018.

89 O’Brien, »Trump, Russia and a Shadowy Business Partnership«.

90 Die erste Geschichte über die Interessen von Trump/Bayrock an dem Projekt stammt von Tom Stieghort, »Trump Eyes Oceanfront Land Aventura Firm to Market Project in Lauderdale«, South Florida Sun-Sentinel, 12. Dezember 2003. Trump wird als Immobilienentwickler beschrieben, während Bayrock nur als Partner genannt wird. Später jedoch, als alles katastrophal schiefging, kam die Wahrheit heraus: Trump war nur wegen der Lizenzgebühren und nicht als Entwickler beteiligt. Siehe Michael Sallah und Michael Vasquez, »Failed Donald Trump Tower Thrust into GOP Campaign for Presidency«, Miami Herald, 12. März 2016. (Bayrock erwarb Grundstücke für 40 Millionen Dollar und erhielt dann weitere 139 Millionen Kredite für den Bau.)

91 Glen Creno und Catherine Burrough, »Trump Raises Stakes: Camelback’s Glitzy Boom Continues«, Arizona Republic, 13. November 2003; die eidesstattliche Erklärung von Sater vom 1. April 2008, in Trump v. O’Brien, S. 60, macht ebenfalls deutlich, dass Phoenix und Fort Lauderdale die ersten Projekte waren, die Bayrock Trump vorschlug. »Frage: Sie sagten, Sie hätten Mr. Flicker und Mr. Reese [leitende Mitarbeiter der Trump Organization] gewisse Geschäftsideen vorgeschlagen? Welche waren das anfangs? Antwort: Fort Lauderdale und Phoenix. Und wir haben allgemein darüber gesprochen, in welche Regionen die Trump Organization landes- und weltweit gern expandieren würde und welche Möglichkeiten es gebe, gemeinsam an diesen geschäftlichen Chancen zu arbeiten.«

92 Michael Stoler, »Parking Lots and Garages go the Way of the Dinosaurs«, New York Sun, 16. Februar 2006; der Bayrock-Prospekt von 2007 enthält mehr Details über das Projekt.

93 Trump legte seine Beteiligung von 18 Prozent an Trump SoHo in einer eidesstattlichen Erklärung von 2007 offen, die er in Donald J. Trump v. Timothy L. O’Brien abgab. Siehe https://assets.documentcloud.org/documents/2430267/trumps-lawsuit-on-net-worth.pdf. Vgl. auch O’Brien, »Trump, Russia and a Shadowy Business Partnership«.

94 Kopie des Insolvenzantrags der Trump Casino Holdings LLC, eingereicht am 21. November 2004.

95 Interview der Autorin mit Blum im Dezember 2018. Alan Garten, Leiter der Rechtsabteilung der Trump Organization, reagierte nicht auf eine Kommentaranfrage.

96 Tom Burgis, »Tower of Secrets: The Russian Money Behind a Donald Trump Skyscraper«, Financial Times, 12. Juli 2018.

97 Jody Kriss und Michael Ejekam v. Bayrock Group LLC et al., United States District Court, Southern District of NY. Die ursprüngliche Version von Kriss’ Klage wegen illegaler Geschäftspraktiken ist verfügbar unter: https://www.documentcloud.org/documents/3117825-QuiTam-Complaint-With-Exhibit-a-and-Attachments.html#document/p1. Vgl. auch Andrew Rice, »The Original Russia Connection«, New York Magazine, 7. August 2017. Die Klage wurde danach noch zweimal überarbeitet und einige dieser spezifischen Behauptungen wurden entfernt. Im Februar 2018 stimmte Bayrock einer außergerichtlichen Einigung zu. Siehe »Trump-Linked Real Estate Firm Settles Suit by Ex-Employee«, Bloomberg, 23. Februar 2018.

98 Ebd.; Marc Champion, »How a Trump SoHo Partner Ended Up with Toxic Mining Riches from Kazakhstan«, Bloomberg, 11. Januar 2018. Die Behauptung, Bayrock habe Zugang zu Konten eines Chromaufbereitungswerks in Kasachstan, wurde später fallen gelassen.

99 Craig Shaw, Zeynep Sentek und Stefan Candea, »World Leaders, Mobsters, Smog and Mirrors«, Football Leaks, The Black Sea, 20. Dezember 2016.

100 Jody Kriss und Michael Ejekam vs Bayrock Group LLC et al., United States District Court, Southern District of NY. Die ursprüngliche Version von Kriss’ Klage wegen illegaler Geschäftspraktiken ist verfügbar unter: www.documentcloud.org/documents/3117825-QuiTam-Complaint-With-Exhibit-a-and-Attachments.html#document/p1; O’Brien, »Trump, Russia and a Shadowy Business Partnership«.

101 Ebd.

102 Robyn A. Friedman, »Trump Puts Stamp on Project; Father and Son Add Famous New Yorker as Partner to Build Sunny Isles Towers«, South Florida Sentinel, 30. Januar 2002.

103 Nathan Layne, Ned Parker, Svetlana Reiter, Stephen Grey und Ryan McNeill, »Russian Elite Invested Nearly $100 Million in Trump Buildings«, Reuters, 17. März 2017.

104 Ebd.

105 Für aufschlussreiche Berichte über Shnaiders Karriere siehe Tony Wong, »Meet the Man Behind Trump Tower«, Toronto Star, 4. Dezember 2004; Heidi Brown und Nathan Vardi, »Man of Steel: Alex Shnaider Became a Billionaire in the Dimly Lit Steel Mills of Eastern Europe. How Will He Handle the Glare of the Western World?«, Forbes, 28. März 2005; Michael Posner, »The Invisible Man; But for the Car, it Might Be«, Globe and Mail, 27. Mai 2005.

106 Der Autorin vorliegender FBI-Report über das Mogilewitsch-Imperium von 1995.

107 Bayrock-Prospekt von 2007.

108 Siehe Kapitel 2.

109 FBI-Report über das Mogilewitsch-Imperium.

110 In dem von Juni 2007 datierten und der Autorin vorliegenden Bericht des Schweizer Nachrichtendienstes werden Birstein »enge Verbindungen« zur mafiösen Solnzewaskaja-Gruppe vorgeworfen. (In einer von Birsteins Sohn Alon eingereichten Klage von 2005 heißt es, 1995, während Birstein in Belgien lebte, sei er das Ziel einer internationalen polizeilichen Ermittlung gewesen. »Die russische, amerikanische, Schweizer und belgische Polizei verdächtigte den Angeklagten, ein Mitglied der Solnzewskaja-Mafia zu sein. (…) Sie hielten ihn für den Komplizen eines berüchtigten Gangsters namens Sergej Michailow«, ist in einer Kopie der Klage zu lesen.)

111 Charles Clover, »Questions over Kuchma’s Advisor Cast Shadows«, Financial Times, 29. Oktober 1999.

112 Mark MacKinnon, »Searching for Boris Birshtein«, Globe and Mail, 29. Dezember 2018. Als ich ihn telefonisch erreichte, verweigerte Birstein jeden weiteren Kommentar. Der Birstein-Anwalt, der in dem Globe-Bericht zitiert wird, Gavin Tighe, erklärte, er sei nicht mehr von Mr. Birstein beauftragt, als ich ihn wegen weiterer Kommentare zu der Sache kontaktierte.

113 Alain Lallemand, »Coordination. Des Retards, des délais dépasses, des incohèrence«, Le Soir, 18. Januar 2017.

114 Burgis, »Tower of Secrets«.

115 Ned Parker, Stephen Grey, Stefanie Eschenbacher, Roman Anin, Brad Brooks und Christine Murray, »Ivanka and the Fugitive from Panama«, Reuters, 17. November 2017.

116 Ebd.

117 Ebd. In einem Interview mit Reuters sagte Nogueira, er könne sich nicht erinnern, irgendwelche der Behauptungen auf der Aufnahme gemacht zu haben, und stritt ab, Geld über das Trump-Projekt gewaschen zu haben oder etwas mit Drogengeld zu tun zu haben.

118 Ebd. Die Strafsache gegen Altshoul wegen Hypothekenbetrugs wurde ein Jahr später fallengelassen; ebenso die Klage gegen Kawalenka 2005, nachdem die Hauptzeuginnen, mutmaßliche Prostituierte, nicht vor Gericht erschienen.

119 Donald Trump, »Mr. Trump Strongly Defends his Good Name«, Wall Street Journal, 28. November 2007.

120 Bayrock-Prospekt von 2007.

121 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Juli 2018.

122 Jody Kriss und Michael Ejekam v. Bayrock Group LLC et al., United States District Court, Southern District of NY.

123 Ebd.

124 In Island reichte die FL Group Insolvenz ein. Aber in Delaware war eine ihrer Immobilientöchter, FLG Property I, weiter tätig, wie der Autorin vorliegende Unterlagen beweisen.

125 Sallah und Vasquez, »Failed Donald Trump Tower Thrust into GOP Campaign for Presidency«, Miami Herald, 12. März 2016.

126 Unterlagen zufolge, die der Autorin vorliegen.

127 O’Brien, »Trump, Russia and a Shadowy Business Partnership«.

128 Ben Protess, Steve Eder und Eric Lipton, »Trump Organization will Exit from Its Struggling SoHo Hotel in New York«, New York Times, 22. November 2017.

129 Gary Silverman, »Trump’s Russian Riddle«, Financial Times, 14. August 2016.

130 Cribb, Chown, Blackman, Varnham O’Regan, Maidenberg und Rust, »How Every Investor Lost his Money on Trump Tower Toronto (but Donald Trump Made Millions Anyway)«, Toronto Star, 21. Oktober 2017.

131 Interview der Autorin mit Blum im Dezember 2018.

132 Eidesstattliche Erklärung von Felix Sater vom 1. April 2008, in Trump v. O’Brien.

133 Ebd.

134 »Ispaniya Vernet Rossii Khranitelya Kompromata«, Rosbalt, 10. Juni 2013.

135 Interview der Autorin mit Sater im Mai 2018.

136 Nikolai Michailew, »Rossiya Umenshilas v Razmerakh«, RBK Daily, 14. März 2012.

137 Alan Cullison und Brett Forrest, »Trump Tower Moscow? It was the End of Long, Failed Push to Invest in Russia«, Wall Street Journal, 30. November 2018.

138 Irina Grusinowa, »Milliarder Aras Agalarov: ›Ya ne umeyu zarabatyvats na gosudarstvennikh stroikakh‹«, Forbes Russia, 11. März 2015.

139 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

140 Interview der Autorin mit einem hochrangigen Moskauer Bankier im Januar 2017.

141 Anthony Cornier und Jason Leopold, »Trump Moscow: The Definitive Story of How Trump’s Team Worked the Russia Deal During the Campaign«, BuzzFeed, 17. Mai 2018.

142 Matt Apuzzo und Maggie Haberman, »Trump Associate Boasted that Moscow Business Deal ›Will Get Donald Elected‹«, New York Times, 28. August 2017.

143 »Read the Emails on Donald Trump Jr.’s Russian Meeting«, New York Times, 11. Juli 2017.

144 Jo Becker, Adam Goldman und Matt Apuzzo, »Russian Dirt on Clinton? ›I Love it‹, Donald Trump Jr. Said«, New York Times, 11. Juli 2017.

145 Ebd.

146 Philip Bump, »A Timeline of the Roger Stone-Wikileaks Question«, Washington Post, 30. Oktober 2018.

147 Ebd.

148 David Filipov und Andrew Roth, »›Yes We Did‹: Russia’s Establishment Basks in Trump’s Victory; Russians Couldn’t Help Gloating a Bit Over Trump’s Win«, Washington Post, 9. November 2016.

149 Andrew Osborn, »Donald Trump’s Foreign Policy ›Almost Exactly the Same as Putin‹, Kremlin Says«, Reuters, 10. November 2016.

150 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019.

151 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Beamten im Februar 2017.

152 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019;

153 Donald Trump, Offener Brief, »There’s Nothing Wrong with America’s Foreign Defense Policy that a Little Backbone Can’t Cure«, Washington Post, 2. September 1987. Eingesehen hier: https://assets.documentcloud.org/documents/4404425/Ad-in-The-Washington-Post-from-Donald-Trump.pdf.

154 Eidesstattliche Erklärung von Sater vom 1. April 2008, in Trump v. O’Brien.

155 Ebd. Sater sagte, Bayrock habe 250 000 Dollar für das Trump-Tower-Projekt in Phoenix an die Trump Organization gezahlt, »um den Vertrag mit ihr umzusetzen, für geleistete Dienste« sowie eine »laufende monatliche« Summe für Entwicklungsdienstleistungen – wobei er sich angeblich nicht erinnern konnte, wie hoch diese war. Garten, leitender Rechtsberater der Trump Organization, ließ eine Kommentaranfrage dazu, wie viel die Trump Organization an solchen Honoraren von Bayrock erhielt oder ob es ähnliche Vereinbarungen zu den Bayrock-Projekten in Fort Lauderdale und Trump SoHo gab, unbeantwortet.

156 Transkription eines vollständigen Interviews von Millian mit ABC News im Juli 2016.

157 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019.

158 Interview der Autorin mit Satulin im Oktober 2016.

159 Interview der Autorin mit Jakunin im Juli 2016.

160 Interview der Autorin mit Jakunin im November 2017.

161 Ebd.

162 Sharon LaFraniere, Nicholas Fandos und Andrew E. Kramer, »Ex-Envoy to Ukraine Testifies ›False Claims‹ Propelled Ouster«, New York Times, 12. Oktober 2019.

163 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

164 Transkription der gemeinsamen Pressekonferenz von Trump und Putin in Helsinki am 16. Juli 2018, www.kremlin.ru/events/president/news/58017.

165 Ebd.

166 Interview der Autorin mit Galeotti im Februar 2018. Vgl. auch Simon Shuster, »How Putin’s Oligarchs got Inside the Trump Team«, Time, 20. September 2018.

167 Interview der Autorin mit einem ehemaligen engen Geschäftspartner eines russischen Milliardärs im Juni 2017.

168 Interview der Autorin mit einem hochrangigen westlichen Bankier im Mai 2013.

169 Interview der Autorin mit einem leitenden russischen Geschäftsmann im März 2017.

170 Interview der Autorin mit Tschigirinski im Mai 2018.

171 Interview der Autorin mit Graham im Mai 2018.

172 Interview der Autorin mit einem ehemaligen engen Geschäftspartner eines russischen Milliardärs im Juni 2017.

173 »Kremlin Says Mueller’s Russia Investigation is Pointless«, Reuters, 29. Mai 2018.

174 Interview der Autorin mit Schwez im August 2019.

175 Knut Royce, »FBI Tracked Alleged Russian Mob Ties of Giuliani Campaign Supporter«, The Center for Public Integrity, 14. Dezember 1999. Royce schreibt, dass Kislin zwischen 1994 und 1997 14 250 Dollar direkt an Giuliani spendete sowie Spendengalas durchführte. Er erwähnt darüber hinaus einen Bericht von Interpol von 1996, in dem deutlich wird, dass Kislins Unternehmen Trans Commodities für Michail Teschernoi, den mutmaßlichen russischen Mafioso, mit Metallen handelte. Kislin prahlte mit seiner persönlichen Freundschaft zu Trump und behauptete in einem Interview mit dem staatsnahen russischen Fernsehsender NTW, er habe ihm mehrmals Borschtsch vorgesetzt: https://www.ntv.ru/video/1771880.

176 https://www.ntv.ru/video/1771880.

177 Ebd.

178 Darren Samuelson und Ben Schreckinger, »Indicted Giuliani Associate Attended Private ’16 Election Night Party for ›Friend‹ Trump«, Politico, 11. Oktober 2019. In dem Artikel wird ein Foto von Parnas und Trump im Weißen Haus im Mai 2018 erwähnt, das Parnas gepostet haben soll. Trump spielte dessen Bedeutung herunter, »weil ich mit jedem auf einem Foto bin«.

179 Aubrey Belford und Veronika Melkozerova, »Meet the Florida Duo Helping Giuliani Investigate for Trump in Ukraine«, Organised Crime and Corruption Reporting Project, 22. Juli 2019.

180 Vgl. auch Rosalind S. Helderman, Tom Hamburger, Josh Dawsey und Paul Sonne, »How Two Soviet-Born Emigres Made it Into Elite Trump Circles«, Washington Post, 13. Oktober 2019.

181 Aram Roston, Karen Freifeld und Polina Ivanova, »Indicted Giuliani Associate Worked on Behalf of Ukrainian Oligarch Firtash«, Reuters, 11. Oktober 2019. Für die von Parnas und Fruman ausgegebenen Summen siehe Michael Sallah und Emma Loop, »Two Key Players Spent Lavishly as They Dug for Dirt on Biden«, BuzzFeed, 9. Oktober 2019.

182 Vicky Ward und Marshall Cohen, »›I’m the Best Paid Interpreter in the World‹: Indicted Giuliani associate Lev Parnas touted windfall from Ukrainian Oligarch«, CNN, 1. November 2019.

183 Matt Zapotosky, Rosalind S. Helderman, Tom Hamburger, Josh Dawsey, »Prosecutors Suspect Ties between Ukrainian Gas Tycoon, Giuliani Associates«, Washington Post, 23. Oktober 2019.

184 Eröffnungsrede von Botschafter William B. Taylor vor dem House Intelligence Committee, 22. Oktober 2019.

185 Interview der Autorin mit einem ehemaligen russischen Bankier im September 2019.

186 Interview der Autorin mit einem leitenden russischen Geschäftsmann im März 2017.

EPILOG

1 Der beste Bericht darüber, was mit Schestun passiert ist: Arkady Ostrovsky, »A Russian Tale: The Rise and Fall of Alexander Shestun«, The Economist, 22. Dezember 2018; vgl. auch Schestuns offizielle Biografie für Details über seine unternehmerische Karriere in den Neunzigern: cyclowiki.org/wiki/Aleksandr_Vyacheslavovich_Shestun.

2 Ostrovsky, »A Russian Tale«.

3 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Juni 2018.

4 Anna Krasnoperova, »Arestovanny Aleksandr Shestun Rasskazal o Korruptsii v FSB«, The Insider, 26. Juni 2018, https://theins.ru/news/107934.

5 »Tebya pereedut katkom – general FSB ugrozhayet v Administratsii prezidenta«, pasmi. ru, 20. April 2018, https://pasmi.ru/archive/208765/ (mit Audio- und Videoaufnahmen).

6 »FSB Schitaet Gubernatora Vorobyova Opasnee Banditov«, pasmi. ru, 11. November, https://pasmi.ru/archive/223752/ (ebenfalls mit Audioaufnahmen).

7 Ebd. Lalakin war der Kopf der Podolsk-Gruppe in der Region Moskau, mit der der frühere Chef der Promsberbank, Alexander Grigorjew, sowie Iwan Mjasin beim Moldauischen Waschsalon und den Mirror Trades zusammengearbeitet haben.

8 Interview der Autorin mit einem Kreml-Insider im Februar 2017.

9 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Februar 2017.

10 Alexej Nawalny, »Kto Obyedaet Rosgvardiyu«, FBK, 23. August 2018.

11 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im September 2019.

12 Interview der Autorin mit einem westlichen Anwalt im September 2019. Bis zur Annexion der Krim hatte Putin wiederholt zugesichert, Russland bis 2020 zur fünftgrößten Wirtschaftsmacht der Welt zu machen. 2011 prognostizierte das Centre for Economic and Business Research, dass Russland bis 2020 den vierten Platz erreichen könnte (s. Philip Inman, »Brazil passes UK to Become World’s Sixth Largest Economy«, Guardian, 26. Dezember 2011). Laut IWF war Russland 2013 die weltweit achtgrößte Wirtschaftsmacht. 2019 stand es auf Platz 11.

13 Interview der Autorin mit einem ehemaligen hochrangigen Regierungsbeamten im April 2019.

14 »Korotko o tom, skolko milliardov I na kakie strany tratit Rossiya«, Telekanal Dozhd, 15. November 2018. Vgl. auch Andrei Biryukov und Evgeniya Pismennaya, »Russia Dips into Soviet Playbook in Bid to Buy Allies Abroad«, Bloomberg, 23. Oktober 2019. Bis 2022 soll Russland seine Exporte verdoppelt und anderen Nationen 6 Milliarden Dollar geliehen haben, berichtete Bloomberg – eine Rückkehr zu Praktiken aus Sowjetzeiten.

15 Interview der Autorin mit Milow im September 2018.

16 Interview der Autorin mit Chodorkowski im Juli 2016.

17 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Juni 2018.

18 Interview der Autorin mit einem russischen Tycoon im Januar 2019.

19 Interview der Autorin mit einem hochrangigen russischen Bankier im Januar 2019.

20 Interview der Autorin mit Pugatschow im Juli 2015.

21 Interview der Autorin mit Pugatschow im September 2014.

22 Interview der Autorin mit Pugatschow im Januar 2019.

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